RCD Typ bei Waschmaschine

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froebel88
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von froebel88 »

Kann der Typ AC bei Pulsstrom "Blind" werden? So wie der Typ A bei Gleichfehlerstrom?
Das ist doch die zentrale Frage. Wenn dem so wäre, und die Waschmaschine einen "unkorrekten" FI betäubt, dann wäre das ja wirklich ein Problem.

Andernfalls, wenn "nur" der falsche FI installiert ist und der im Falle eines Fehlerstromes nicht reagiert.. Ja nun.. Gibt genug Anlagen völlig ohne FI, da stört das ja auch keinen.
EIB-Nutzer
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von EIB-Nutzer »

Hallo,

Und genug Anlagen wo der Fi nie getestet wurde außer beim Einbau, oder das Teil in Eigenleistung überbrückt wurde, weil irgendein Frikel-repariertes Gerät sonst nicht geht.

macht euch da mal keine Sorgen, da lauert in den Älteren Wohnhäusern (und auch in neuen) viel Murks.
Nur, die die das machen bestellen auch nie ein Eli, da fällt das nicht auf, das macht man selbst. Auch möglich, der "Hausmeisterservice", oder Saufkumpel "Erwin".


Gruß

Ralf
Funker
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von Funker »

Der Hinweis des Herstellers, daß bei Betrieb mit RCD ein Typ A vergeschrieben wird, ist ein nicht richtig gelungenes vorbeimogeln am Produktsicherheitsgesetz bzw. der Niederspannungsrichtlinie oder wenn man die Waschmaschine als "Maschine" betrachtet an der Maschinenrichtlinie.

Ich weiß als Hersteller also, daß aus welchen Gründen auch immer eine RCD erforderlich sein kann, z.B. Betrieb in "Feuergefährdeten Betriebsstätten",
oder TT Netz oder weil meine Maschine laut Angaben des IFS mit entsprechender sachliche Bewertung mit ca. 1 % zu den Brand auslösenden Ursachen zählt.
Wenn ich schon solche Gefahren erkenne, dann sollte man auch darauf reagieren und einen RCD Typ A wie vorgeschrieben im Stecke des Gerätes als
"zusätzlichen Schutz montieren". Der Wasserstop wird ja auch mitgeliefert und montiert.
Damit wäre das ganze Problem erledigt.

Daher sind solche Hinweise in Bedienungsanleitungen z.B. wie nachfolgend wo nicht Typ A steht sondern da Symbol = mit Wellenlinie angeben ist

https://media3.bosch-home.com/Documents ... 5430_A.pdf

oder wenn man gar keine Details angibt aber darauf verweist, daß vorher ein Elektriker die Anlage prüfen sollte

https://www.miele.de/pmedia/ZGA/TX2070/ ... 010-00.pdf u.s.w.

ein gutes Mittel im Schadenfalle nachweisen zu können, daß der Herstelle vorhersehbaren Umgang mit dem Gerät, üblicherweise "plug und play"

in seinem Sicherheitskonzept nicht ausreichend berücksichtigt hat.
Funker
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von Funker »

Das Zurückziehen der Hersteller auf die vorherige Untersuchung auf die Elektroanlage bzw. deren Beurteilung ggf. Abänderung durch eine EFK
ist völlig unpraktikabel.
So eine Formulierung steht bei fast jedem elektrisch / elektronischem Gerät in der Bedienungsanleitung.
Allein an Waschmaschinen wurden in Deutschland 2018 3,25 Mio Stück verkauft. Bei anderer weißer Ware wie Geschirrspüler, E-Herde liegen die Zahlen sicher ähnlich. Dazu käme dann noch Beleuchtung, wo solche Hinweise in den Bedienungsanleitungen stehen u.a. mehr, sowie alle Handgeräte,
Bohrmaschinen, Haartrockner, Kärcher, Rasenmäher, Stausauger u.s.w.

Für die Erfüllung aller dieser Forderungen fehlt schlicht weg die Man(n)/Frau-power. Das kann sich jeder Gerätehersteller selbst ausmalen.
Daher sind diese Sätze praktisch juristisch Makulatur.
Das müßte im Schadenfall nur einmal ein Betroffener mit Anwalt bis zum BGH durchziehen.
E-Jens
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

ich finde es völlig legitim, wenn ein Hersteller von Elektrogeräten Hinweise zum sicheren Betrieb seines Gerätes in die Bedienungsanleitung schreibt. Ich finde es sogar löblich, dass der Hersteller an die Kunden mit uralt Anlagen denkt und Fehlerstromschutzschalter direkt benennt. Immerhin ist es anerkannter Stand der Technik, dass Fehlerstromschutzschalter fast flächendeckend verbaut werden. Seit vielen Jahren sind Fehlerstromschutzschalter in Bädern anerkannter Stand der Technik. Eigentlich sollte mittlerweile jede Steckdose für eine Waschmaschine einen Fehlerstromschutzschalter besitzen. Ich hoffe, dass so ein Hinweis den einen oder anderen Benutzer dazu anregt seine elektrische Anlage auf den aktuellen Stand bringen zu lassen oder diese prüfen zu lassen.
Gruß Jens
EIB-Nutzer
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von EIB-Nutzer »

E-Jens hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2019, 13:27 Hallo,
... Ich hoffe, dass so ein Hinweis den einen oder anderen Benutzer dazu anregt seine elektrische Anlage auf den aktuellen Stand bringen zu lassen oder diese prüfen zu lassen.
Antworten dazu:
- Kostet das was? Dann brauchen wir das nicht.
- Elektrischer Schlag? Hat noch niemanden geschadet...
- Geht die Maschine? wo ist dann das Problem?
- Wieder so ein Unsinn wir die Komische 2 Farbigen Adern in den Kabel? Jedes Schulkind weis doch das 2 Adern den Strom fließen lassen, Ihr wollt nur Geld machen...

So mal aus der Menge gegriffen...

Gruß

Ralf
Funker
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von Funker »

Hallo E-Jens,
Immerhin ist es anerkannter Stand der Technik, dass Fehlerstromschutzschalter fast flächendeckend verbaut werden. Seit vielen Jahren sind Fehlerstromschutzschalter in Bädern anerkannter Stand der Technik. Eigentlich sollte mittlerweile jede Steckdose für eine Waschmaschine einen Fehlerstromschutzschalter besitzen
Das ist eine ganz schön rosarote Brille
Der Inverkehrbringer / Hersteller eine elektrotechnischen Geräte muß berücksichtigen welche Bedingungen in der der Umgebung herrschen in denen
sein Gerät angewendet wird.
Der Einbau von RCD im Bad ist erst seit Mai 1984 eingeführt. Der Baufortschritt in Deutschland beträgt 1 %. Daher haben 2019 rein rechnerisch
erst 35 % der Bäder einen RCD, na ja vielleicht auch ein paar mehr 40 %.
Waschmaschinen stehen nicht immer in Bädern, oft in separaten Wirtschaftsräumen.
Der RCD allgemein für Steckdosen ist erst bei Neuinstallationen seit 2007 Pflicht, mit Übergangsfrist. Im privaten Bereich gibt es daher insgesamt vielleicht 20 % RCD bezogen auf alle vorhandenen Stromkreise.
Das muß jeder Hersteller von Geräten wissen und sich danach richten, wenn er die entsprechenden EU-Richtlinien und Gesetzte einhalten will.
Ansonsten kann diesem das einmal schnell auf die Füße fallen.
EIB-Nutzer
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von EIB-Nutzer »

Hallo,

und gerade im Privaten Bereich / Low Pries Wohnen werden die auch ganz schnell mal überbrückt um die Eigene Schrottgeräte laufen zu lassen.
Ich kenne mehrere Fälle im weiteren Bekanntenkreis wo das passiert ist weil das Teil "ärger" macht. Nach der Abnahme interessiert das keine mehr.
Und nun Argumentiert bitte nicht das das Fachbetriebe nicht machen, auch die machen das und lassen sich das dann mit Warnhinweis abzeichnen.
Kunde ist König oder der Laden bald zu mangels Aufträge.

Man sollte da den "Scheiss Egal" Faktor nicht unterschätzen und letztendlich passiert zu wenig so das durch die Polizei/Gerichte durchgegriffen wird. Neben dem Umstand das dass Einhalten der VDE eine Empfehlung ist, die keine Gesetzeswirkung hat. Das ist auch der Grund warum man wohl nie eine Zusätzliche Prüfung der Anlagen wie in der Schweiz bei Mieterwechsel bekommen wird, außer wenn die EU da einspringt. (Solange es Sie noch gibt oder die Vollmacht hat)

Gruß

Ralf
Trumbaschl
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von Trumbaschl »

Prüfung bei Mieterwechsel ist in Österreich, und auch nur bei Objekten, die unter das Mietrechtsgesetz fallen (keine Einfamilienhäuser, Wohnungen in Zweifamilienhäusern und frei finanzierte Mehrfamilienhäuser mit Errichtung nach wenn ich mich richtig erinnere 2002). Da muss auch verbindlich ein FI mit <=30 mA nachgerüstet werden, was theoretisch Anlagen mit klassischer Nullung das Genick bricht. In der Praxis lassen es viele Eigentümer darauf ankommen, dass die Mieter ihre Rechte nicht kennen. Und selbst wenn zahlen die meisten während der dann folgenden Sanierung der E-Anlage schon brav Miete.

In der Schweiz gilt allgemeine Prüfpflicht für ALLE Privatanlagen, alle 10 Jahre.
Mail Mayer
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Re: RCD Typ bei Waschmaschine

Beitrag von Mail Mayer »

Im Wohnbereich wird es nie eine gefährliche Berührungsspannung im Fehlerfall geben, da sich alle Erdverbindung in unmittelbarer Nähe treffen.
Eigentlich zeigt der RCD seine wahre Bedeutung erst wenn ein Schutzleiter unterbrochen ist oder ein Fluid wie Wasser ein Potential von innen nach außen leitet z.B. Fön ( meißt schutzisoliert) in der Wanne. In beiden Fällen entsteht eine ungewollte direkte Berührung mit gefährlichen Spannungen. Und genau da muss er abschalten. Eigentlich ist das ein zusätzlicher Schutz beim Versagen des Fehlerschutzes/ Basisschutzes,... wie oben beschrieben.
Deshalb hilft der auch bei der klassischen Nullung.

Damit kompensiert man eigentlich mangelnde Prüfungszyklen im privaten Bereich.
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