Danke für die Info.Elo-Ocho hat geschrieben: ↑Mittwoch 16. Mai 2018, 11:40 Moinsen,
als Ergebnis des Einspruchsverfahrens soll jetzt offiziell die Möglichkeit einer Risikobewertung dem Text zum AFDD hinzu gefügt werden.
Ende Juni werden die Texte an die Einsprecher "zur Korrektur" verschickt, mal sehen, wann das öffentlich wird...
Ocho
Ich sehe den Trend, dass in so ziemlich jeder Norm eine individuelle Risikoanalyse vorangestellt wird. Ich finde, das führt dazu, dass die Normen immer schwammiger und nichtssagender werden.
Beispiel: Ein Rechenzentrum soll nach EN 50600 gebaut werden. Genau das schreiben Planer total gern in die Ausschreibungen. Was ist das für eine Aussage? Eine völlig nutzlose. Denn ohne Angabe der Verfügbarkeitsklasse kann man jede Besenkammer der EN 50600 zuordnen - mal übertrieben gesprochen. Denn erst die Verfügbarkeitsklasse bestimmt die bauliche und technische Ausgestaltung. Und für die Verfügbarkeitsklasse braucht es eine Risikoanalyse.
Beim Blitzschutz traut sicher schon garniemand mehr, die CD aus der VDE 0185-305-2 mit der Risikoanalyse überhaupt einzulegen. Die ist für normale Leute praktisch nicht nutzbar. Da haben die Leute in der Oberpfalz tolle Arbeit geleistet.
Ein "Bauen nach DIN VDE" wird es wohl bald nicht mehr geben, eher ein "Bauen nach den Ergebnissen der Risikoanalyse, die gemäß DIN VDE vorgenommen wurde". Nur wer mach das? Der Betreiber? Der ist Laie. Der Planer? Der kriegt es nach HOAI nicht bezahlt. Der Ausführende? Soweit sollte es nicht kommen, da der Planer ja bereits nach den Ergebnissen der Risikoanalyse planen und ausschreiben soll. Also brauchen wir mehr Risikoanalytiker - schöne neue Welt.
Ich frage mich, was die Normen dann überhaupt noch wert sind