max. Leistung über Niederspannungsanschluss
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max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Hallo,
gibt es eine Vorschrift aus der hervorgeht welche Leistung ein Versorger mindestens für einen Niederspannungshausanschluss zur Verfügung stellen muss?
Bzw. andersherum, gibt es eine Vorschrift aus der hervorgeht ab welcher Leistung ein Mittelspannungsanschluss mit kundeneigener Trafostation vorgeschrieben werden kann?
Hintergrund: der VNB kann die beantragte Leistung (110 kW) nicht aus dem Niederspannungsnetz bereitstellen da sich die Baumaßnahme in einem schlecht versorgten Gebiet befindet. Der VNB möchte die beantragte Leistung über das Mittelspannungsnetz mit kundeneigener Trafostation realisieren.
Gruß
Tarcom
gibt es eine Vorschrift aus der hervorgeht welche Leistung ein Versorger mindestens für einen Niederspannungshausanschluss zur Verfügung stellen muss?
Bzw. andersherum, gibt es eine Vorschrift aus der hervorgeht ab welcher Leistung ein Mittelspannungsanschluss mit kundeneigener Trafostation vorgeschrieben werden kann?
Hintergrund: der VNB kann die beantragte Leistung (110 kW) nicht aus dem Niederspannungsnetz bereitstellen da sich die Baumaßnahme in einem schlecht versorgten Gebiet befindet. Der VNB möchte die beantragte Leistung über das Mittelspannungsnetz mit kundeneigener Trafostation realisieren.
Gruß
Tarcom
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- Null-Leiter
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Das kann doch auch durchaus attraktiv sein, dann nur Mittelspannungstarif bezahlen zu müssen?
bzw. wird bei Niederspannung halt der Baukostenzuschuß demtensprechend hoch ausfallen?
Wobei 110Kw natürlich nicht viel sind.
bzw. wird bei Niederspannung halt der Baukostenzuschuß demtensprechend hoch ausfallen?
Wobei 110Kw natürlich nicht viel sind.
- Tobi P.
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Moin,
bis zu welcher Leistung niederspannungsseitig versorgt wird legt der Netzbetreiber fest, da hast du als Kunde keinen Einfluss drauf. Wenn der VNB jetzt sagt dass er die geforderte Leistung technisch bedingt nur mittelspannungsseitig zur Verfügung stellen kann werdet ihr nicht um eine Station herumkommen. Und dass ihr die zahlen müsst dürfte ja wohl logisch sein - ihr wollt die Leistung haben und nicht der Netzbetreiber. Der stellt euch ja nicht für lau eine Station hin nur weil er zufällig gerade eine zu viel im Lager stehen hat
Gruß Tobi
bis zu welcher Leistung niederspannungsseitig versorgt wird legt der Netzbetreiber fest, da hast du als Kunde keinen Einfluss drauf. Wenn der VNB jetzt sagt dass er die geforderte Leistung technisch bedingt nur mittelspannungsseitig zur Verfügung stellen kann werdet ihr nicht um eine Station herumkommen. Und dass ihr die zahlen müsst dürfte ja wohl logisch sein - ihr wollt die Leistung haben und nicht der Netzbetreiber. Der stellt euch ja nicht für lau eine Station hin nur weil er zufällig gerade eine zu viel im Lager stehen hat
Gruß Tobi
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- Null-Leiter
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Kann ich so nur bestätigen, ist übrigens auch einspeiseseitig nicht anders.
Ich habe hier einen Nachbarn mit einem kleinen Laufwasserkraftwerk, der eine Station inkl. rund 500m 20kV-Kabel mit Tiefbau zahlen durfte, damit er 150 kWp einspeisen darf...
...der VNB hat den selben Graben übrigens gerne genutzt, um die 0,4 kV-Verkabelung der an der Trasse liegenden Gebäude von Freileitung auf Erdkabel umzustellen und die Straßenbelechtung von Überspannungs- auf Mastleuchten zu ändern.
Ich habe hier einen Nachbarn mit einem kleinen Laufwasserkraftwerk, der eine Station inkl. rund 500m 20kV-Kabel mit Tiefbau zahlen durfte, damit er 150 kWp einspeisen darf...
...der VNB hat den selben Graben übrigens gerne genutzt, um die 0,4 kV-Verkabelung der an der Trasse liegenden Gebäude von Freileitung auf Erdkabel umzustellen und die Straßenbelechtung von Überspannungs- auf Mastleuchten zu ändern.
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Moin ego,
am Ende der langen Leitung sind 160 A ggf. doch eine große Hausnummer.
Ich habe allerdings auch schon Anlagen mit 2 parallelen HAK 315 A bauen lassen. War allerdings eher ein Innenstadtbereich.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
- Elt-Onkel
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Hallo,
ich kenne das so, daß ab 250 A ein eigenes NS-Kabel zum MS-Trafo gelegt wird.
Wenn schon 160 A nicht klappen, wird der Trafo zu klein sein.
Daher dann auch die Idee mit dem Kundeneigenen MS-Trafo.
Warum braucht die Baustelle einen so großen Anschluss ?
Wenn das BV so groß ist, tritt das Problem bei Inbetriebnahme des BV ja wieder auf.
Dann müsste ja für den 'Normalbetrieb' des Hauses sowieso ein MS-Trafo da hin.
Ich denke, es liegt ehr an einem Baustellenkran, der die Leistung verlangt.
Kann man kein Aggi parallel zum Netz hinstellen, was die Leistungsspitzen abdeckt * ?
Das müsste ja nur laufen, wenn der Kran in Aktion ist.
Und dann könnte man ja auch über exotische Lösungen nachdenken.
Z.B., wenn nach Fertigstellung eine PV-Anlage verbaut werden soll,
könnte man die Panals vorher provisorisch aufstellen,
und (bei Tageslicht) den NS-Netzanschluß stützen.
O.K. 70 kW wären so etwa 700 kWP.
Das sind schon ganz schön viele Quadratmeter.
Ich hatte übrings mal innerhalb der Stadt Hannover ein BV,
da haben die Stadtwerke glatt 17 kW zur Verfügung gestellt.
Mehr war aus der Freileitung des Stadtteils nicht rauszupressen.
…
(*)
Das macht die hiesige Zuckerfabrik genauso.
EON-Avacon kann aber nicht genügend Leistung am MS-Anschluss bereitstellen.
Deswegen hat Nordzucker eine Gasturbine eingebaut.
Dort wird Netzparallel für 6 Cents die kWh Strom erzeugt.
Naja, natürlich nur, wenn Erdgas ankommt.
Dazu eine Anekdote:
Damit die Gasturbine garantiert nicht ausfällt, hat man extra zwei parallele Gaszähler eingebaut.
Dann kann man im laufenden Betrieb einen nach dem anderen wechseln,
und die Gasturbine läuft weiter.
Das war aber einem Meßstellenwechsler unbekannt.
Der hat also alle 4 Ventile zugedreht, und in Ruhe die zwei Zähler getauscht.
Im Ergebnis ist die Eigenstromerzeugung ausgefallen.
Und weil ja EON-Avacon nicht genug MS-Leistung hat,
sind die HS-Sicherungen in dem ehrwürdigen Turm der Luftisolierten Schaltanlage durchgebrannt.
Damit war die Zuckerfabrik tot.
Es hat 1/2 Tag gedauert, die Fabrik wieder anzufahren.
ich kenne das so, daß ab 250 A ein eigenes NS-Kabel zum MS-Trafo gelegt wird.
Wenn schon 160 A nicht klappen, wird der Trafo zu klein sein.
Daher dann auch die Idee mit dem Kundeneigenen MS-Trafo.
Warum braucht die Baustelle einen so großen Anschluss ?
Wenn das BV so groß ist, tritt das Problem bei Inbetriebnahme des BV ja wieder auf.
Dann müsste ja für den 'Normalbetrieb' des Hauses sowieso ein MS-Trafo da hin.
Ich denke, es liegt ehr an einem Baustellenkran, der die Leistung verlangt.
Kann man kein Aggi parallel zum Netz hinstellen, was die Leistungsspitzen abdeckt * ?
Das müsste ja nur laufen, wenn der Kran in Aktion ist.
Und dann könnte man ja auch über exotische Lösungen nachdenken.
Z.B., wenn nach Fertigstellung eine PV-Anlage verbaut werden soll,
könnte man die Panals vorher provisorisch aufstellen,
und (bei Tageslicht) den NS-Netzanschluß stützen.
O.K. 70 kW wären so etwa 700 kWP.
Das sind schon ganz schön viele Quadratmeter.
Ich hatte übrings mal innerhalb der Stadt Hannover ein BV,
da haben die Stadtwerke glatt 17 kW zur Verfügung gestellt.
Mehr war aus der Freileitung des Stadtteils nicht rauszupressen.
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(*)
Das macht die hiesige Zuckerfabrik genauso.
EON-Avacon kann aber nicht genügend Leistung am MS-Anschluss bereitstellen.
Deswegen hat Nordzucker eine Gasturbine eingebaut.
Dort wird Netzparallel für 6 Cents die kWh Strom erzeugt.
Naja, natürlich nur, wenn Erdgas ankommt.
Dazu eine Anekdote:
Damit die Gasturbine garantiert nicht ausfällt, hat man extra zwei parallele Gaszähler eingebaut.
Dann kann man im laufenden Betrieb einen nach dem anderen wechseln,
und die Gasturbine läuft weiter.
Das war aber einem Meßstellenwechsler unbekannt.
Der hat also alle 4 Ventile zugedreht, und in Ruhe die zwei Zähler getauscht.
Im Ergebnis ist die Eigenstromerzeugung ausgefallen.
Und weil ja EON-Avacon nicht genug MS-Leistung hat,
sind die HS-Sicherungen in dem ehrwürdigen Turm der Luftisolierten Schaltanlage durchgebrannt.
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
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- Null-Leiter
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Ich meinte in diesem Fall den niederseitigen Leistungsschalter, über welchen der Trafo auf die NSHV einspeist.. Wenn der nicht kommt (sofern es einen gaben), sondern die HS-Sicherungen vor dem Trafo, ist sicherlich irgendwas falsch gelaufen..
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- Null-Leiter
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Re: max. Leistung über Niederspannungsanschluss
Die Nummer mit der Gasturbine als Spitzenlastversorgung ist in den USA gang und gäbe. Wir haben Anfang der 2000er Jahre die Steuerelektroniken für einige 100 McDonalds Filialen in den USA geliefert! Die hatten alle draußen eine Gasturbine stehen mit der die magere Netzversorgung gestützt werden konnte....
Macht aber durchaus Sinn: Schnellrestaurants sind "Saisongeschäfte", der Ansturm ist vorhersehbar (Ende des Football Games plus X = Hochlaufzeit der Turbine) und die Flauten lang. Dort sind die McD's meist 24 h geöffnet, nur kommen nachts wenige Gäste. Da lohnt kein hochgerüsteter Anschluß mit einer 24/7 Auslegung
Macht aber durchaus Sinn: Schnellrestaurants sind "Saisongeschäfte", der Ansturm ist vorhersehbar (Ende des Football Games plus X = Hochlaufzeit der Turbine) und die Flauten lang. Dort sind die McD's meist 24 h geöffnet, nur kommen nachts wenige Gäste. Da lohnt kein hochgerüsteter Anschluß mit einer 24/7 Auslegung