6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
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6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Hallo Kollegen,
ein Bekannter hat vor eine PV Anlage mit ca. 12 MW zu erstellen, da stellt sich mit die Frage ob bei ca. 3 km bis zur Übergabe nicht evtl. eine 20kV Leitung (Erdverlegung) besser wäre als eine 6kV...
Habt Ihr da Erfahrungen?
ein Bekannter hat vor eine PV Anlage mit ca. 12 MW zu erstellen, da stellt sich mit die Frage ob bei ca. 3 km bis zur Übergabe nicht evtl. eine 20kV Leitung (Erdverlegung) besser wäre als eine 6kV...
Habt Ihr da Erfahrungen?
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Mit welcher Spannung soll denn ins öffentliche Netz eingespeist werden?
- Elektromann
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Na dann wärs doch sinnvoll, direkt auf die Spannungsebene des VNB zu gehen. Dann spart man sich ggf. Trafos bei der Übergabe.
Oder soll als Übergabestation n Umspannwerk gebaut und direkt ins Hochspannungsnetz eingespeist werden?
Oder soll als Übergabestation n Umspannwerk gebaut und direkt ins Hochspannungsnetz eingespeist werden?
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Moin,
12 MW ist schon ziemlich ordentlich. Ich würde eher mit 20kV wie mit 6kV arbeiten wollen. Die Querschnitte der Zuleitungen können hier um ein vielfaches geringer ausfallen. Hier noch eine Belastungstabelle von MS-Kabeln:
https://www.bayka.de/servicebereich/tec ... fisoliert/
Was sagt der Netzbetreiber dazu? Elt-Onkel hatte in einem Beitrag erwähnt, dass der Netzbetreiber im Nachgang Fehler gefunden hatte und deswegen die Anlage nicht in Betrieb gehen konnte.
12 MW ist schon ziemlich ordentlich. Ich würde eher mit 20kV wie mit 6kV arbeiten wollen. Die Querschnitte der Zuleitungen können hier um ein vielfaches geringer ausfallen. Hier noch eine Belastungstabelle von MS-Kabeln:
https://www.bayka.de/servicebereich/tec ... fisoliert/
Was sagt der Netzbetreiber dazu? Elt-Onkel hatte in einem Beitrag erwähnt, dass der Netzbetreiber im Nachgang Fehler gefunden hatte und deswegen die Anlage nicht in Betrieb gehen konnte.
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
20 kV Einspeisung mit eigener Station ist das, was ich als üblich kenne.
Das ganze Genehmigungs-/Anschlußverfahren ist seit Beginn dieses Jahres kein Spaß mehr, insbesondere das Anagenzertifikat A (EZA > 950 kW) durch einen externen Dienstleister sollte man rechtzeitig in Auftrag geben, sonst sind Wartezeiten von vielen Monaten bis hin zu knapp einem Jahr leider keine Seltenheit.
Generell kann man hier auf Seite 7-10 in einer Tabelle das Prozedere der Anmeldung nachlesen. Ist zwar für Netze-BW, wird aber überall sehr ähnlich sein, da AR-N 4100 basierend.
Das ganze Genehmigungs-/Anschlußverfahren ist seit Beginn dieses Jahres kein Spaß mehr, insbesondere das Anagenzertifikat A (EZA > 950 kW) durch einen externen Dienstleister sollte man rechtzeitig in Auftrag geben, sonst sind Wartezeiten von vielen Monaten bis hin zu knapp einem Jahr leider keine Seltenheit.
Generell kann man hier auf Seite 7-10 in einer Tabelle das Prozedere der Anmeldung nachlesen. Ist zwar für Netze-BW, wird aber überall sehr ähnlich sein, da AR-N 4100 basierend.
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Kann mich hier nur anschließen, 20 kV sind der übliche Weg den wir bei ähnlichen Größen gehen, selbst bei kleineren Parks mit 1MWp.
- Elt-Onkel
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Hallo,
12 MW mit Mittelspannung einspeisen, dürfte nur in Ausnahmefällen klappen.
Dazu müsste man erstmal den NB fragen.
Selbstverständlich wird die PV-Anlage dann ein Typ A.
Das macht dem Zertifizierer aber nix aus, weil die Rechenprogramme
sowieso die dynamischen Belastungen mitnehmen.
(Bei unter 950 kW (Typ B) werden die Werte nur nicht ausgeworfen.)
Aber Achtung: Derzeitige Bearbeitungszeit beim Zertifizierer: 26 Monate.
12 MW mit 6,3 kV transportieren macht nur jemand, der Eigentümer eines
Kupferbergwerks ist. Im Minimum wählt man hier 20 kV.
Ist der Übergabepunkt in einem Umspannwerk, wo auf 110 kV umgesetzt wird,
kann man auch mit 30 kV planen.
MS-Schaltanlagen gibt es bis 36 kV 'von der Stange'.
...
12 MW mit Mittelspannung einspeisen, dürfte nur in Ausnahmefällen klappen.
Dazu müsste man erstmal den NB fragen.
Selbstverständlich wird die PV-Anlage dann ein Typ A.
Das macht dem Zertifizierer aber nix aus, weil die Rechenprogramme
sowieso die dynamischen Belastungen mitnehmen.
(Bei unter 950 kW (Typ B) werden die Werte nur nicht ausgeworfen.)
Aber Achtung: Derzeitige Bearbeitungszeit beim Zertifizierer: 26 Monate.
12 MW mit 6,3 kV transportieren macht nur jemand, der Eigentümer eines
Kupferbergwerks ist. Im Minimum wählt man hier 20 kV.
Ist der Übergabepunkt in einem Umspannwerk, wo auf 110 kV umgesetzt wird,
kann man auch mit 30 kV planen.
MS-Schaltanlagen gibt es bis 36 kV 'von der Stange'.
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- Null-Leiter
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Eventuell kriegt die Übergabestation vom Netzbetreiber dann ja einen direkten Stich zum Nächsten UW.
In dem Fall würde aber natürlich der VNB vorgeben, welche Spannung da erwartet wird.
In dem Fall würde aber natürlich der VNB vorgeben, welche Spannung da erwartet wird.
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- Null-Leiter
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Re: 6kV od. 20kV ? Anbindung von PV Anlage
Moin,
Also bevor man 12 MW irgendwo hinpflanzt sollte man ja erst einmal per Netzanschlussbegehren in Erfahrung bringen, wo denn überhaupt das Netz für diese Leistung aufnahmefähig ist. Und damit ergibt sich dann auch die Spannungsebene. Eine zusätzliche Wandlung macht in den allermeisten Fällen wenig Sinn, von den derzeit durch die Decke schießenden Kosten für Stationsgebäude und Lieferzeiten für 08/15-Trafosvon gerne über einem Jahr ganz abgesehen...
Bei der Projektgröße kann es auch ganz schnell passieren, dass das auf einen Direktanschluss im UW hinausläuft. Nicht ganz unüblich sind 20kV-Kabelquerschnitte von 150 mm² und Belastbarkeit von ca 300A. Da ist dann mit 10 MW bereits die gesamte Kapazität des UW-Abgangs ausgelastet. Müsste man schon viel Glück haben, dass auf dem MS-Strang nicht schon andere nennenswert einspeisen.
> Eventuell kriegt die Übergabestation vom Netzbetreiber dann ja einen direkten Stich zum Nächsten UW.
Realistischer ist''s, den Kunden sich bis ins UW buddeln zu lassen. Ein Netzbetreiber wird keine Exklusiv-Leitungen legen und zahlen wollen.
Also bevor man 12 MW irgendwo hinpflanzt sollte man ja erst einmal per Netzanschlussbegehren in Erfahrung bringen, wo denn überhaupt das Netz für diese Leistung aufnahmefähig ist. Und damit ergibt sich dann auch die Spannungsebene. Eine zusätzliche Wandlung macht in den allermeisten Fällen wenig Sinn, von den derzeit durch die Decke schießenden Kosten für Stationsgebäude und Lieferzeiten für 08/15-Trafosvon gerne über einem Jahr ganz abgesehen...
Bei der Projektgröße kann es auch ganz schnell passieren, dass das auf einen Direktanschluss im UW hinausläuft. Nicht ganz unüblich sind 20kV-Kabelquerschnitte von 150 mm² und Belastbarkeit von ca 300A. Da ist dann mit 10 MW bereits die gesamte Kapazität des UW-Abgangs ausgelastet. Müsste man schon viel Glück haben, dass auf dem MS-Strang nicht schon andere nennenswert einspeisen.
> Eventuell kriegt die Übergabestation vom Netzbetreiber dann ja einen direkten Stich zum Nächsten UW.
Realistischer ist''s, den Kunden sich bis ins UW buddeln zu lassen. Ein Netzbetreiber wird keine Exklusiv-Leitungen legen und zahlen wollen.