Inverter 24V-230V mit zwei Steckdosen

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Elt-Onkel
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Inverter 24V-230V mit zwei Steckdosen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nachdem ich nun ein 35 mm² - Schweißkabel als Kleinspannungszuleitung
für 100 A und 3 Meter Länge fachgerecht hergestellt habe(*),
fiel mein Auge auf die Niederspannungsseite vom Inverter.

Da sind zwei 230 V - Steckdosen im Gehäuse.

Ob man in Fernost den Europäern keine Mehrfachsteckdosen zutraut,
weiß ich nicht.
Ich habe also das Gehäuse aufgeschaubt, und das Innenleben bestaunt.

Die beiden L sind zwichen den Steckdosen hübsch durchverdrahtet.

Der PE von beiden Steckdosen ist auf das Invertergehäuse verbunden.
Als Anschluß dient außen am Gehäuse ein Gewindebolzen M5.
Beiliegend eine 50 cm lange starre gn/ge-Ader 1,5 mm² mit 5mm-Öse und Krokoklemme an anderen Ende.

Hatte ich da nicht was im Ohr, je Stromerzeuger nur eine Steckdose,
und das Verbot ohne weitere Schutzmaßnahmen nicht mehr als
einen Verbraucher zu betreiben ?

O.K., im Endausbau bekommt der Container einen Isowächter,
aber jetzt im Probebetrieb muß es so laufen.

Schön wäre ja eine Bedienungaanleitung gewesen,
wo denn Schaltbilder und Schutzmaßnahmen aufgezeichnet gewesen wären.
Aber das war nicht im Karton.

So wird Oma Hansen - so sie denn in ihrem Wohnwagen so ein Ding nutzt,
mit der gn/ge-Ader das Gehäuse vom Inverter mit irgendetwas anderm
im Wohnwagen per Kroko-Klemme verbinden, und denkt, alles ist gut.

Das einzige, was in der Bedienungsanleitung steht,
ist daß der Inverter keine Rückspannung auf der Netzseite verträgt.


...

(*) am einen Ende Dinse-Stecker, und am anderen Ende ein Rohrkaelschuh 35 mm²
mit 6-kant-Pressung und 6mm-Loch, dazu dickwandiger Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber
als Knickschutz.
Markus83
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Beitrag von Markus83 »

Hallo Elt-Onkel,

mein 12V/1500W Wechselrichter mit 2 Schuko-Steckdosen besitzt eine Isolationsüberwachung. Auch wenn man ihm das als <100€ Gerät nicht zutraut.
Die deutschsprachige Anleitung verschweigt dieses.

Im Englischsprachigen Teil (der deutlich umfangreicher ist) findet man im Troubleshooting Manual den Hinweis, dass eine entsprechende Überwachung vorhanden ist.

Gruß Markus
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin Markus,
mein 12V/1500W Wechselrichter mit 2 Schuko-Steckdosen besitzt eine Isolationsüberwachung
Dummerweise nützt das nach der neuen DGUV Informationen 203-032 ja nix mehr. Ist trotzdem nur "A".
Ich hoffe nur das sich die Normlage bald wieder bereinigt. Gerade für diese Anwendungen halte ich einen Isowächter für angemessen und sicher genug.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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Markus83
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Beitrag von Markus83 »

kabelmafia hat geschrieben:Dummerweise nützt das nach der neuen DGUV Informationen 203-032 ja nix mehr. Ist trotzdem nur "A".
Ich hoffe nur das sich die Normlage bald wieder bereinigt. Gerade für diese Anwendungen halte ich einen Isowächter für angemessen und sicher genug.
Stimmt, stört mich aber auch nicht. Haupt-Anwendung sind "Laser-Drucker im Auto" und "Gefrierschrank bei Stromausfall". Beides nur jeweils ein Verbraucher.
Es ging mehr um den Hinweis an Elt-Onkel, dass sowas auch in Wechselrichtern der China-Preisklasse bereits verbaut sein kann.
Bedeutet im Umkehrschluss, dass er aufpassen muss bei der Nachrüstung. Zwei Isowächter parallel verträgt sich nicht so gut. Aber seine geplante Nachrüstung nützt ihm ja eh nix mehr (es bleibt bei "A")
Bleibt die Frage, ob sein Baucontainer mit "auf Bau-und Montagestellen" gleichzusetzen ist.

Gruß Markus
breadley-dr
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Beitrag von breadley-dr »

Elt-Onkel hat geschrieben:Hallo,

Hatte ich da nicht was im Ohr, je Stromerzeuger nur eine Steckdose,
und das Verbot ohne weitere Schutzmaßnahmen nicht mehr als
einen Verbraucher zu betreiben ?

O.K., im Endausbau bekommt der Container einen Isowächter,
aber jetzt im Probebetrieb muß es so laufen.
Was du im Ohr hast weiß ich nicht, ;-) , aber es kann durchaus i.O. sein mehrere Verbraucher an einem Trenntrafo (und als sowas betrachte ich das Ding mal) zu betreiben. Die Anwendung der Schutzmaßnahme Schutztrennung ist dann nicht mehr gegeben.

Wenn der Isowächter vor dem Trenntrafo sitzt kann er aber kein Problem dahinter erkennen...
EBC41
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Beitrag von EBC41 »

Hallo,

wenn man jetzt in den zweiten Abgang eine RCD 30mA setzt, wäre es dann wieder ok? Bzw. wenn man noch mehr Geräte anschliessen will, vor jede Zuleitung jeweils weitere RCDs?
Markus83
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Beitrag von Markus83 »

breadley-dr hat geschrieben:Was du im Ohr hast weiß ich nicht, ]
Bitte die von Kabelmafia verlinkte DGUV Information beachten. Die finden das nicht so doll.
Die Meinung, dass auch ein abschaltender Isowächter nicht ausreicht, teile ich allerdings nicht.
EBC41 hat geschrieben:wenn man jetzt in den zweiten Abgang eine RCD 30mA setzt, wäre es dann wieder ok? Bzw. wenn man noch mehr Geräte anschliessen will, vor jede Zuleitung jeweils weitere RCDs?
Ja, das ist die aktuelle Meinung der oben genannten DGUV Information.

Gruß Markus
breadley-dr
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Beitrag von breadley-dr »

Markus83 hat geschrieben:Bitte die von Kabelmafia verlinkte DGUV Information beachten. Die finden das nicht so doll.
Gruß Markus
Es wird wohl wie immer auf den Einsatzzweck ankommen. Die IEC 60601-1 beschreibt im Kapitel 16 explizit das mehrere Verbraucher sozusagen parallel an einen Trenntrafo angeschlossen werden dürfen, ohne Isolationsüberwachung.... Eben je nach Einsatzzrweck



bis denne
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

DGUV sagt, bei dem zweiten und jedem weiteren Verbraucher einen
eigenen RCD oder einen eigenen Trenntrafo benutzen,
wenn denn Variante "A" gewählt wird.

Wenn denn ein eigener Erder gesetzt, UND durch VEFK eingemessen wird,
wird eine andere Netzform gewählt.
Aber es war ja gerade das Ziel, einen Inselbetrieb aufzubauen,
und ohne Mess- oder Prüfverfahren in Betrieb nehmen zu können.


...
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
breadley-dr hat geschrieben: Die IEC 60601-1 beschreibt im Kapitel 16 explizit das mehrere Verbraucher sozusagen parallel an einen Trenntrafo angeschlossen werden dürfen, ohne Isolationsüberwachung.
Könnte man das Kapitel bitte hier einstellen.


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