SPS hat geschrieben: ↑Sonntag 25. August 2019, 11:27
Ich hatte es so verstanden, das die Baustahlmatten kein Erdpotenzial haben, sondern den Außenleiter.
Dann würde ich doch den Widerstand nicht "Erden" sondern am Boden gegen L Messen.
Oder liegt doch an den Rohren L und ich Messe gegen PE des Fußbodens?
Die Baustahlmatten bzw. die metallenen Teile der Gebäudekonstruktion haben ein gegen Erde erhöhtes Spannungspotential, was über die Fehlerstelle eingekoppelt wird.
Rohre und Armaturen kann man idR. als gut geerdet betrachten (was ja auch Pflicht ist), Ausnahme dann wieder Installationen mit Kunststoffrohren.
Ist es überhaupt möglich das der Fußboden durch die Spannung an den Baustahlmatten ein anderes Potenzial als "Erde" hat?
Sicher, sofern die Verbindung zum Erdpotential ebenso nur "fliegend" erfolgt. Wie du schon richtig gesagt hast ist es nicht üblich, Bewehrungen zu Erden, und trockener Beton ist ein recht guter Isolator, d.h. Wenn z. B. über einen eingeschlagenen Stahlnagel mit Spannungspotential etwas eingekoppelt wird, kann sich das über die Bewehrung relativ beliebig im Gebäude verteilen und dort Berührungsspannungen verursachen, wo die Impedanz zu im Raum befindlichen Teilen gering ist, z. B. an Stellen mit höherer Bodenfeuchte, oder auch kontaktlos über die entstehende Kapazität (was vermutlich auch eher die Ursache für die entstehenden Berührungsspannungen war).
n der Skizze aus dem Beitrag, messen die dann doch nicht gegen den Fußboden, so wie ich es verstanden habe.
Die EFK ist das "Fußboden-Potential" , der Körperwiderstand ist gegenüber der Impedanz des Fußbodens gering, die Ströme daher vermutlich ungefährlich. Gefährlich wird das ganze, wenn der Körper einen geringen Widerstand gegen Erde hat und die Quelle tendenziell niederimpedant ist wie z. B. im Badezimmer, da können wie im Fall zu sehen dann auch höhere bis tendenziell lebensgefährliche Ströme fließen.
Da aber viele Werte unbekannt sind, würde ich hierbei das Augenmerk darauf legen, dass ein Fehler vorliegt und dieser beseitigt werden muss. Die Höhe der unzulässigen Berührungsspannung wäre mir dann erstmal egal.
Das ist der Punkt. Ob die Berührspannung für einen Menschen nun 20, 50, 120 oder 230V beträgt ist egal. Dazu ist die Messung mit einem hochimpedanten Messgerät gerade beim Aufbau mit dem feuchten Lappen zu bevorzugen, da auch dieser im besten Fall nur eine Messimpedanz von einigen zig bis einigen 100 kOhm liefert, ein Messgerät mit geringer Impedanz zeigt hier ggf. Nur sehr niedrige Werte.
Zusammengefasst sieht man hier, warum ein RCD viele Probleme von vorn herein vermeidet.