Heizung nach Habeck

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Elt-Onkel
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
IH-Elektriker hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 08:34
Da ist allerdings was dran. Bei klassischen Werkzeugmaschinen bzw. vielen anderen Produktionsmaschinen wird so gut wie überhaupt nicht auf Energieeffizienz bzw. eine energiesparende Bauweise geachtet.

Da laufen Nebenaggregate durch obwohl sie stundenlang nicht benötigt werden, beheizte Tanks mit Betriebsmedien sind völlig unisoliert und heizen ihre Umgebung kräftig mit auf, Kühlwasser wird nicht geregelt usw. -
Ich fürchte das ist nur eine 'Sconto-Marge', und damit irrelevant.

Bei den Kühlsuspensionen ist es von Vorteil, wenn die ständig 'im Kreis herum' gepumpt werden.
Dann kann sich das Zeugs jedenfalls nicht entmischen.

Es gibt da ein nettes Beispiel aus dem Ford-Werk bei Köln.
Immer Montags war die Qualität der Schweißnähte schlecht.
Schließlich kam zu Tage, dass sich das Mischgas über das Wochenende entmischt hatte.
Also mussten die Arbeiter immer Montags zu Schichtbeginn die 50-Liter Gasflaschen abschrauben,
und 20 Meter über den Hallenboden trullern.
Dann war es wieder gemischtes Mischgas.

Die Sache mit den unisolierten Tanks ist insofern von Vorteil, dass so die Halle elektrisch beheizt wird.
Das will Habeck doch so.
Also voll im Trend.

Einzig bei den neuen Mittelspannungstrafos gibt es eine Änderung.
Die haben nun weniger Verluste.
Erkauft wird das (oh Wunder) durch den Einsatz von mehr Kupfer und Eisen.
Hat man also umgesetzt.
Nur ist das immer ein Vorteil ?
Logischerweise sind die Trafos nun schwerer.
Das bedeutet für Traforäume mehr Baumaterial.
Und dann das Heizen der Umgebungsluft.
Franz-Josef Strauss wollte mal Ananas auf Island anbauen.
Das Microklima rund um Trafohäuschen mag eine erhöhte Temperatur haben.
Da konte man bisher nicht forstfeste Vegetation anpflanzen.
Nun muss man die Örtlichkeit gesondert beheizen.


...
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Elektromann
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von Elektromann »

Also, bei einem meiner Kunden kam ein Mitarbeiter (Energiemanager) auf die Idee die großen Umformpressen während der Mittagspause abzuschalten. Das wurde versucht, wir reden über das Jahr 2019. Am Ende des Jahres waren die Mitarbeiter zufrieden, weniger Lärm in der Halle in der Pause - die Geschäftsführung war auch zufrieden - mehrere tausend! Euro gespart. Das hätte ich nicht erwartet, auch wenn ich mit dem Kollegen über diesen Ansatz gesprochen hatte. Zum Nachweis wurde dann ein Energiemesssystem installiert, in dieser Firma versucht man nun mit Erfolg weitere solche Claims zu finden. Das ist aber ein Einzelfall. In den meisten Firmen war nicht mal zur Energiekrise jemand bereit was zu tun...
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis old-man1
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Elektromann
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von Elektromann »

Elt-Onkel hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 16:13
Nein der ist nicht von mir sondern von der Antwort auf meinen Beitrag,
Inhaltlich gebe IH-Elektriker aber recht...
IH-Elektriker hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 08:34
Da ist allerdings was dran. [...]
Ich fürchte das ist nur eine 'Sconto-Marge', und damit irrelevant.
Ja und Nein - nicht alles ist sinnvoll, aber wenn mit Augenmaß gearbeitet wird sind da ganz ordentliche Potentiale möglich.
Das Maximum aus meinem beruflichen Alltag liegt im GWh Bereich bei den Teilchenbeschleunigern. Hier hat ein genialer Kopf die
Ansteuerung von bestimmten Bauteilen verändert und damit die Energieverbräuche reduziert...
Elt-Onkel hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 16:13 Bei den Kühlsuspensionen ist es von Vorteil, wenn die ständig 'im Kreis herum' gepumpt werden.
Dann kann sich das Zeugs jedenfalls nicht entmischen.
ja das Argument kommt immer wieder, es stimmt aber nicht. Gute Kühlmittel werden auch mit Standzeiten fertig,
Durch die Umwälzung ergibt sich häufig ein durchmischen mit Luft, manche Suspensionen haben dann Probleme
mit Bakterienwachstum - natürlich auch bei Standzeiten. Bei stehenden Flüssigkeiten gewinnen dann die Anaerobier
also Bakterien die keinen Sauerstoff brauchen. Problem - die riechen sehr viel strenger. Aber das ist wie gesagt ein
sekundäres Problem. Die Auswahl der Suspension ist das Thema - da hat sich halt in den letzten 40 Jahren viel getan.
Elt-Onkel hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 16:13 Es gibt da ein nettes Beispiel aus dem Ford-Werk bei Köln.
Immer Montags war die Qualität der Schweißnähte schlecht.
Schließlich kam zu Tage, dass sich das Mischgas über das Wochenende entmischt hatte.
Also mussten die Arbeiter immer Montags zu Schichtbeginn die 50-Liter Gasflaschen abschrauben,
und 20 Meter über den Hallenboden trullern.
Dann war es wieder gemischtes Mischgas.
Das widerspricht meinen Verständnis zur Gastheorie und Thermodynamik. Ich werde mal einen Kollegen bei Ford anrufen
Elt-Onkel hat geschrieben: Dienstag 18. April 2023, 16:13 Einzig bei den neuen Mittelspannungstrafos gibt es eine Änderung.
Die haben nun weniger Verluste.
Erkauft wird das (oh Wunder) durch den Einsatz von mehr Kupfer und Eisen.
Wir leben in einem entropischen Universum. Eine Veränderung ohne Aufwand ist nicht möglich.
Sonst würden wir alle unsere Wohnungen mit freier Energie heizen.

mm:1
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Elt-Onkel
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von Elt-Onkel »

hallo,

die Geschichte von Ford wird so an der SLV-Hannover von Prof. Kuscher gelehrt.

Ich war selbst nie da.


...
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Elt-Onkel
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
Elektromann hat geschrieben: Mittwoch 19. April 2023, 07:10
- die Geschäftsführung war auch zufrieden - mehrere tausend! Euro gespart. Das hätte ich nicht erwartet,
Was auch wieder egal ist, wenn die Chinesen mit 1,6 Cents die kWh produzieren.

Wir können in Deutschland noch so effizient sein, wie wir wollen, in Asien ist alles viel billiger.

Ich hatte hier mal die kWh umgerechnet auf die 'Big-Mac-Währung'.
Inzwischen hat sich wegen des Krieges in der Ukraine einiges geändert.
Gleich geblieben sind die Preise für Strom in China und im iran.
- China: 1,6 Cents / kWh (im wesentlichen Kohlestrom)
- Iran: 1,2 Cents / kWh (im wesentlichen Erdölstrom)
In Indien sind die Strom-Preise wegen dem billigen Russischen Erdöl stark gefallen.

Solange wir keinen weltweiten CO2-Emissionshandel haben, ist sowieso alles piepegal.
Es werden aber nicht mitmachen:
China / Indien / Russland / Brasilien

O.K. man könnte im Gegenzug Zölle erheben.
Aber das ist ja nur das Umlenken von Kaufkraft der Bürger in die Staatskasse.


...
ThomasR
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von ThomasR »

Elektromann hat geschrieben: Mittwoch 19. April 2023, 07:10 Also, bei einem meiner Kunden kam ein Mitarbeiter (Energiemanager) auf die Idee die großen Umformpressen während der Mittagspause abzuschalten. Das wurde versucht, wir reden über das Jahr 2019. Am Ende des Jahres waren die Mitarbeiter zufrieden, weniger Lärm in der Halle in der Pause - die Geschäftsführung war auch zufrieden - mehrere tausend! Euro gespart. Das hätte ich nicht erwartet, auch wenn ich mit dem Kollegen über diesen Ansatz gesprochen hatte. Zum Nachweis wurde dann ein Energiemesssystem installiert, in dieser Firma versucht man nun mit Erfolg weitere solche Claims zu finden. Das ist aber ein Einzelfall. In den meisten Firmen war nicht mal zur Energiekrise jemand bereit was zu tun...
Das kann ich von meinem ehemaligen Arbeitgeber nur bestätigen! Es wäre sehr einfach, die in den Prüfständen anfallende Wärmeenergie z.B. für die Heizung des Bürotraktes zu nutzen. Das wird aber nicht mal ansatzweise gedacht weil der Firma selbst nichts gehört sondern alles nur gemietet ist. Und der Vermieter will logischerweise nichts tun.

Wir sprechen hier von einer Firma mit lokal ca. 600 Mitarbeitern (weltweit ca. 20.000) und einem lokalen Jahresverbrauch von >500MWh

DAS sollte mal reguliert werden!
tm90
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von tm90 »

Also ich finde von dem Kram mit sofortigem Heizungswechsel bei Eigentümerwechsel rein gar nichts. Heizungen dürfen weiter verwendet werden.
Das klingt sehr nach Märchenbuch oder habt ihr Quellen dazu?

https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Re ... neuerbaren

Eine allgemeine Pflicht zum Heizungswechsel (Wenn kein Brennwert oder Niedrigtemperatur oder über 30 Jahre) bei neuem Eigentümer gibt es schon seit vielen Jahren und wurde beschlossen von der CDU mit dem GebäudeEnergieGesetz - GEG zusammen mit einigen Dämmpflichten.

Das der ganze Gebäudesektor bis 2050 klimaneutral werden soll kommt von der EU. Wann soll man sonst anfangen? Wieder zwei Jahre davor?

https://www.europarl.europa.eu/news/de/ ... e-bis-2050

Also weiß ich nicht, das klingt mir persönlich schon wieder alles sehr nach Hetze und Stimmungsmachen wie die zahlreichen Stromausfälle im Winter.

Jeder Hersteller von Wärmepumpen hat inzwischen 70 Grad Modelle für Bestandsanlagen im Angebot. Auch das kann man seeeehr schnell Googeln. Die Rechnung mit neuer Fußbodenheizung etc. kann man sich dann sparen.
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Elt-Onkel
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nach dem bisherigen Gesetzesentwurf MUSS eine vorhandene Gasheizung verschrottet werden, wenn ab dem
01.01.2024 ein Hauseigentümerwechsel stattfindet.
Ausnahme: Der neue Hauseigentümer ist älter als 80 Jahre.
Die neue Heizungsanlage MUSS mind. 65% reg. Energie liefern.
Faktisch läuft das auf eine Wärmepumpe hinaus.
Es gibt gaaanz wenige Ausnahmen.
Dann gibt es ja noch die Austauschpflicht für Heizungen, die nach Typenschild älter als 30 Jahre sind.
Da gibt ein paar Ausnahmen.

Ich berate meine Mandanten derzeit dahingehend, noch in 2023 für eine Heizung zu sorgen,
dessen Ersatzteilversorgung noch mind. bis 2045 gesichert ist.

Für alle Hausbesitzer, die ab dem 01.01.2024 beabsichtigen zu sterben, ist die Rechtslage für die Erben eindeutig:
- Umbau des Hauses nach Energiestandard F und dann E
(Dachdämmung + Fassadendämmung = 30 Jahre Lebensdauer)
- Heizung neu
(Wärmepumpe + Fußbodenheizung)

Da bedeutet für die klassischen Siedlerhäuser aus den Baujahren 1950 bis 1980 den Wertverlust auf NULL Euro.
Ein gigantisches Enteignungsprogramm für Einfamilienhäuser.
Aber das wollen die Grünen ja.

Nicht betroffen sind mobile Heizungen.
Also z.B. Heizcontainer, die eine Gasheizung beinhalten, und ein Haus beheizen.
Es gibt dann ab dem 01.01.2024 die Möglichkeit die funktionierende Heizung aus dem Haus auszubauen,
in einem Container zu installieren, und den Container vor das Haus zu stellen.

...
klotzkopf
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von klotzkopf »

Regt Euch bitte wieder ab.

Die jetzige Regierung besteht aus Träumern und Dilettanten.
Allen gemeinsam ist, dass sie nicht fähig sind, Probleme vollständig zu durchdenken und dann zu lösen.
Gut, zugegeben - die meisten Probleme sind nicht von Ihnen verursacht
Jetzt wird sichtbar, dass Parteipolitiker keine Weitsicht haben. Unsere Probleme sind das Ergebnis ausschließlich kurzfristiger Pläne.


Seit mehr als 30 Jahren wird immer mehr Geld in "Soziales" gesteckt, was durch Kredite finanziert werden soll.
Die Politik hofft darauf, dass die Besserverdienenden und Vermögenden diese zurückzahlen mögen.
Der Mittelstand ist ausgelaugt und kann nicht mehr. Durch die Energieknappheit werden Betriebe unwirtschaftlich und schließen massenweise.

Seit mehr als 30 Jahren wird die Industrie für alles verantwortlich gemacht.
Die Politik hofft, dass genau diese Industrie weiterhin hier Arbeitsplätze und BIP erzeugt.
(Wer Augen im Kopf hat, sieht, dass die Industrie sich Produktions-mäßig nach China absetzt und verwaltungstechnisch in die USA)

Der Parteipolitiker*in interessiert sich nur für Eines: Wiederwahl!

Und es ist abzusehen, wie das demnächst endet:
Blackout, Chaos, Krawalle, Zusammenbruch -> Ultra radikale Rechtsregierung und Zerstörung der EU - Nur löst das Problem auch nicht.
Wenn Sie dann, eines Tages, Kernkraft nutzen wollen, wird niemand diesen bankrotten Bananen-Staat finanzieren.

gutnacht1
tm90
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Re: Heizung nach Habeck

Beitrag von tm90 »

Gerade gelesen:

https://www.merkur.de/wirtschaft/heizpl ... t%20werden.

Zitat aus Text:

EU-Richtlinie für Heizgeräte: Die wichtigsten Punkte
Die neue Ökodesign-Verordnung für Raumheizgeräte und Kombiheizgeräte soll nach den Plänen der EU am 1. September 2025 in Kraft treten. Dabei geht es darum, welche Heizungen in Zukunft auf den Markt gebracht werden können. Es geht also nicht darum, dass bestehende Heizungen direkt ersetzt werden müssen.

Der aktuelle Entwurf, der IPPEN.MEDIA vorliegt, soll noch diese Woche in die Konsultation gehen. Die wichtigsten Punkte im Gesetz sind:

-Heizsysteme, deren Wirkungsgrad unter 115 Prozent liegt, dürfen ab 1. September 2029 nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Das betrifft alle Heizsysteme außer Wärmepumpen und Hybrid-Heizungen.

-Ab 2029 dürfen reine Öl-, Gas- und Kohle-Heizungen nicht mehr auf den Markt gebracht werden – auch nicht als Ersatzteile. Einzige Ausnahme: Wenn sie in Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer solarthermischen Anlage (also Hybrid-Heizungen sind) in den Verkehr gebracht werden.

-Neue Heizgeräte müssen jederzeit dem Verbraucher anzeigen, wie effizient das System gerade arbeitet. Diese Daten müssen für mindestens 24 Monate aufbewahrt werden und bei Nachfrage dem Verbraucher zugänglich gemacht werden. Diese Daten sollen ausschließlich dem Endverbraucher zur Verfügung stehen.

Damit wäre die EU-Richtlinie weitreichender als das Gebäudeenergiegesetz der Ampel-Koalition. Laut GEG ist es Eigentümern erlaubt, kaputte fossile Heizungen reparieren zu lassen und für einen Übergangszeitraum von bis zu 13 Jahren auch zu ersetzen. Mit der EU-Richtlinie wäre letzteres ab 1. September 2029 nicht mehr möglich. Zudem hebelt die EU-Richtlinie die Ausnahmen für Über-80-Jährige, Sozialleistungsempfänger und Härtefälle aus, die die Ampel vorsieht.
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