Welche NEA für WP Betrieb?

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ThomasR
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Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von ThomasR »

Ohne Heizung kann es im Haus ganz schön kalt werden, je nach Winter. Ohne Strom keine Heizung, ganz besonders nicht bei einer Wärmepumpe. Also überlege ich eine NEA für die WP vorzuhalten.

Diese läuft mit Drehstrom, Anschlußleistung nur 900 Watt. Der verbaute Kompressor ist ein Copeland ZB15KCE-TFD-550. Laut Katalog hat dieser allerdings einen maximalen Anzugsstrom von 26A.

Womit würde man den noch gestartet bekommen?

Reicht da ein 5kVA Diesel?
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Wulff
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Wulff »

Das kann dir wohl nur der Aggregatelieferant beantworten.

Anders gedacht:
Wenn du mit dem Aggregat nur die Zirkulationspumpe betreibts und mit Aggregate-Strom das Wasser im Pufferspeicher erwärmst?

Ist zwar der Wirkungsgrad der WP schlecht, aber könnte vielleicht im Notfall vertretbar sein....
ego11
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von ego11 »

Dann aber bitte ein Wassergekühlten Moppel, welcher mit dem Kühlwasser ebenfalls den Puffer heizt(wegen der Nachhaltigkeit, das ist heutzutage das A und O!!!!) inocc1
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Elt-Onkel
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ich empfehle immer Bundeswehr-Aggis.
Robust und startwillig.

Z.B. 6,5 kVA Diesel - so bei mir als zweite Stufe in Benutzung.
6,5 kVA Drehstrom und 6,5 kVA Wechselspannung.
Extra mit einer CEE 32A - 230 V.

Als erste Stufe habe ich ein 24V-Diesel-Aggi mit Handstarter, um ggfs. die 24V Startspannung zu liefern,
falls die Batterie von Stufe 2 platt ist.

Ich würde nie Benzin kaufen.
Da müsste ich ja alle halbe Jahr den Sprit wechseln.
Außerdem läuft ein Diesel notfalls mit Pflanzenöl.



6,5-17.jpg
Corioliskraft
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Corioliskraft »

Wenn es nur um heizen geht, dann installiere doch ein Kaminofen/Schwedenofen. Haben wir auch vor 3 Jahren gemacht.

Sparen tut man mit dem Ding allerdings nichts, außer man hat einen eigenen Wald.
ThomasR
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von ThomasR »

Eigentlich ist das Thema "Notstrom" in Deutschland doch ziemlich unsinng, die Versorgungsausfälle halten sich ja sehr in Grenzen. So Fälle wie das Schneechaos im Münsterland oder der Ausfall von gleich zwei 110kV Leitungen in Berlin sind ja eher die Ausnahme.

Deshalb ist das wirklich nur ein Überlegung und ich will mal die möglichen Kosten überschlagen. Dabei gehe ich von einem "günstigen" Aggregat aus, nichts für den professionellen Dauergebrauch (Tobi bitte nicht schlagen). Die 26A Anzugstrom können in dem Kältekreislauf der Maschine nur bei schnellem Takten gegen Hochdruck o.ä vorkommen, das ist aber in dieser Anwendung schon per Software praktisch ausgeschlossen. Leider verfüge ich privat nicht über Gerätschaften um den wirklichen Anlaufstrom über längere Zeit bei verschiedenen Betriebszuständen zu ermitteln (früher hätte man einfach ein Amperemeter mit Schleppzeiger eingesetzt und nach einigen Wochen den Höchstwert abgelesen :( ). Am ehesten könnte man das Verhalten des Klimakompressors noch mit dem Anlaufen eines Luftkompressors gegen (Rest)Kesseldruck vergleichen (also bei defektem Entlastungsventil).

Ein Dieselaggregat müsste genügend Drehmoment haben um diesen Stromstoß liefern zu können (über die Massenträgheit von Motor/Rotor). Ich wollte eure Schätzungen bzw. Beispiele hören. Ich habe zu wenig mit NEAs zu tun gehabt.

Für die Heizung würde bei uns ein Ethanolkamin reichen (Heizlast ca. 3,5kW bei -12°C) aber man möchte ja auch WW und eine funktionierende Lüftung (Sauerstoff für Ethanolkamin!!) etc. Wenn die Drehstromversion zu teuer wird, muß es halt ein 230V Generator werden, der genug für den Warmwasserspeicher und die anderen notwendigsten Gerätschaften erzeugt.
Drehfeld
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Drehfeld »

Das Einzylinder Deutz vom Bund hat sogar 8,125 kVA bei cosPhi 0,8. Also 6,5 kW Wirkleistung. Ich habe da auch schon einen einphasigen Schweißinverter dran gehabt um bei 180A 4mm Elektroden zu verschweißen. Das Aggi läuft da einfach durch, trotz dem Schweißgerät als einzigem Verbraucher. respekt1
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Elt-Onkel
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

die Versorgungsausfallzeiten sind statistische Mittelwerte.

Ich hatte schon mal zwei Stunden mein BW-Aggi am Laufen, als der örtliche Mittelspannungsring platt war.
Gerade bei einer Autoreparatur.
Überall gespenstige Ruhe, nur bei uns ging das Leben weiter.

Man kann das alles Betriebswirtschaftlich betrachten.
(Dann braucht kein Privatmann eine NEA.)
Jede Ehefrau würde ärgerlich.
ABER Netzausfälle passieren immer, wenn man sie nicht brauchen kann.
Und dann ist es eine Frage vom Komfort.
Eigentlich müsste jedes Wohnhaus mit mehr als 4 WE ein Aggi im Keller haben.
Netzausfälle passieren wenn:
- Ostern ist
- Polterabend ist
- Die Verwandtschaft aus den USA anwesend ist
- Der Akku vom Funktelefon nur noch 5 % hat
- Sportschau läuft

Man kann Ereignisse hinzufügen, um von der Ehefrau eine Genehmigung zum Kauf zu bekommen.
Auf dem Balkon einer Mietwohnung im 3.OG wird es natürlich schwierig.
Aber dort könnte man ja Solarmodule hinhängen,
eine Reihe von Gelbatterieen aufstellen,
und einen (netzunabhängigen) Inverter anklemmen.
(Inselbetrieb)
Dann kann man ein paar Stunden schon überbrücken.


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Elt-Onkel
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

noch eine Ergänzung.

Ich tanke in die NEA nur Diesel OHNE RME.

Also Aral-Ultimate oder Shell V-Power.

Das ist IMMER Winterdiesel - wie die Bundeswehr.

Für stationäre NEA kann man natürlich auch Heizöl verwenden.
Dann aber mit Fließzusatz, z.B. Minus 20.
Notfalls mit Petroleumzusatz.
Aber niemals mit Benzinzusatz, weil sonst die ESP Schaden nehmen würde.
(Zu geringe Schmierung - was man aber wiederum notfalls durch die Zugabe mit 2T-Öl kompensieren könnte)
Da reden wir dann grob von Mischungsverhältnissen Diesel / Benzin in 70 zu 30 mit 2T-Öl 1:200.
Zu 100 Liter Diesel kippe ich noch 0,5 Liter Spiritus, damit das Kondenz-Wasser weggebrannt wird.
Muß man natürlich ein wenig Aufmischen.
Freiwillig mischt sich Spriritus nicht mit Diesel.

Zum Verständnis:

Der Fließzusatz verkleinert die Parafinflocken.
Benzin löst die Parafinflocken auf.

Was nützt eine NEA, die bei -5°C nicht startet ?

Olaf S-H
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Re: Welche NEA für WP Betrieb?

Beitrag von Olaf S-H »

Elt-Onkel hat geschrieben: Montag 12. August 2019, 23:57 ... Man kann das alles Betriebswirtschaftlich betrachten.
(Dann braucht kein Privatmann eine NEA.) ...
Moin zusammen,

wie groß ist der Aufwand (Anlagenumbau, Kraftstoffbevorratung, Probeläufe, Ersatzteilbevorratung, Verschleißteilaustausch, ...) und wie groß ist der Nutzen? Bei den derzeitigen Ausfallzeiten von wenigen Stunden sollte es erträglich sein.

Stellen wir uns mal folgendes Szenario vor. Halb Deutschland liegt im Dunkeln und unter einer Schneedecke. Ganz Deutschland? Nein. Einige Quadaratmeter in Elt-Onkelhausen sind hell erleuchtet, beheizt und es steht warme Suppe auf dem Küchentisch. Wie groß ist der Aufwand des Elt-Onkels, um sich plötzlich den Massen ungebetener Besucher zu erwehren? Auch dies sollte man bei der Betrachtung berücksichtigen.

Gruß Olaf
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Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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