Haftung und Entlasstung des Testers

IH-Elektriker
Null-Leiter
Beiträge: 1840
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 11:18

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von IH-Elektriker »

Mackie Messer hat geschrieben: Mittwoch 8. August 2018, 11:43 Der HErsteller verwendet einen Schneider ATV 12 M2.
Der Jumper steuert den eingebauten EMV-Filter (Elektromagnetische Verträglichkeit).
Wenn man den Jumper rauszieht, wird der ausgeschaltet und der Ableitstrom sinkt.
Dafür ist "...bei dieser Konfiguration () die elektromagnetische Verträglichkeit nicht garantiert."
Wie oben schon geschrieben, nicht verwunderlich das ohne Netzfilter der Ableitstrom eingehalten wird.

Trotzdem würde ich mich an der Hersteller der Maschine wenden, der hat eine normkonforme Maschine nach MRL zu liefern und somit bei mehr wie 10mA Ableitstrom entsprechende Maßnahmen vorzusehen. Das Abschalten des Filters ist eher ein "Workaround" als eine Fehler- bzw. Mängelbehebung !
Probator
Null-Leiter
Beiträge: 729
Registriert: Montag 19. September 2016, 15:15

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Probator »

IH-Elektriker hat geschrieben: Mittwoch 8. August 2018, 14:58Trotzdem würde ich mich an der Hersteller der Maschine wenden, der hat eine normkonforme Maschine nach MRL zu liefern und somit bei mehr wie 10mA Ableitstrom entsprechende Maßnahmen vorzusehen. Das Abschalten des Filters ist eher ein "Workaround" als eine Fehler- bzw. Mängelbehebung !
Ich würde auf jeden Fall mit der Hersteller sprechen. Der soll mal merken, dass er so einen Murks nicht bauen sollte/darf.
Falls keine Einigung gefunden wird, wäre für mich die unterste Mindesforderung, eine Schutzleiterüberwachung (z.B. SLU1P von ABB) einzubauen.
Mackie Messer
Null-Leiter
Beiträge: 84
Registriert: Dienstag 10. April 2018, 08:24

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Mackie Messer »

Nochmal ganz doof gefragt:
Erst hatte ich ja >10mA auf dem PE.
Geht das jetzt einfach auf den N?
Und wenn ja wie kann fehlende EMV zu Buche schlagen?
Probator
Null-Leiter
Beiträge: 729
Registriert: Montag 19. September 2016, 15:15

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Probator »

Mackie Messer hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 09:53Geht das jetzt einfach auf den N?
Nach meinem Bescheidenen Wissen ist damit der Filter deaktiviert.
Und wenn ja wie kann fehlende EMV zu Buche schlagen?
Wenn der Filter deaktivert ist, kann das deutliche Störungen verursachen. Im harmlosesten Fall kannst du nur kein Radio mehr hören. Je nach Frequenz kann das Wlan- oder diverse andere Funknetze stören.
Über Netzrückwirkungen auch kabelgebundene Netze.

Wenn die IT-Abteilung über schlechte Netzwerkverbindungen klagt oder gar die Bundesnetzagentur mit dem Messwagen draußen steht, würde ich nervös werden. :D
Mackie Messer
Null-Leiter
Beiträge: 84
Registriert: Dienstag 10. April 2018, 08:24

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Mackie Messer »

"Nach meinem Bescheidenen Wissen ist damit der Filter deaktiviert. "
Aber was macht der Filter?
Wandelt der Frequenz uüber Netz-Frequenz in Ableitstrom um?
Josupei
Null-Leiter
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 10:07
Wohnort: Niedersachsen

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Josupei »

Ganz blöde Frage.

Gibt es Leitungen/ Kabel mit 2 Schutzleitern? :-)

Gruß
Josupei
breadley-dr
Beiträge: 290
Registriert: Samstag 9. Februar 2013, 10:07

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von breadley-dr »

[/quote]

Es ist...
*Trommelwirbel*
... der Frequenzumrichter.
Das Ding wird über einen Jumper gesteuert und wenn ich den rausziehe, kommt das ding gerade so durch die Prüfung.
Schieb ich das Ding wieder rein, sind die Werte all wieder im Eimer.
Nur kann ich, soweit ich das sehe, das Ding nicht ohne Frequenzumrichter betreiben.
[/quote]

du solltest dich auch mit dem Prüfgerät beschäftigen. Eigentlich sollte da ein Tiefpass drin sein der die Oberwellen gerade solche Geräte wegfiltert, weil nicht sicherheitsrelevant. Frag mal den Prüfgerätehersteller...

bis denne

ps: Und entgegen des Titels hoffe ich das der Tester nicht entlassen wird... ;-)
Benutzeravatar
Snippy30
Null-Leiter
Beiträge: 251
Registriert: Montag 20. Juni 2016, 05:49

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Snippy30 »

Gibt es Leitungen/ Kabel mit 2 Schutzleitern? :-)
Nicht das ich wüsste.

Gegenfrage: Warum sollte es?
Probator
Null-Leiter
Beiträge: 729
Registriert: Montag 19. September 2016, 15:15

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Probator »

Mackie Messer hat geschrieben: Dienstag 21. August 2018, 09:38 Aber was macht der Filter?
Seite 9., rot eingekreist:
https://www.schurter.com/content/downlo ... TER+AG.pdf
breadley-dr hat geschrieben: Dienstag 21. August 2018, 11:58du solltest dich auch mit dem Prüfgerät beschäftigen. Eigentlich sollte da ein Tiefpass drin sein der die Oberwellen gerade solche Geräte wegfiltert, weil nicht sicherheitsrelevant. Frag mal den Prüfgerätehersteller...
Das sollte bei ordentlichem Prüfequipment drin sein. Mag auch sein, dass viele Oberschwingungen enthalten sind. Bei Frequenzumrichtern sind aber sehr wohl auch "niederfrequente" Ableitstromanteile vorhanden.
Wie viel Ableitstrom fließt, hängt von der Leistung des Antriebs ab. Aber auch in ganz gehörigem Maße davon, wie "ausgefeilt" der Filter ist. Man kann es einfach/billig bauen, dann hat man hohe Ableitströme.
Man kann es auch besser machen und die Ableitströme des Filters in den Griff bekommen.

Und letztlich ist es immer eine ingenieursmäßige Zwickmühle:
- Will ich eine gute Entstörung? Gibt ggf. mehr Ableitstrom.
- Ist mir ein geringer Ableitstrom bedsonders wichtig? Muss ich vielleicht die Entstörung weniger wirksam gestalten.
Josupei
Null-Leiter
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 10:07
Wohnort: Niedersachsen

Re: Haftung und Entlassung des Testers

Beitrag von Josupei »

Snippy30 hat geschrieben: Dienstag 21. August 2018, 11:59
Gibt es Leitungen/ Kabel mit 2 Schutzleitern? :-)
Nicht das ich wüsste.

Gegenfrage: Warum sollte es?
Genau für solche Geräte die hier abgehandelt werden, die einen zweiten Schutzleiteranschluss benötigen, weil der Ableitstrom zu hoch ist.
Antworten