Verteilung Netz-Systemwechsel

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-Claus-
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Verteilung Netz-Systemwechsel

Beitrag von -Claus- »

Hallo Miteinander
Durch meinen Kollegen Andreas Holfeld wurde ich auf ein Installationsproblem in Unterverteilungen aufmerksam gemacht, dass uns alle angeht.
Wird eine Verteilung aus einem TN-C-Netz gespeist und in dieser das TN-S-Netz weiterführend aufgebaut ist auch hier wie in Verteilerschränken die Systemtrennung klar aufzubauen. Das heißt:
Die Aufteilung des PEN-Leiter (durch Brücke) in N-Leiter und PE-Leiter muss unmittelbar neben dem PEN-Leiteranschluss erfolgen.
Die in der oberen Bildhälfte gezeigte Darstellung und in der Praxis vorkommende Realität ist normativ unzulässig und somit bei Prüfungen zu bemängeln.
Sollten Klemm-Schienen die untere bildliche Darstellung nicht zulassen, wäre der Hersteller zu fragen ob er darin nicht selbst einen Produktmangel sieht oder man montiert eine separate PEN-Klemme.
Nach VDE 0100-510, DIN 18015 u.a. ist der PE grundsätzlich ein stromloser Leiter (Grenzwert z.B. < 0,5 mA je 1 A Laststrom )
Gruß
Claus
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Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Naaja. und wenn ich zum PE noch ein N dranschreib und die Schiene als noch-PEN deklariere, von denen einzelne PE abzweigen?
Die untere Variante ist dann auch nicht korrekt, wenn dann müsste auf die zweite Klemmstelle einspeisen. Wobei dann ja auch die Brücke eigentlich blau gehört, oder? Und deinen PENs nebenbei die blaue Banderole fehlt...
Wenn dieses Problem hier das gravierendste der Analge ist, kann man doch eigentlich schon ganz zufreiden sein...
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin Claus,

ich muss mal nachfragen:
Die Aufteilung des PEN-Leiter (durch Brücke) in N-Leiter und PE-Leiter muss unmittelbar neben dem PEN-Leiteranschluss erfolgen.
Wo findet sich die normative Begründung?
Nach VDE 0100-510, DIN 18015 u.a. ist der PE grundsätzlich ein stromloser Leiter (Grenzwert z.B. < 0,5 mA je 1 A Laststrom )
Auch hier würde mich interessieren, woher die 0,5 mA/A kommen. In der aktuellen DI VDE 0100-540 findet sich dazu nur der Hinweis, dass ab einem Schutzleiterstrom von 10 mA ein verstärkter Schutzleiter zu verwenden sei.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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elo22
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Beitrag von elo22 »

kabelmafia hat geschrieben:In der aktuellen DI VDE 0100-540 findet sich dazu nur der Hinweis, dass ab einem Schutzleiterstrom von 10 mA ein verstärkter Schutzleiter zu verwenden sei.
Woher weiss man das vor der Installation?

Lutz
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Was ist "unmittelbar neben"?
Die Brücke hat blank oder blau zu sein (das würde ich hier bemängeln...).
Wenn es der gleiche Klemmstein ist, von wo der N vom PEN weggeht, habe ich kein Problem, auch daß PE-Leiter von der PEN-Klemme abgehen stört mich nicht, da das in kleinen Anlagen Praxis ist und noch halbwegs übersichtlich zu organisieren ist.
Gibt es Sicherheitsbedenken?
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

Sicherheitsbedenken hätte ich erst einmal nicht, aber durch den Stromfluß im PE-Block entsteht ein Spannungsfall, der in den angeschlossenen SK-I Betriebsmitteln einen Stromfluß erzeugt ( vagabundierende Ströme ).
Dieser dürfte allerdings bei einer gewissen Entfernung vom Verteiler ( Widerstandsteiler ) gegen Null laufen..


OW
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-Claus-
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Beitrag von -Claus- »

So Bild korrigiert.
Es geht um die normgerechte Umsetzung des Netzwechsel.
der PE auch die Schiene ist Betriebsstromfrei zu halten.
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

elo22 hat geschrieben:Woher weiss man das vor der Installation?

Lutz
Der von Kabelömafia zitierte Abschnitt 543.7 gilt für fest angeschlossene Verbrauchsmittel. Da dürfte die Sache recht planbar sein.
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
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Sicherheit ist mitnichten eine Frage des Geldes, sondern viel mehr eine Frage des Sachverstandes desjenigen, der sie implementiert.
ego11
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Beitrag von ego11 »

Sorry, aber das ist doch völlig zu vernachlässigen! Die 20cm Schiene machen an der gesamtsituation TN-C-System auch keinen unterschiedmehr.

Ausserdem bleibt es dabei: Die Schiene ist als PEN zu kennzeichnen und folglich so zu behandeln. Und von einem PEN darf man bekanntlich beliebig viele N und PE sowie PEN abzweigen.


Was in mittelgrossen Verteilern sinn ergibt, ist im Einspeisefeld bei Nutzung einer blanken Cu-PEN Schiene sämtliche PE auf der einen seite und die Neutralleiter auf der anderen Seite aufzulegen, und mittig die PEN einspeisung vorzunehmen. Dann kann man mit einem Zangenampermeter messen vieviel Strom im "PE" teil der Schiene fliesst.
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

Naja, normgerecht sind drei Varianten:
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