Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

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Snippy30
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Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Snippy30 »

Nach VDE 0113-1 gehört zu einer Prüfung einer Maschine ja auch die Restspannungsprüfung (max 5s bei Festanschlüssen; 1s bei Steckverbindungen)

In fast allen Vordrucken von Prüfberichten nach 0105-100 finde ich nirgends den Punkt zur Prüfung der zulässigen Abschaltzeit.
Meine Frage ist nun, ob dies auch bei der Wiederholungsprüfung nach VDE105-100 durchgeführt werden muss?
Challenger
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Challenger »

Hi Snippy30

Wenn ich in die EN60204-1 (VDE0113-1) schaue, lese ich im Kapitel 18 von "wo sinnvoll möglich" oder "können eine oder mehrere der folgenden Prüfungen enthalten" o.ä. .
Das bedeutet für mich, das ich bereits als Errichter schon selber entscheiden muss ob die Prüfung der Restspannung überhaupt durchzuführen ist.

Bei der Wiederholungsprüfung nach VDE 0105-100 muss sich die bP Gedanken machen ob diese Prüfung sinnvoll durchführbar ist und vor allem, welche Erkenntnisse aus dieser Prüfung gewonnen werden können.

Im echten Leben hab ich noch keine Restspannungsprüfung bei einer Wiederholungsprüfung gesehen.

Gruß Challenger
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Elt-Onkel
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

rein persönlich würde ich für eine Prüfung plädieren.

Ich kann mich sehr gut erinnern, daß ich bei einem kurz zuvor abgeschalteten Elektro-Rasenmähers
mal knapp 230 Volt an den beiden Stiften des Schuko-Steckers in den Händen hatte.

Meine Erkenntnis damals war, daß mindestens ein Entladewiderstand einzubauen wäre.

breadley-dr
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von breadley-dr »

Snippy30 hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 09:39 Nach VDE 0113-1 gehört zu einer Prüfung einer Maschine ja auch die Restspannungsprüfung (max 5s bei Festanschlüssen; 1s bei Steckverbindungen)

In fast allen Vordrucken von Prüfberichten nach 0105-100 finde ich nirgends den Punkt zur Prüfung der zulässigen Abschaltzeit.
Meine Frage ist nun, ob dies auch bei der Wiederholungsprüfung nach VDE105-100 durchgeführt werden muss?
Das wird dir in der Praxis schwerfallen... Man kann wohl viel Messen, aber wer viel misst misst ...

Ein Beispiel für eine Messanordnung, die als akzeptabel betrachtet wird, ist ein Oszilloskop mit einem
Messkopf, der eine Eingangsimpedanz bestehend aus einem Widerstand von 100 MOhm ± 5 MOhm parallel zu einer
Eingangskapazität von 20 pF ± 5 pF besitzt.

Wenn man was messen will braucht man vergleichbare Bedingungen.

bis denne
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Snippy30
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Snippy30 »

@breadley-dr
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cyclist
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von cyclist »

Hallo Snippy,
Nach VDE 0113-1 gehört zu einer Prüfung einer Maschine ja auch die Restspannungsprüfung (max 5s bei Festanschlüssen; 1s bei Steckverbindungen)
na, als erstes mal die Frage, bist du Hersteller der Maschine und willst eine Erst(inbetriebnahme)prüfung machen? Da ist sicher die 0113-1 zutreffend. Oder möchtest du eine Erstprüfung als Nichterrichter, in Anlehnung an eine Wiederholungsprüfung, oder eine normale Wiederholungsprüfung, machen? Wenn letzteres, so verweist ja die 0113 vor allem auf die 0105-100.
Was du wie und womit prüfen sollst, dazu gibt es idealerweise ein Prüfkonzept - primär bei größeren "Objekten", als bei kleinen Maschinen.
Und dann entscheidet - wie so oft - die prüfende und befähigte EFK :D was, wie, womit und mit welchen Einstellungen usw. geprüft wird.
In fast allen Vordrucken von Prüfberichten nach 0105-100 finde ich nirgends den Punkt zur Prüfung der zulässigen Abschaltzeit.
Welche Abschaltzeit meinst du? Die Abschaltzeit für Überstromschutzeinrichtungen oder Fehlerstromschutzeinrichtungen? Oder die Zeit, die noch eine Restspannung von größer x Volt, an einem Messpunkt anstehen darf?
Der Profitest MXTRA kann dies!
Weißt du denn, welches Messverfahren hier angewendet wird?
Gehörst du auch zu denen, die gerne jede Funktion, die das Messgerät bietet, auch anwenden wollen? :D Ich jedenfalls habe die Urest-Messung bislang noch nicht angewendet. Und ja, das Mxtra ist mir, incl. diverser kleiner Fehler, auch gut bekannt... :rolleyes:
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Ciao + Gruss
Markus
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cyclist
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von cyclist »

Hallo Elt-Onkel,
rein persönlich würde ich für eine Prüfung plädieren.

Ich kann mich sehr gut erinnern, daß ich bei einem kurz zuvor abgeschalteten Elektro-Rasenmähers
mal knapp 230 Volt an den beiden Stiften des Schuko-Steckers in den Händen hatte.

Meine Erkenntnis damals war, daß mindestens ein Entladewiderstand einzubauen wäre.

hast du schon mal eine elektrische Maschine geprüft? Hast du deine ganzen Eigenbauten an Maschinen und Geräten geprüft und auch die Prüfungen entsprechend dokumentiert? Wie siehts denn aus mit den erforderlichen Konformitätserklärungen? Wenn du eigenmächtig Geräte/Maschinen änderst oder umbaust, wirst du zum Hersteller und musst - so denn diese Teile gewerblich betrieben werden (was nicht heißen soll, das sowas im privaten Bereich nicht geprüft werden/sein sollte!!!), die entsprechenden Dokumente und Prüfungen, im Falle eines Falles, nachweisen können.

Bist du denn überhaupt, im Sinne der TRBS 1203 und der DGUV Vorschrift 3, ausreichend ausgestattet (Messgeräte), befähigt und qualifiziert, die Prüfungen auszuführen?
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Ciao + Gruss
Markus
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Snippy30
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Snippy30 »

Es geht um die Wiederholungsprüfung nach 0105-100 von Maschinen und die Restspannungsprüfung, die nach VDE 0113-1 unter 60V noch 5s bei Festanschlüssen und 1s bei Maschinen mit Steckverbindungen sein sollte.

Mir ist auch bekannt, dass das MXTRA einige Fehler hat. Wenn man schon alleine die von GMC vielgepriesene Funktion der Messung der Schleifenimpedanz ohne Auslösung des RCDˋs sieht 😀
Ist den zur Prüfung der Ures da was bekannt?
Olaf S-H
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Olaf S-H »

Snippy30 hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 09:39 ... In fast allen Vordrucken von Prüfberichten nach 0105-100 finde ich nirgends den Punkt zur Prüfung der zulässigen Abschaltzeit. ...
Moin Snippy,

das Thema Restspannungsprüfung passt nicht so ganz in die Thematik der VDE 0105-100.

Siehe hierzu Abschnitt 1 der VDE 0105-100:2015-10. Diese Norm wurde nicht ausdrücklich für "elektronische Steuerung-, Regelungs- und Automatisierungssysteme" erarbeitet. Es wird empfohlen, die Prinzipien der Norm anzuwenden.

Klartext: Die VDE 0105-100 gilt nicht für die Maschine nach VDE 0113-1. Die Anwendung der VDE 0105-100 wird jedoch empfohlen.

Daher wirst Du in den Standard-Protokollen keine Prüfung der Restspannung nach Abschnitt 18.5 bzw. 6.2.4 der VDE 0113-1 finden. Hier ist die bP gefordert.

Gruß Olaf
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Snippy30
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Snippy30 »

Danke für die Info @Olaf S-H dank1
Das habe ich mir schon irgendwie gedacht und ist im Lehrgang nicht so rüber gekommen.
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