Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

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Falcon4
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Re: Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

Beitrag von Falcon4 »

Moin Olaf gucke mal beim EBA eba.bund.de in die Suche Batterieanlagen eingeben. Da kommen einige Dokumente was das Eisenbahnbundesamt so haben will. Auch die Normen sind da angezogen. Prinzipiell gelten die Reihen VDE 0100 aber auch im Schienenfahrzeug. Aber Didy hatte ja die anderen wichtigen Normen genannt EN 50343 50155 50153 usw. Auch für die Leitungen sind da die richtigen Normen angegeben.
Ohne die Fahrzeuge zu kennen vermute ich das es 24V Batterien sind bzw. 2 x 12 V. 110V kommt gefühlt erst in den letzten 30 jahren .... Ansonsten mal beim Beuth Verlag Schienenfahrzeuge und Elektrotechnik suchen oder VDE Verlag nach VDE 0115 suchen.

MFG Falcon4

Edit findet Rechtschreibfehler.. ..
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didy
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Re: Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

Beitrag von didy »

Elt-Onkel hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 02:20"Weit verbreitet sind Generatorwagen auch bei Museums- und Touristikbahnen, die sich oftmals ehemaliger oder aktueller Güterzuglokomotiven für ihre Züge bedienen (die keine Energieversorgung für die Zugsammelschiene besitzen) oder in historischen Fahrzeugen elektrische Anlagen nachgerüstet haben, die nicht von der Lokomotive versorgt werden können.
Ich glaube, dir ist der Unterschied zwischen Generatorwagen und Achsgenerator nicht bekannt.

Generatorwagen meint, ein Wagen mit einem (Diesel-)Generator, welcher die Zugsammelschiene (Heizleitung) mit Strom versorgt. Also quasi "Lokomotive spielt".

Ein Achsgenerator hingegen ist etwas ganz anderes. Da hat ein Wagen einen kleinen Generator seitlich am Drehgestell, der aus der Fahrbewegung Strom erzeugt und die Wagenbatterie lädt. Ausschließlich des eigenen Wagens. Dementsprechend geht da auch nix über die Schiene, und die genannten Dinge sind hierfür nicht relevant.
Das ganze dient ausschließlich der Versorgung von Licht, Lautsprecheranlage, Türsteuerung und ähnliches - keinesfalls der Heizung, so viel Leistung bekommst du da gar nicht raus.

Heutzutage wird die Wagenbatterie fast immer per Ladegerät aus der Heizleitung versorgt - erkennbar an einem "z" in der Wagengattungsbezeichnung (z.B. Bnrz, Bimz, Bpmz, Avmz, ....).
Früher, als aber noch Dampfgeheizte Züge unterwegs waren (Dampflok, anfangs auch Dieselloks), war logischerweise nicht immer Spannung auf der elektrischen Heizleitung vorhanden. Daher die Wagenelektrik per Achsgenerator+Batterie versorgt.

Fazit: Erfolgt die Stromversorgung aus einem Achsgenerator, hast du prinzipiell keine möglichen Rückwirkungen auf Gleisstromkreise.

Ist eine elektrische Heizung vorhanden, die nur per Schütz bzw. Stelltrafo gesteuert wird, ist das auch nur eine ohmsche Last, Frequenz etc. wird von der Lok bestimmt, auch keine Auswirkungen. Zutreffend könnte es nur sein, wenn a) elektronische Lasten an der Heizleitung hängen (Batterieladegerät, irgendwie "intelligent" gesteuerte Heizungen - was ich bei Museumsfahrzeugen aber ausschließen würde), b) Wie von dir genannt Generatorwagen, c) Lokomotive.

Aber so wie es aussieht
Olaf S-H hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 07:48 Wenn ich mich recht entsinne, hat jeder Wagen eine Heizung, die mit Kohle betrieben wird. An eine Dampf-Heizleitung kann ich mich nicht erinnern.
haben die Wagen weder Dampf- noch Elektroheizung :D Damit erst recht keine Probleme damit.

Oder sind da an den Ecken solche Steckverbinder zu finden?
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Zug ... chiene.jpg
https://www.schaltbau-gmbh.com/de/Produ ... ihe-ZH/ZH/

Olaf S-H hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 07:48 Schleswig-Holstein - es besteht aber "grenzübertretender" Verkehr zu meinem großen Vorort.
Ging mir nur darum, welche TAB zuständig ist. Wäre es in (Süd-)Bayern gewesen (was bei dir zugegebenerweise unwahrscheinlich ist ;) ) hättest du vermutlich keinen Spaß gehabt. Die TAB Oberbayern ist wesentlich päpstlicher als der Papst, weshalb neue U- und Trambahnen in München ewigkeiten benötigen, bis sie fahren dürfen, und restaurierte Oldtimer-Trams für jeden Einsatz eine Einzelgenehmigung der TAB benötigen :(


Kleiner Exkurs zur Zugsammelschiene, für die die es interessiert:
Diese Steckverbinder für die Zugsammelschiene sind trotz Mittelspannung nicht berührgeschützt, und dürfen nur ausgeschaltet gesteckt werden! Ist "historisch so gewachsen".
Reines abschalten des Heizschütz in der Lok genügt nicht, da der Rangierer der außen steckt dessen Status nicht erkennen kann. Bei Elektroloks muss der Stromabnehmer gesenkt, bei Dieselloks der Motor abgeschaltet werden.

Die Leitung hat in Deutschland 1kV 16,7Hz (bei Elektro) bzw. eben andere Freuqenzen (idR 22Hz) bei Dieselbetrieb. Elektro eben direkt aus der Fahrleitung per Trafo.
In Ländern die 25kV/50Hz Oberleitung haben (Frankreich etc.), sind es dann 1kV oder 1,5kV 50Hz.
In Ländern, die 1,5kV oder 3kV DC Oberleitung haben, ist es direkt die Fahrdrahtspannung.
Entsprechende Reisezugwagen für internationalen Verkehr können mehrere oder alle diese Spannungen. Was ein Wagen kann, ist im RIC-Raster angeschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Regolamen ... Raster.svg

Auch der ICE 1 und 2 hat diese "klassische" Zugsammelschiene. (Die können mangels Internationalität aber nur die 1kV 16,7Hz). Der ICE 1 hat derer sogar zwei, je eine wird von einem Triebkopf gespeist und versorgt i.d.R. etwa den halben Zug. Bei Ausfall eines Triebkopfes können alle Wagen von einer Zugsammelschiene versorgt werden, aber nur mit reduzierter Heiz-/Kühlleistung - ausnahme Bordrestaurant, das bleibt im Vollbetrieb. Im Einstiegsbereich oben findet sich auch eine Tafel mit vier Kontrollleuchten, darunter zwei mit römisch I und II, welche die Funktion beider Zugsammelschienen anzeigen.
Der ICE 3 hat stattdessen eine Zugsammelschiene mit 670V DC.
Der ICE 4 hat wieder die klassische 1kV/16,7Hz-Zugsammelschiene - weil: Der soll auf Nicht-Elektrifizierten Strecken auch von Dieselloks gezogen werden können, und braucht dann natürlich auch Stromversorgung!
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Elt-Onkel
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Re: Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

mir ist das sehr wohl bekannt.

Man beachte die Zitierzeichen.

Mal abgesehen davon gab es in HH einen Akkumulatorentriebwagen, der tatsächlich eine Brikettfeuerung zur Heizung hatte.
(Wäre ja auch blöd gewesen, den teuren Strom im Tank gleich wieder zu verheizen.)

...
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didy
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Re: Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

Beitrag von didy »

Elt-Onkel hat geschrieben: Freitag 1. Juni 2018, 18:57mir ist das sehr wohl bekannt.

Man beachte die Zitierzeichen.
Aber warum zitierst du mir dann den Generatorwagen, wenn ich von Achsgenerator spreche - und du selbst sagst, dass es offenbar keine Zs gibt?
Egal. Muss man nicht alles verstehen.
Olaf S-H
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Re: Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

Beitrag von Olaf S-H »

Moin zusammen,

ich bin nun etwas schlauer - die Informationen sind aber noch nicht vollständig.

Die "Haupt-Lokomotive" hat einen Generator für das eigene 24 V-Bordnetz. Der Wagen mit der Kohleheizung ist wegen Fristablauf abgestellt worden.

Die Zugsammelschiene exisitiert, wird aber mangels Einspeisung durch die Lokomotiven nicht genutzt. Es scheint so, als wenn jeder Wagen mit Beleuchtung über einen Achsgenerator verfügt. Die Reisezugwagen verfügen über eine Dampfheizung.

Gruß Olaf
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Jester
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Re: Elektrotechnik in Eisenbahnfahrzeugen

Beitrag von Jester »

Ich empfehle bereits im Vorfeld einen Mitarbeiter des EBA mit in das Boot zu nehmen. Auch Ne-Bahnen brauchen die Zulassung für Bahnen und das ist die UIC mit im Spiel-auf NE-Bahnen gibt es ein paar Erleichterungen.

Soll die Bahn auch auf BoStrab fahren-falls nicht hast Du mit der TAB nix am Hut.
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