EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
- Elektromann
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Hallo Markus,
zuerst herzlichen dank für die gute und ausführliche Schilderung. Für mich als EMV Menschen natürlich sehr interessant. Haben die Leute von der BNetzAgentur irgendwas gesagt wie es jetzt weiter geht? Ich bin die ganze Zeit am überlegen ob meine Messmethoden Deine Fehler finden würden oder ob ich da an meiner Methodik arbeiten muss. Aktuell ist aber so viel Arbeit ... Wenn ich in Deiner Gegend wäre, dürfte ich für'n Bier mal bei Dir messen?
Gruß Günter
zuerst herzlichen dank für die gute und ausführliche Schilderung. Für mich als EMV Menschen natürlich sehr interessant. Haben die Leute von der BNetzAgentur irgendwas gesagt wie es jetzt weiter geht? Ich bin die ganze Zeit am überlegen ob meine Messmethoden Deine Fehler finden würden oder ob ich da an meiner Methodik arbeiten muss. Aktuell ist aber so viel Arbeit ... Wenn ich in Deiner Gegend wäre, dürfte ich für'n Bier mal bei Dir messen?
Gruß Günter
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Hallo Günter,
die BNetzA - Leute haben gleich zu Beginn ihrer Messungen betont das ihre Nahfeldsonde zur Reparatur ist. Ob diese ein "besseres Ergebnis" gebracht hätte ist eine andere Geschichte. Bei mir liegen die größten Probleme nicht in der Luft, sondern kommen über den PEN des TN-C-Netz in die Bude.
Die BNetzA kam übrigens zweimal, weil sia auf Distanz eine Störquelle mit 600kHz feststellen konnten, diese war aber im Haus selbst nicht lokalisierbar. Als Ursache konnte ich im nachhinein die PV-Anlage auf dem Dach durch aus/ein feststellen. Diese "Zicken" treten erst bei dem warmen sonnigen Wetter auf. Bei meinen früheren Scans mit meinem AR3000 war dieses jetzt doch sehr starke Signal nicht vorhanden. Ob da nicht auch noch Resonanzen eine Rolle spielen? Mit einem dicken Klappferrit über die PV-Leitungen konnte ich gar nichts erreichen, das Störsignal blieb unverändert.
Für weitere Messungen habe ich aktuell noch eine Einschränkung:
Meine Strommesszangen (-adapter) können entweder nur bis zu wenigen kHz messen oder der Durchmesser ist viel zu klein für die Leitungen. Es wird wohl oder über darauf hinauslaufen das ich mit noch eine teure Rogowski-Stromschleife zulegen muss.
Ein Hauptproblem ist ja eigenlich die Unzugänglichkeit der vermuteten Störquelle bzw. die mangelnde Kontaktmöglichkeit zu dem Betreiber. Heutzutage erreicht man die Rechtsabteilung vile leichter als die Technik-Leute.
Gruß Markus
PS: Die BNetzA wird sich in mehreren Wochen nochmal melden.
die BNetzA - Leute haben gleich zu Beginn ihrer Messungen betont das ihre Nahfeldsonde zur Reparatur ist. Ob diese ein "besseres Ergebnis" gebracht hätte ist eine andere Geschichte. Bei mir liegen die größten Probleme nicht in der Luft, sondern kommen über den PEN des TN-C-Netz in die Bude.
Die BNetzA kam übrigens zweimal, weil sia auf Distanz eine Störquelle mit 600kHz feststellen konnten, diese war aber im Haus selbst nicht lokalisierbar. Als Ursache konnte ich im nachhinein die PV-Anlage auf dem Dach durch aus/ein feststellen. Diese "Zicken" treten erst bei dem warmen sonnigen Wetter auf. Bei meinen früheren Scans mit meinem AR3000 war dieses jetzt doch sehr starke Signal nicht vorhanden. Ob da nicht auch noch Resonanzen eine Rolle spielen? Mit einem dicken Klappferrit über die PV-Leitungen konnte ich gar nichts erreichen, das Störsignal blieb unverändert.
Für weitere Messungen habe ich aktuell noch eine Einschränkung:
Meine Strommesszangen (-adapter) können entweder nur bis zu wenigen kHz messen oder der Durchmesser ist viel zu klein für die Leitungen. Es wird wohl oder über darauf hinauslaufen das ich mit noch eine teure Rogowski-Stromschleife zulegen muss.
Ein Hauptproblem ist ja eigenlich die Unzugänglichkeit der vermuteten Störquelle bzw. die mangelnde Kontaktmöglichkeit zu dem Betreiber. Heutzutage erreicht man die Rechtsabteilung vile leichter als die Technik-Leute.
Gruß Markus
PS: Die BNetzA wird sich in mehreren Wochen nochmal melden.
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Hallo zusammen,
dieses Problem lässt mir leider keine Ruhe ...
Um das Störsignal von der PV-Anlage besser einschätzen zu können habe ich mal selbst ein bewusstes Störsignal erzeugt. Die PV macht bei 600kHz ein deutliches Signal , deshalb habe ich Vergleiche mit 500kHz und 700kHz gemacht. Beide Frequenzen bringen das selbe Ergebnis.
Ergebnis:
Um den gleichen Signalpegel wie die PV-Anlage an meinem Funkscanner mit Stabantenne zu erreichen reicht ein Pegel von 0,4Vpp aus, welches direkt parallel an den Oszi-Eingang "PE<>Erde" mit aufgeschaltet ist.
Wenn mein RCL-Messgerät mich nicht wegen der Störpegel aus dem Stromnetz angelogen hat, >2MOhm und 2,4nF ergeben bei 500kHz in etwa eine Impedanz von 830 Ohm, waren weniger als 0,03mWatt an Sendeleistung aktiv.
Kanal 1: Netzspannung L<>N _____________ Kanal 3: Störsingal PE<>Erde(Sonde)
dieses Problem lässt mir leider keine Ruhe ...
Um das Störsignal von der PV-Anlage besser einschätzen zu können habe ich mal selbst ein bewusstes Störsignal erzeugt. Die PV macht bei 600kHz ein deutliches Signal , deshalb habe ich Vergleiche mit 500kHz und 700kHz gemacht. Beide Frequenzen bringen das selbe Ergebnis.
Ergebnis:
Um den gleichen Signalpegel wie die PV-Anlage an meinem Funkscanner mit Stabantenne zu erreichen reicht ein Pegel von 0,4Vpp aus, welches direkt parallel an den Oszi-Eingang "PE<>Erde" mit aufgeschaltet ist.
Wenn mein RCL-Messgerät mich nicht wegen der Störpegel aus dem Stromnetz angelogen hat, >2MOhm und 2,4nF ergeben bei 500kHz in etwa eine Impedanz von 830 Ohm, waren weniger als 0,03mWatt an Sendeleistung aktiv.
Kanal 1: Netzspannung L<>N _____________ Kanal 3: Störsingal PE<>Erde(Sonde)
Zuletzt geändert von DBY656 am Samstag 14. Mai 2022, 12:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Zum besseren Vergleich, jeder Tag und Tageszeit ist aktuell anderst:
Der angeschlossene und ausgeschaltete Signalgenerator zieht den Störpegel-Messwert mächtig runter
Hier ein Bild vom "Müll" ungefiltert:
Parallel zum Oszi-Eingang mal eben einen Widerstand von 33 Ohm geschaltet:
Die 600kHz von der PV sind auf all den Oszi-Bildern nicht zu finden. Der "Müll" kommt wo anders her und das "Paketweise"
Gruß Markus.
Der angeschlossene und ausgeschaltete Signalgenerator zieht den Störpegel-Messwert mächtig runter
Hier ein Bild vom "Müll" ungefiltert:
Parallel zum Oszi-Eingang mal eben einen Widerstand von 33 Ohm geschaltet:
Die 600kHz von der PV sind auf all den Oszi-Bildern nicht zu finden. Der "Müll" kommt wo anders her und das "Paketweise"
Gruß Markus.
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Noch ein Nachtrag, diese Messung so zu machen ist mir erst später eingefallen.
Mit der Modulation wird der EMV-Anteil aus dem PE bei eingeschaltetem Funktionsgenerator erst so richtig deutlich erkennbar. Das Störsignal auf dem PE pulst übrigens nicht genau mit 400Hz, sondern schwankt deutlich rauf und runter.
Gruß Markus
Mit der Modulation wird der EMV-Anteil aus dem PE bei eingeschaltetem Funktionsgenerator erst so richtig deutlich erkennbar. Das Störsignal auf dem PE pulst übrigens nicht genau mit 400Hz, sondern schwankt deutlich rauf und runter.
Gruß Markus
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Hallo zusammen,
nachdem ich meine Messtechnik um eine Rogowski-Messchleife erweitern konnte kann ich hier mit meinem Problemthema weitermachen.
Hinweis: Die Uhrzeit auf den Messbildern ist noch auf Sommerzeit (ist nur selten relevant).
Erst mal Bilder von der Messtechnik:
nachdem ich meine Messtechnik um eine Rogowski-Messchleife erweitern konnte kann ich hier mit meinem Problemthema weitermachen.
Hinweis: Die Uhrzeit auf den Messbildern ist noch auf Sommerzeit (ist nur selten relevant).
Erst mal Bilder von der Messtechnik:
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Am Anfang der Messungen vergessen, aber später nachgeholt: Das Eigenrauschen feststellen
Die Messschleife kann bis 300A und 16 MHz Spitze, im kleinen mA-Bereich wird es da schon kritisch.
Dann mal los
Differenzstom PV-Module in Teillast (Winter, später Nachmittag)
Differenzstom PV-Module im Aus-Zustand (Winter, Nacht)
Die Messschleife kann bis 300A und 16 MHz Spitze, im kleinen mA-Bereich wird es da schon kritisch.
Dann mal los
Differenzstom PV-Module in Teillast (Winter, später Nachmittag)
Differenzstom PV-Module im Aus-Zustand (Winter, Nacht)
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Für die beiden Messungen an der PV habe ich noch 2 Bilder mit größerer Zeiteinheit:
Nachmitag in Teillast:
Nachts ohne Stromproduktion:
Diese Messungen bestätigen eindeutig meine bisherigen Erkenntnisse das die PV-Anlage das EMV-Problem eindeutig verstärkt. Es ist auch nicht verwunderlich das solche Störimpulse einen PV-Generator zum "schwingen" bringen können.
Als Verursacher des Problems konnte ich die PV schon länger ausschliessen da selbst bei abgesteckten PV-Modulen die Störung auf dem PE vorhanden war und immer noch ist.
Nachmitag in Teillast:
Nachts ohne Stromproduktion:
Diese Messungen bestätigen eindeutig meine bisherigen Erkenntnisse das die PV-Anlage das EMV-Problem eindeutig verstärkt. Es ist auch nicht verwunderlich das solche Störimpulse einen PV-Generator zum "schwingen" bringen können.
Als Verursacher des Problems konnte ich die PV schon länger ausschliessen da selbst bei abgesteckten PV-Modulen die Störung auf dem PE vorhanden war und immer noch ist.
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Nun der Differenzstrom der Richtung Haus-Unterverteilung trotz großem Klappferrit zum fließen kommt:
Am Nachmittag:
Nachts:
Die Messungen sprechen für sich ...
Am Nachmittag:
Nachts:
Die Messungen sprechen für sich ...
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage
Dank TN-C Netz von VNB und der TN-C - Struktur in der angeschlossenen Halle sind größere Differenzströme am HAK, zur UV-Halle und dem Haupterder. Wie bereits mal erwähnt hat jedes Gebäude einen eigenen Erder, da ehemalige Landwirtschaft.
Strom auf dem Erder Haus / HAK / PV:
Passend dazu ein Bild vom Differenzstrom das HAK:
Strom auf dem Erder Haus / HAK / PV:
Passend dazu ein Bild vom Differenzstrom das HAK: