Peschelrohr war der Länge nach geschlitztes Stahlrohr aus sehr dünnem federndem Blech, habe ich nie persönlich gesehen. In Holzdecken wurde entweder starres Bergmannrohr verlegt (Teerpappe mit oder ohne Blechmantel) oder leider Gottes lose Einzeladern G/NGA.
Der Aufbau der Decken ist bei uns ohne Lehmwickel, der Hohlraum geht über die volle Höhe der Balken. Oben ist eine Schicht Bretter, der Sturzboden, und auf dem Sturzboden liegt dann eine Schüttung aus Sand/Lehm/Splitt/Bauschutt sowie alten Schuhen, Zeitungen, Essensresten, Blaumann-Fetzen und was sonst noch so auf der Baustelle anfiel. In eben dieser Schüttung liegen dann Lagerhölzer 5x8 oder 5x10 cm für den Fertigfußboden. Die Untersicht ist genauso wie bei euch, 15-mm-Lattung, drunter Rohrmatten und Putz.
Der Problempunkt ist: der Lusterhaken sitzt meistens mittig unter einem Balken, die Leitung liegt aber in einem Hohlraum daneben. Damit die Leitung nahe am Haken aus der Decke kommt, muss sie also mindestens 5 cm (bei 10 cm breiten Balken) unter dem Balken im Putz laufen. Wenn eine "Torte" an der Decke sitzt, können diese 5 cm schon zu viel sein.
Unser Wohnhaus ist noch eine Spezialkonstruktion, durchzogen von I-Trägern, auf denen Wände und teilweise Deckenbalken aufliegen, dementsprechend laufen die Träme (Einzahl Tram, der) nach Lust und Laune in die eine oder andere Richtung. Beispielsweise gibt es in einem Zimmer einen breiten Erker, also praktisch keine Straßenfassade. Daher laufen dort die Träme parallel zur Fassade. Im untersten Stockwerk sind dort noch dazu durch den Hauseingang die Räume ein Stück verschoben und es sind teilweise I-Träger mitten im Zimmer. In dem Raum, in dem ich bald die Leuchtenleitung erneuern muss, sieht man schön einen Riss im Putz genau wo dieser Träger für die Mauer oberhalb ist. Das wird also ein richtiger Spaß! Vermutlich bin ich besser dran, die Leitung zu lassen wo sie ist und eine neue parallel zu den Balken zu ziehen.
Zusätzlich muss ich im schlimmsten Fall vorsichtig versuchen, die Torte abzulösen, die stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, original hatte das Jugendstilhaus in den Wohnungen keinerlei Stuck, nur im Eingangsbereich. Der historische Wert dieser Stuckrosette hält sich also in Grenzen.
In einer Wohnung gab es übrigens in einem Zimmer Stuck, der sich bei genauer Betrachtung als mit Nadeln angeheftetes Papiermaché erwies
Die Idee, ein Stück vom Leuchtenauslass entfernt ein Loch zu machen ist aber nicht dumm, wenn es so groß ist, dass ich mit dem Arm reinkomme, kann ich besser bis zum Leuchtenauslass fädeln! Neu kommt Dietzel FXP (Wellrohr EN3341, flammwidrig und für mittlere mechanische Beanspruchung) mit H07V-U.
Was es übrigens selten auch noch gab, war flexibles Bergmannrohr, keine Ahnung was das offiziell für eine Bezeichnung hatte. Das war ein Wellschlauch aus mehreren Lagen Pappe, die innere reine Pappe, die äußere geteert, und in der Mitte eine Lage Alufolie. Sieht man sehr selten, war vermutlich deutlich teurer als Stangenrohr. In einer Wohnung von 1960 habe ich so etwas für die Wohnungszuleitung gesehen, die Installation selbst war schon mit Dietzel Evilon (Kunststoff-Stangenrohr), Abzweigdosen Kunststoff, Gerätedosen noch Blech.