Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

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SPS
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von SPS »

Hallo zusammen,
und der Elektriker kommt dann auch nur mit dem Duspol ...
Mit freundlichem Gruß sps
geloescht

Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von geloescht »

Hallo SPS,

das ist dann aber sein Problem und seine Verantwortung.

Gruß

Alois
Olaf S-H
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Olaf S-H »

Moin MrThiemnn,

da haben wir ja gleich mehrere Baustellen.

Erweiterungen an der elektrischen Anlage dürfen nur durch Fachunternehmen mit Eintragung bei einem Netzbetreiber durchgeführt werden. Dies betrifft hier die Montage von Steckdosen.

Anschlüsse von Geräten sind eine "Grauzone". Ein Netzbetreiber hat mir hierzu eine Absage erteilt. Ein anderer gab "grünes Licht". Für mich ist dieses Thema noch nicht ganz durch.

Erweiterung bzw. Montage von Steckdosen:
Tätigkeit, die eine Prüfung nach VDE 0100-600 erfordert. Hierzu ist ein sog. Installationstester nach VDE 0413 erforderlich. Eine EFKffT hier prüfen zu lassen ist mehr als grenzwertig. Ich würde hier nicht zustimmen wollen, zumal bei Dir keine VEFK im Unternehmen tätig ist.

Festanschluss von Geräten:
EFKffT-Tätigkeit möglich. Partielle Anlagenprüfung nach VDE 0100-600 erforderlich (Geräteprüfung bei der Prüfung zur Erstinbetriebnahme nicht zielführend hinsichtlich der Sicherheit).

Montage eines Steckers an einen Backofen:
Hier liegt ggf. eine Bauartveränderung vor, wenn der Hersteller nur einen Festanschluss vorsieht.

Prüfung eines Gerätes mit Stecker:
Prüfung durch eine EFKffT mit 2-wöchiger Ausbildung entspricht nicht den Anforderungen der TRBS an eine befähigte Person. Hierzu ist ein Prüfmittel für Prüfungen nach VDE 0701-0702 erforderlich.

Es stellt sich mir nun die Frage, was in der Ausbildung vermittelt wurde. Wurde hier von der Ausbildungsstätte das blaue vom Himmel versprochen? Weiterhin stellt sich die Frage, wer die 1 Woche Praxisausbildung bei Dir vorgenommen und geprüft hat.

Ausweg für Helden:
Erstellung einer detaillierten Arbeitsanweisung einschließlich aller Anschlussvarianten und Grenzwerte durch eine EFK. Hierzu ist auch eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich.

Ich finde es sehr gut, dass Du Dich hier von der trägen Masse der Sicherheitsignoranten abheben willst. Ich war Anfang März nur 15 km Luftlinie von Dir entfernt - da hätte man mal Fachsimpeln können.

Eventuell ist hier ein Telefonat zielführend.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
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Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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SPS
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von SPS »

Hallo zusammen,
da gab es einen schönen Beitrag hier im Forum der für eine Prüfung vor Inbetriebnahme spricht.
Die Steckdose wie alles begann. Für den der viel Zeit hat das alles durchzulesen.
viewtopic.php?t=2
Mit freundlichem Gruß sps
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MrThiemann
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von MrThiemann »

Alois hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 08:52 .....
Ich an Deiner Stelle würde mir - wie das zu meiner Lehrzeit auch war - einen Elektriker zur Seite holen der die Arbeiten übernimmt. Damit bist Du im Falle eines (Un) Falles aus dem Schneider. Alles andere ist ein Spielen mit der Gefahr, dass doch mal der Staatsanwalt klingelt.

Gerade das wollte ich nun nicht hören =)

Aber vielleicht finden wir doch einen gemeinsamen Weg...

Wenn z.B. (aufwendige) Elektroinstallationen vorgenommen werden müssen, lasse ich definitiv die Finger davon!
Daran soll sich nach dem Seminar auch nichts geändert haben! „Schuster, bleib bei deinem Leisten“

Aber für die Installation der einzelnen Küchengeräte (Backofen, Ceranfeld, etc... -->Voraussetzung ist eine einwandfreie Elektroinstallation) brauch ich doch eigentlich keinen Elektriker.

Ich würde gerne einen, darf man rechts sicheren sagen, Weg finden.
Es leuchtet mir ein, dass nicht jeder, ohne die Kollegen anzugreifen, Hampelmann eine Küche montiert und alle Elektroinstallationen übernimmt.
Leider gibt es hiervon viel zu viele. Aus diesem Grund hat die Handwerkskammer warscheinlich auch "beschlossen", dass solche Seminare für "nicht-Elektriker" angeboten werden.

Einige von den im Link geteilten Videos hab ich mir schon angeschaut. Er erklärt sie auch wirklich sehr gut!!


Hallo Olaf, da muss ich leider eben einzeln drauf eingehen.
Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Erweiterungen an der elektrischen Anlage dürfen nur durch Fachunternehmen mit Eintragung bei einem Netzbetreiber durchgeführt werden. Dies betrifft hier die Montage von Steckdosen.
Das bedeutet, wenn ich eine Nischenverkleidung montiere, darf ich lediglich die Löcher für die Hohlwanddosen ausbohren?
Das Anklemmen der Steckdose muss dann ein Fachunternehmen durchführen?
Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Anschlüsse von Geräten sind eine "Grauzone". Ein Netzbetreiber hat mir hierzu eine Absage erteilt. Ein anderer gab "grünes Licht". Für mich ist dieses Thema noch nicht ganz durch.
Meinst Du damit generell "alle" Geräte, oder sprichst Du hier explizit von einem Anschluss an die Herdanschlussdose?

Ich bin gerade etwas verwirrt, da doch gerade dies alles Bestandteil unseres Seminars war ?!?
Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Erweiterung bzw. Montage von Steckdosen:
Tätigkeit, die eine Prüfung nach VDE 0100-600 erfordert. Hierzu ist ein sog. Installationstester nach VDE 0413 erforderlich. Eine EFKffT hier prüfen zu lassen ist mehr als grenzwertig. Ich würde hier nicht zustimmen wollen, zumal bei Dir keine VEFK im Unternehmen tätig ist.
Das beinhaltet ja quasi Punkt 1 -->Erweiterungen an der elektrischen Anlage
Aber auch hier nochmal: ich werde keine Leitungen verlegen müssen. Es handelt sich ausschließlich um die Steckdosen, die Ihren festen Platz bereits festgelegt bekommen haben.
Bei der Küchenplanung werden sogenannte Installationspläne erstellt. Im Neubau bekommst es der Elektriker und kann alle nötigen Anschlüsse im Vorfeld verlegen. Im Altbau ist es meist "Kundensache". Viele beauftragen hierfür einen externen Elektriker, der eventuelle Änderungen vornimmt.
Wie gesagt, ich muss keine Leitungen verlegen. Ich muss NUR die Steckdose anklemmen.
Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Festanschluss von Geräten:
EFKffT-Tätigkeit möglich. Partielle Anlagenprüfung nach VDE 0100-600 erforderlich (Geräteprüfung bei der Prüfung zur Erstinbetriebnahme nicht zielführend hinsichtlich der Sicherheit).
Da wären wir wahrscheinlich wieder bei dem Unterschied zwischen meinem Geräteprüfer und einem Installationsmessgerät
Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Montage eines Steckers an einen Backofen:
Hier liegt ggf. eine Bauartveränderung vor, wenn der Hersteller nur einen Festanschluss vorsieht.
Nicht dass wir uns falsch verstehen, aber das einige Kabel, welches ich "eigenständig" montieren muss, ist das Herdanschlusskabel.
Bei einem autarken Backofen sind diese Kabel (inkl. Schukostecker) bereits montiert, ebenso bei Geschirrspüler, Mikrowelle, ect....
Habe ich ein Kombigerät (Herd + Ceranfeld) wird das 5-adrige Kabel am Backofen montiert. Beim seperaten Ceranfeld an die "interne" Anschlussdose.
Eine Bauartveränderung liegt in meinen Augen somit nicht vor.
Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Prüfung eines Gerätes mit Stecker:
Prüfung durch eine EFKffT mit 2-wöchiger Ausbildung entspricht nicht den Anforderungen der TRBS an eine befähigte Person. Hierzu ist ein Prüfmittel für Prüfungen nach VDE 0701-0702 erforderlich.
Als Prüfmittel ist hiermit das Prüfgerät gemeint? In meinem Fall das von mir erworbene Gerät?

Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Es stellt sich mir nun die Frage, was in der Ausbildung vermittelt wurde. Wurde hier von der Ausbildungsstätte das blaue vom Himmel versprochen? Weiterhin stellt sich die Frage, wer die 1 Woche Praxisausbildung bei Dir vorgenommen und geprüft hat.
Wir hatten zwei Lehrbücher, die wir akribisch durchgegangen sind.
Buch 1 = Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten – Band 1

Buch 2 = Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten – Band 2

Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Ausweg für Helden:
Erstellung einer detaillierten Arbeitsanweisung einschließlich aller Anschlussvarianten und Grenzwerte durch eine EFK. Hierzu ist auch eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich.
Das klingt sehr interessant!

Olaf S-H hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 09:25 Ich finde es sehr gut, dass Du Dich hier von der trägen Masse der Sicherheitsignoranten abheben willst. Ich war Anfang März nur 15 km Luftlinie von Dir entfernt - da hätte man mal Fachsimpeln können.

Eventuell ist hier ein Telefonat zielführend.
Mir liegt wirklich sehr viel daran meine Arbeit gut und vor allem gewissenhaft zu machen. Es gibt wirklich sehr viele schwarze Schafe (das Wort Sicherheitsignoranten gefällt mir sehr gut) in dieser Branche.

Und irgendwie muss ich nun einen Weg finden, mein erlerntes in die Tat umzusetzen.

Ja wirklich schade. Aber so eine Gelegenheit wird sich sicherlich nochmal ergeben. Aber die Hilfestellung hier im Forum zu suchen, ist schon mal ein guter Anfang. Leider gibt es absolut gar keinen, den ich mit diesen Fragen belämmern kann.
Selbst bei meinen Küchenstudios stoße ich hier absolut auf Granit, wobei ich zumindest hier Gedacht hätte, dass die sich bereits in irgendeiner Form damit auseinander setzen mussten.
Tja und unter den Kollegen ist es nicht viel anders. Kaum einer hat eine Ausbildung zum EfKffT und die die sie haben, ignorieren das geforderte...


In diesem Sinne
Schöne Grüße
Karsten
geloescht

Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von geloescht »

Hallo Karsten,
MrThiemann hat geschrieben:Voraussetzung ist eine einwandfreie Elektroinstallation) brauch ich doch eigentlich keinen Elektriker.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wer sagt Dir, dass die Anlage in Ordnung ist? Verlassen kannst Du Dich nicht darauf. Wenn Du es tust verantwortest Du auch, wenn was schief geht.

Harmloses Beispiel:

Ein Kollege von mir - immerhin Elektroingenieur - bittet mich darum einen Herdanschluss in Augenschein zu nehmen. Er hatte den Anschluss vorgenommen und nach dem Einschalten war die elektronische Uhr mit einem Knall kaputt gegangen. Der Hersteller lehnte jede Garantie - zu Recht - ab.

Was war passiert.

Der Kollege hatte schön Farbe auf Farbe geklemmt. Dummerweise war eine Installation vorhanden die aus der Übergangszeit stammte in der noch vieradrig (PEN bis Verbraucher) installiert werden durfte. Der Elektriker seinerzeit hatte zwar fünfadrig installiert, aber den blauen Leiter nicht angeschlossen.

Durch die Verwendung des blauen Leiters als vermeintlichen "N" kam es zu einem virtuellen Sternpunkt und die Uhr bekam nahezu 400 V ab, was sie mit einem deutlichen Knall quittierte.

Der fehlende "N" ist auch der Grund warum es dieses Forum gibt.

Ach so. Messen Aussenleiter gegen "N" hätte die Erkenntnis gebracht, dass der "N" nicht angeschlossen war.

Gruß

Alois
Zuletzt geändert von geloescht am Sonntag 11. März 2018, 11:02, insgesamt 2-mal geändert.
geloescht

Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von geloescht »

Hallo Karsten,
MrThiemann hat geschrieben:Aus diesem Grund hat die Handwerkskammer warscheinlich auch "beschlossen", dass solche Seminare für "nicht-Elektriker" angeboten werden.
Ich denke, da ist das Geld verdienen der Vater des Gedankens.

Gruß

Alois
Zuletzt geändert von geloescht am Sonntag 11. März 2018, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
Olaf S-H
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Olaf S-H »

MrThiemann hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 10:45 ... Und irgendwie muss ich nun einen Weg finden, mein erlerntes in die Tat umzusetzen. ...
Moin MrThiemann,

Du hast eine E-Mail erhalten.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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MrThiemann
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von MrThiemann »

Alois hat geschrieben: Sonntag 11. März 2018, 10:56 Ich denke, da ist das Geld verdienen der Vater des Gedankens.
Wenn das der Fall ist, dann ist es denen gelungen!
2500,00 Seminar
950,00 Prüfgerät
ca. 500,00 Warenkorb für "vernünftiges" Arbeiten(zweipoliger Spannungsprüfer, Kabelentmanteler, Kabelabzweigdosen, etc...)
Schöne Grüße
Karsten
geloescht

Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von geloescht »

Hallo Karsten,

was glaubst Du warum man bei HK und IHK vor Beginn des Meisterkurses die Ausbildereignungsprüfung legt!? Bestimmt nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit. Nach der Meisterprüfung sind nur noch die Hälfte der potentiellen Teilnehmer vorhanden.

Für mich war das ein Grund nicht mehr im Prüfungsausschuss für die Ausbildereignungsprüfung zur Verfügung zu stehen.

Gruß

Alois
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