Schleifenimpedanz

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imarcus
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von imarcus »

Ich bin kein eingetragener Installateur und habe den Sachverhalt auch nicht selbst gemessen. Er wurde mir bei einem Feierabendbier bier2 geschildert.

Es wurde eine Zähleranschlusssäule im Außenbereich durch den Elektriker A aufgestellt und in Betrieb genommen. Nun stand die Säule über ein Jahr rum und es wurde durch einen Elektriker B ein Schaltschrank neben die Säule gebaut. Der Elektriker B weißt jetzt daraufhin das die gemessene Schleifenimpedanz an der Zähleranschlusssäule nicht ansatzweise mit dem gemessenen Wert des Elektrikers A harmoniert und hat daher seine Arbeiten eingestellt.
Gemessen wurde durch den Elektriker B am HAK vor der Zähleinrichtung. Nach dem Protokoll des Elektriker A hat dieser allerdings hinter der Zähleinrichtung gemessen. Das beide wahrscheinlich an unterschiedlichen Stellen messen, lässt sich klären.
Aber prinzipiell müsste doch (unabhängig davon ob man die Plombe öffnen darf oder nicht) eine Schleifenimpedanz gemessen werden, die den theoretischen Werten nahe kommt, so dass auch der Kurzschlussstrom fließen kann um die Sicherung auszulösen.
Ich werde auf jeden Fall nachfragen ob die hohe Impedanz bei allen drei Aussenleitern auftritt oder nur bei einem. dank1
ego11
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von ego11 »

Wo ist denn jetzt überhaupt das Problem?
Hat der "neue" Elektriker seine Anlage auf Basis der Messwerte des "alten" geplant, und kommt nun nicht mehr parat? Das halte ich gelinde gesagt für umwahrscheinlich, wenn sich die Anlage nicht im absoluten Außenberreich befindet.

Was wurde denn aktuell ermittelt?
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Wulff
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von Wulff »

Imarcus:
Korrekt, der Auslösestrom muss natürlich zustande kommen!

Dann war die Vermutung mit einem möglichen Messfehler vielleicht doch nicht so abwegig?

Bitte gerne Ergebnis mitteilen.
imarcus
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von imarcus »

ego11 hat geschrieben: Samstag 6. April 2019, 09:55 Wo ist denn jetzt überhaupt das Problem?
Hat der "neue" Elektriker seine Anlage auf Basis der Messwerte des "alten" geplant, und kommt nun nicht mehr parat? Das halte ich gelinde gesagt für umwahrscheinlich, wenn sich die Anlage nicht im absoluten Außenberreich befindet.

Was wurde denn aktuell ermittelt?
Aktuell liegt der Zs bei 1,14 Ohm. Nach DIN VDE 0100-520 müsste ein Wert Zs<0,72 Ohm erreicht werden, bei Beachtung des 2/3-Anteils sogra Zs<0,48 Ohm.

Der alte Elektiker hat Zs=0,26 Ohm gemessen.

Die ZAS steht nahe einer Landstraße im aus meiner Sicht absoluten Außenbereich.

Das Problem ergibt sich dahingehend das der "neue" Elektriker aussagt, dass die von ihm errichtete Anlage nicht entsprechend VDE-Vorschriften in Betrieb gehen kann, weil die Vorleistung mangelhaft ist.
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SPS
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hallo,
wenn Elektriker B sogar am Hausanschluss gemessen hat, wird es nicht am Zählerschrank liegen.
Es reicht schon, wenn aus versehen mit der Einstellung ohne RCD Auslösung gemessen wurde.
Da können einige Geräte erst ab 1 Ohm einen mehr oder weniger guten Wert liefern.
Was sagt denn der VNB dazu?

Ich erwarte eigentlich von einem Fachbetrieb, das er sich mit dem VNB in Verbindung setzt und den Kunden nicht damit alleine lässt.
Mit freundlichem Gruß sps
Mail Mayer
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von Mail Mayer »

imarcus hat geschrieben: Samstag 6. April 2019, 09:21 Aber prinzipiell müsste doch (unabhängig davon ob man die Plombe öffnen darf oder nicht) eine Schleifenimpedanz gemessen werden, die den theoretischen Werten nahe kommt, so dass auch der Kurzschlussstrom fließen kann um die Sicherung auszulösen.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das bei den kurzen Entfernungen sich die Impedanz verändert. auch nicht bei einer lockeren Klemmstelle. Die einzige Erklärung wäre ein fehlerhaftes Messgerät oder die Messung fand bei unterschiedlichen Netzlastzuständen statt.
Vielleicht einfach mal eine 2. Messmeinung einholen.
Olaf S-H
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von Olaf S-H »

SPS hat geschrieben: Samstag 6. April 2019, 08:39 ... Wenn der VNB einen PEN mit nicht garantierter Quallität liefert, was nützt er dann noch. ...
Moin SPS,

der VNB garantiert nicht für den PEN, da hiervon auch die Schutzmaßnahme abhängig ist. Daher musste Du den PEN am HAK (oder kurz danach) über Deine Erdungsanlage erden.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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SPS
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hallo,
der Erder der Anlage kann sehr gut für die Abschaltung mit RCD verwendet werden.
Im ungünstigen Fall (PEN hochohmig oder unterbrochen), reicht der Anlagenerder nicht aus um einen LSS abzuschalten.
Das würde doch bei meiner Gefährdungsbeurteilung zum Ergebnis wie Selektiver RCD oder RCD für alles führen.
Mit freundlichem Gruß sps
Probator
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von Probator »

imarcus hat geschrieben: Samstag 6. April 2019, 10:54Aktuell liegt der Zs bei 1,14 Ohm. [...] Der alte Elektiker hat Zs=0,26 Ohm gemessen.
Bevor jetzt in blinden Aktionismus verfallen wird, würde ich zunächst klären, wer von beiden Recht hat. "Wer misst, misst Mist!"
Trumbaschl
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Re: Schleifenimpedanz

Beitrag von Trumbaschl »

Warum gehen hier eigentlich alle Schreiber davon aus, dass eingetragene Betriebe auch plombieren dürfen? Mein letzter Stand war, dass das auch in Deutschland keineswegs flächendeckend der Fall ist!

In Österreich hat meines Wissens sowieso überall nur die VNB die Plombenhoheit und er oder ein Subunternehmer setzt die Zähler. Der Installationsbetrieb bereitet alles vor bis zur Zählersteckleiste und brückt diese gegebenenfalls, um die Anlage in Betrieb zu nehmen (oder setzt bei Leistungserhöhung provisorisch wieder den vorhandenen Wechselstromzähler mit abgangsseitigen Brücken). Anschließend sendet er die Fertigstellungsmeldung an den VNB und dieser erledigt den Rest.
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