Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

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Elt-Onkel
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von Elt-Onkel »

Duncan70 hat geschrieben: Donnerstag 30. Juni 2022, 22:01
Wenn das viele für sich entdecken, ist es auch ein nennenswerter Beitrag zur Energiewende.
Nein.

Per Definition nicht grundlastfähig.

Es ist das unkontrollierte Befeuern der Leitungsnetze.
Nicht steuerbar, nicht regelbar.

Beispiel:
Wenn sich die Anlagenbetreiber bundesweit organisieren,
und im Stundentakt ihre Anlagen ein- und ausschalten,
kann das zum Zusammenbrechen unseres Stromnetzes führen.
Deswegen muss die private Stromerzeugung begrenzt werden.

Es gibt in Deutschland rund 40 Millionen Haushalte.
Wenn dann jeder Haushalt einen 0,6 kW WR betreibt,
könnten 24'000'000 kW aktiviert werden.
Damit kann man das Europäische Verbundnetz töten.


...
tm90
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von tm90 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 30. Juni 2022, 21:52 Hallo,

für 700,- EUR könnte man 2'000 kWh kaufen.

Der 0,6 kW WR liefert etwa 1/2 Jahr über 12 Stunden rund 4 kWh pro Tag.

Ersparnis: 4 x 0,35 Eur = 1,40 Eur pro Tag.

Einfach pro Tag 4 Zigaretten weniger rauchen macht die gleiche Ersparnis.


...
Moin,

Seit wann rechnest du mit dem spitzen Bleistift. Ich habe da so meine Zweifel, dass sich deine zwei Batteriespeicher und dein Notstromaggregat jemals amortisieren.
Duncan70
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von Duncan70 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 30. Juni 2022, 22:08
Beispiel:
Wenn sich die Anlagenbetreiber bundesweit organisieren,
und im Stundentakt ihre Anlagen ein- und ausschalten,
kann das zum Zusammenbrechen unseres Stromnetzes führen.
Deswegen muss die private Stromerzeugung begrenzt werden.

Es gibt in Deutschland rund 40 Millionen Haushalte.
Wenn dann jeder Haushalt einen 0,6 kW WR betreibt,
könnten 24'000'000 kW aktiviert werden.
Damit kann man das Europäische Verbundnetz töten.
Das Beispiel setzt subversives Verhalten der Bevölkerungsmehrheit voraus, was zum Glück nicht vorkommt.
Denn es gibt in Deutschland auch vermutlich 30Mio E-Herd-Betreiber. Wenn sich die alle absprechen und um Punkt 12 alle Ihre Herde mit allen Platten und Backofen anschalten, bricht das Netz auch zusammen.
Machen sie aber nicht. Und genauso wenig tun das die Mini-PV-Betreiber.
tm90
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von tm90 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Donnerstag 30. Juni 2022, 22:08 Es gibt in Deutschland rund 40 Millionen Haushalte.
Wenn dann jeder Haushalt einen 0,6 kW WR betreibt,
könnten 24'000'000 kW aktiviert werden.
Im Umkehrschluss hast du das enorme Potential eines für den einzelnen nicht großen und teueren Solarwandels beschrieben. Ich habe mit 700€ schon deutlich dümmere Sachen angestellt.
ThomasR
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von ThomasR »

Im Bereich der Westnetz gilt: je eine Balkonanlage je Zähler. Ich hatte zwei Zähler (HH und WP) und daher zwei angemeldete Anlagen (eHZ Zweirichtungszähler). Beide mit eigener Ableitung in die UV mit jeweils eigenem LS, nix Stecker.

Letztes Jahr wurden je Anlage ca. 600 kWh erzeugt und davon im HH auch 550kWh selbst verbraucht. Beim WP wurden nur ca. 300kWh selbst verbraucht, der Rest an Westnetz verschenkt.

Am 23.12.21 Aufschaltung der neuen 6,5kWp Anlage und damit Entfall der Kleinanlagen. Es war ein Riesentheater, von der Westnetz das Meßkonzept 8 genehmigt zu bekommen. Nach 5 Monaten Diskussion habe ich auf EINEN Zähler für alles umgestellt. Für die WP mit ihren gerade 900 Watt war der eigene Zähler immer schon grenzwertig.
tm90
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von tm90 »

Moin,

ich hatte auch gerade mal ein wenig Zeit zu lesen. Es sind 600Wp pro Anschlusspunkt zugelassen. Auch wenn dein Eigenverbrauch höher wäre, musst du ab einer möglichen Leistung >600Wp die Anlage als reguläre PV-Anlage anmelden.

Ich musste heute auch leicht lächelnd an meinen alten Herrn zurückdenken, der immer schimpfend durch die Wohnung gelaufen ist, wenn man wieder überall das Licht brennen lassen hatte. Da hätte ich mal mit der Rechnung der verbrauchten Leistung von 10x 60W Glühlampen und den damit verbrauchten Zigaretten von Elt-Onkel um die Ecke kommen sollen :D Das wäre ein lustiger Abend für alle geworden
Duncan70
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von Duncan70 »

tm90 hat geschrieben: Sonntag 3. Juli 2022, 13:58
ich hatte auch gerade mal ein wenig Zeit zu lesen. Es sind 600Wp pro Anschlusspunkt zugelassen. Auch wenn dein Eigenverbrauch höher wäre, musst du ab einer möglichen Leistung >600Wp die Anlage als reguläre PV-Anlage anmelden.
Hallo tm90,

wo genau steht denn diese 600W-Beschränkung? Ich habe das bisher nur als Beschränkung auf 600VA-Wechselrichterleistung pro steckerfertigem Gerät gesehen (in den Normen) und als Beschränkung auf max. 1 Anlage - aber nur direkt bei restriktiven Netzbetreibern.

Sonnige Grüße
Duncan
tm90
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von tm90 »

Duncan70
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von Duncan70 »

In Österreich fallen jetzt die Bürokratie-Hürden:

"Keine Bewilligungs- oder Anzeigepflicht nach WElWG 2005 besteht ab 13. Juli 2022 für Fotovoltaikanlagen mit einer Engpassleistung von maximal 15 kW, die nicht vertikal (beispielsweise an einer Fassade) montiert sind oder mit einem Stromspeicher betrieben werden."

https://www.wien.gv.at/amtshelfer/bauen ... zeige.html
tm90
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Re: Steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen

Beitrag von tm90 »

Moin,

im aktuellen EP wurde ein Beitrag veröffentlicht, bei der eine Forschungsgruppe die Nutzung von Schukostecker-Solaranlagen in Altanlagen (älter 40 Jahre) unter schlechten Bedingungen überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass eine Nutzung von Schukostecker bei einer Vorsicherung von 13A oder 10A ohne Gefahr möglich ist, wenn alles fachgerecht installiert ist. Die DKE hat eine Normenänderung erarbeitet und eingereicht.
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