Das Internet – also die weltweite Datenvernetzung - an sich ist nicht mal der große Energiefresser, es sind so Dinge wie Video- oder Audiostreaming und Social Networking mit vielen Bildern und Videos. Netflix, Youtube, Spotify, dazu Facebook, TikTok, Instagram & Co – deren Server und Rechenzentren sind massiv stromhungrig. Das breitbandige Internet ermöglicht ja eigentlich nur die Nutzung von solchen Diensten…
Blackout
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Re: Blackout
- Elt-Onkel
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Re: Blackout
Hallo,
mal zu den 4 Lastabwurfstufen.
Ich gehe davon aus, daß es 110 kV - Schaltungen sind.
Vermutlich gibt es einen Plan in Deutschland.
Aber welchen ?
Wer ist denn zuerst dran ?
Könnte es vielleicht so sein:
1) Produzierendes Gewerbe
2) Produzierende Industrie
3) Walzwerke
4) Schmelzwerke (Glas / Stahl)
Ich könnte mir vorstellen, daß man die Städte bis zuletzt am Netz lässt.
...
mal zu den 4 Lastabwurfstufen.
Ich gehe davon aus, daß es 110 kV - Schaltungen sind.
Vermutlich gibt es einen Plan in Deutschland.
Aber welchen ?
Wer ist denn zuerst dran ?
Könnte es vielleicht so sein:
1) Produzierendes Gewerbe
2) Produzierende Industrie
3) Walzwerke
4) Schmelzwerke (Glas / Stahl)
Ich könnte mir vorstellen, daß man die Städte bis zuletzt am Netz lässt.
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Re: Blackout
Moin Elt-Onkel,
ich habe einen Kunden, der benötigt etwas mehr Strom und hängt an 220 kV.
Das einfach im Hochspannungsnetz "Verbraucher" weggeschaltet werden, kann ich mir aufgrund der Netzrückwirkungen (Spitzen und Frequenzen) nicht vorstellen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass Prozesse einfach abgeschaltet werden.
Ob es einen Plan gibt? Sinnvoll wäre es. Krankenhäuser sind hierbei sicherlich auch zu betrachten. Es wird also etwas komplexer und sicherlich in den unteren Spannungsebenen erfolgen.
Gruß Olaf
ich habe einen Kunden, der benötigt etwas mehr Strom und hängt an 220 kV.
Das einfach im Hochspannungsnetz "Verbraucher" weggeschaltet werden, kann ich mir aufgrund der Netzrückwirkungen (Spitzen und Frequenzen) nicht vorstellen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass Prozesse einfach abgeschaltet werden.
Ob es einen Plan gibt? Sinnvoll wäre es. Krankenhäuser sind hierbei sicherlich auch zu betrachten. Es wird also etwas komplexer und sicherlich in den unteren Spannungsebenen erfolgen.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
- pit-tip
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Re: Blackout
Hier einige Infos zum Kaskadenfall
Praxis-Leitfaden für unterstützende Maßnahmen von Stromnetzbetreibern
https://www.bdew.de/media/documents/Awh ... er-3-0.pdf
Sollten die beschriebenen Maßnahmen nicht mehr ausreichen greifen die automatisierten Unterfrequenzlastabwurfstufen
Frequenz Aktion Aktivierungsart
49,2 Hz Abwurf von Speicherpumpen unverzögert Automatisch
49,0 Hz Lastabwurf Stufe 1, ca. 12,5 % Automatisch
48,8 Hz Lastabwurf Stufe 2, ca. 12,5 % Automatisch
48,6 Hz Lastabwurf Stufe 3, ca. 12,5 % Automatisch
Gruß pit-tip
Praxis-Leitfaden für unterstützende Maßnahmen von Stromnetzbetreibern
https://www.bdew.de/media/documents/Awh ... er-3-0.pdf
Sollten die beschriebenen Maßnahmen nicht mehr ausreichen greifen die automatisierten Unterfrequenzlastabwurfstufen
Frequenz Aktion Aktivierungsart
49,2 Hz Abwurf von Speicherpumpen unverzögert Automatisch
49,0 Hz Lastabwurf Stufe 1, ca. 12,5 % Automatisch
48,8 Hz Lastabwurf Stufe 2, ca. 12,5 % Automatisch
48,6 Hz Lastabwurf Stufe 3, ca. 12,5 % Automatisch
Gruß pit-tip
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Re: Blackout
Das ging alles schneller als man denkt,
kleine Ursache - Luftballon in 110 kV Schaltanlage - große Wirkung -
Blackout für über 300.000 Haushalte zugehörige Industrie und mehrere Städte im Großraum Dresden,
gestern 13.09.2020 kurz vor 14:00 Uhr für ca. 0,5 h.
https://www.nordkurier.de/aus-aller-wel ... 94509.html
Ich war selber außerhalb. Kollateralschaden schätze ich auf > 1 Mio Euro,
allein ca. 150 Feuerwehreinsätze zur Menschenrettung aus Aufzügen, macht > 100 k €.
Es gibt eine Reihe Technologien wo ein so langer Stromausfall problematisch ist und Produkte verdirbt,
z.B. Sintern von Metallen, Keramik, Getreide (Brot, Kuchen)
Beschichten z.B. Microelektronik, sonstige Oberflächen von technischen Gegenständen u.ä.
Laserbohren von Metallen u.a.
Ich schätze eher Zufall. Für ein gezieltes "Experiment" wäre die Zeit des Schichtwechsels sicher nicht so aussagekräftig.
Auf alle Fälle sind wir ganz schön angreifbar.
kleine Ursache - Luftballon in 110 kV Schaltanlage - große Wirkung -
Blackout für über 300.000 Haushalte zugehörige Industrie und mehrere Städte im Großraum Dresden,
gestern 13.09.2020 kurz vor 14:00 Uhr für ca. 0,5 h.
https://www.nordkurier.de/aus-aller-wel ... 94509.html
Ich war selber außerhalb. Kollateralschaden schätze ich auf > 1 Mio Euro,
allein ca. 150 Feuerwehreinsätze zur Menschenrettung aus Aufzügen, macht > 100 k €.
Es gibt eine Reihe Technologien wo ein so langer Stromausfall problematisch ist und Produkte verdirbt,
z.B. Sintern von Metallen, Keramik, Getreide (Brot, Kuchen)
Beschichten z.B. Microelektronik, sonstige Oberflächen von technischen Gegenständen u.ä.
Laserbohren von Metallen u.a.
Ich schätze eher Zufall. Für ein gezieltes "Experiment" wäre die Zeit des Schichtwechsels sicher nicht so aussagekräftig.
Auf alle Fälle sind wir ganz schön angreifbar.
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Re: Blackout
Auch bei konventioneller Bearbeitungstechnik wie Drehen, Fräsen usw. ist ein plötzlicher Stromausfall kritisch. Wenn bspw. beim Drehen der Stahl voll im Eingriff ist kann das auch ganz schön krachen und scheppern, die Werkzeuge sind dann i.d.R. meist Schrott. Bis so eine Maschine wieder sauber in der Produktion läuft kann es auch eine ganze Zeit dauern - neue Werkzeuge einbauen, Maschine neu einstellen, Freigabewerkstück fertigen, auf QS-Freigabe für Serienproduktion warten....Funker hat geschrieben: ↑Dienstag 14. September 2021, 07:38 Es gibt eine Reihe Technologien wo ein so langer Stromausfall problematisch ist und Produkte verdirbt,
z.B. Sintern von Metallen, Keramik, Getreide (Brot, Kuchen)
Beschichten z.B. Microelektronik, sonstige Oberflächen von technischen Gegenständen u.ä.
Laserbohren von Metallen u.a.
Ein weiteres Problem sind auch Härteanlagen. Wenn da die Steuerspannung wegfällt wird die Ofenatmosphäre entgast, die Teile in einem Durchlaufhärteofen sind dann Schrott. Und da können schon mal Teile für 25.000€ oder mehr drin sein in so einem Ofen.
So ein Stromausfall ist für die produzierende Industrie nicht billig.
- Elt-Onkel
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Re: Blackout
Moin,
Das konnte man im Krieg auf dem Balkan auch beobachten.
Da wurden Graphit-Bomben über solchen Schaltanlagen abgeworfen.
So hat man planmäßig Kurzschlüsse produziert.
Wenn man wollte, könnte man 110 kV ja auch in Sf6 packen.
...
Naja, solange es Freiluft-Schaltanlagen sind.
Das konnte man im Krieg auf dem Balkan auch beobachten.
Da wurden Graphit-Bomben über solchen Schaltanlagen abgeworfen.
So hat man planmäßig Kurzschlüsse produziert.
Wenn man wollte, könnte man 110 kV ja auch in Sf6 packen.
...
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Re: Blackout
Das schlimmste an der Ballonmeldung ist die weite Verbreitung die diese Idee damit hat: also reicht ja schon ein einfacher Spielzeughubschrauber um solche Effekte hervorzurufen.
Na dann , Nachahmer wird es sicher geben. Dann sollte Amprion hier in Brauweiler sich besser eine Patriot Abwehrausrüstung besorgen
Na dann , Nachahmer wird es sicher geben. Dann sollte Amprion hier in Brauweiler sich besser eine Patriot Abwehrausrüstung besorgen
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Re: Blackout
Mit dem Einpacken in SF6 ist das auch so eine Sache. Ich denke von dem Gas will man auch schon wieder weg, wegen dem Klima.
Supraleitung mit Tiefkühlung ist wohl auch nur etwas für kurze Strecken wie man in Essen getestet hat.
Die Kripo geht laut aktuellem Stand wohl auch eher von "dummen Zufall", maximal von Fahrlässigkeit aus ohne den Verursacher zu kennen,
da keine Präparationen zu Steuerzwecken zu erkennen war.
Supraleitung mit Tiefkühlung ist wohl auch nur etwas für kurze Strecken wie man in Essen getestet hat.
Die Kripo geht laut aktuellem Stand wohl auch eher von "dummen Zufall", maximal von Fahrlässigkeit aus ohne den Verursacher zu kennen,
da keine Präparationen zu Steuerzwecken zu erkennen war.
- Elt-Onkel
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Re: Blackout
Moin,
Aber das ist so, wie die Forderung, daß die Bankräuber ihr Fluchtauto ordnungsgemäss
beim Straßenverkehrsamt anmelden.
Die Metallbedampften Ballons gibt es ja 'wie Sand am Meer'.
Also einfach eine Drohne mit einer CO2-Patrone ausrüsten,
den leeren Ballon über der Schaltanlage in Stellung bringen,
mit CO2 füllen, und abwerfen.
Technisch simpel.
Aber warum gibt das solche Schäden, wie in Dresden ?
Die DB schaltet bei Kurzschluß einfach zweimal wieder ein.
Warum ging das in Dresden nicht ?
...
Eigentlich gibt es ja Regularien für Dronen.ThomasR hat geschrieben: ↑Dienstag 14. September 2021, 16:42 Das schlimmste an der Ballonmeldung ist die weite Verbreitung die diese Idee damit hat: also reicht ja schon ein einfacher Spielzeughubschrauber um solche Effekte hervorzurufen.
Na dann , Nachahmer wird es sicher geben. Dann sollte Amprion hier in Brauweiler sich besser eine Patriot Abwehrausrüstung besorgen
Aber das ist so, wie die Forderung, daß die Bankräuber ihr Fluchtauto ordnungsgemäss
beim Straßenverkehrsamt anmelden.
Die Metallbedampften Ballons gibt es ja 'wie Sand am Meer'.
Also einfach eine Drohne mit einer CO2-Patrone ausrüsten,
den leeren Ballon über der Schaltanlage in Stellung bringen,
mit CO2 füllen, und abwerfen.
Technisch simpel.
Aber warum gibt das solche Schäden, wie in Dresden ?
Die DB schaltet bei Kurzschluß einfach zweimal wieder ein.
Warum ging das in Dresden nicht ?
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