PSA bei verunfallten Batterie-Autos

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lagerregal
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von lagerregal »

E-Jens hat geschrieben: Sonntag 6. August 2023, 11:40 Genau so ist es. Nur wenn einer zwischen Plus und Minus kommt, hat er ein Problem. Das ist im Fahrzeuginnenraum kaum möglich.
Noch viel weniger, wenn man davon ausgeht, dass die Batterie bei einem Unfall vom Bordnetz getrennt wird..
Olaf S-H
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von Olaf S-H »

Moin zusammen,

denkt doch bitte bei Batterien nicht nur an die Berührungsspannung sondern auch an den Lichtbogen beim Kurzschluss.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

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tm90
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von tm90 »

Es gibt unterschiedliche Batterietypen:

NMC - die gehen thermisch durch und sind Brandgefährlich, haben aber die höchste Energiedichte

LiFePO4 - geringere Energiedichte, ein thermisches Durchgehen ist nicht möglich. Es gibt Leute, die schlagen einen Nagel durch die Akkus, um das zu beweisen.

Wenn es gewollt ist, kann man ganz einfach sichere Autobatterien herstellen, die nur geringeres Gefahenpotential entwickelt. Alles eine Frage des Willens der Industrie. Schließlich sollen ja noch so lange wie möglich und so viele Leute wie möglich Angst haben vor der neuen und modernen Technik.
E-Jens
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von E-Jens »

Kurzschluss auf Grund eines Unfalls ist auch sehr interessant.
Solche Batterien sind in der Lage Kurzschlüsse mit mehreren 10 kA zu erzeugen und über lange Zeit zu halten.
Um das zu verhindern trennt das Batteriemanagment den Stromfluss der Batterie zum Fahrzeug beim kleinsten Fehler.
Wenn das Hauptschütz nicht öffnet und der Kurzschluss außerhalb der Batterie stattfindet, löst die Haupsicherung in der Batterie aus.
Bei einem Kurzschluss in der Batterie vor der Absicherrung, brennt sich der Kurzschluss meistens frei. Wenn es passiert, dass wirklich alles versagt, füht der Kurzschluss zur Überhitzung der Zellen und zum Brand.
Üblicherweise ist alles unter Abdeckungen oder Verkleidungen. Sollte doch ein Lichtbogen entstehen, wird es wahrscheinlich keiner bemerken.
Gruß Jens
lagerregal
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von lagerregal »

Und wenn der Tank beim Benziner reißt und das Benzin auf den heißen Auspuff läuft, gibt es auch nen Brand.
Man muss sicherlich über Gefahren reden, aber bitte dann nicht so tun, als seien E-Autos der Teufel auf Rädern und die Feuerwehr kann eh nur daneben stehen und zugucken, wie die Unfallopfer verbrennen.. (So wie das hier im Thread mitunter schon angeklungen ist)
E-Jens
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von E-Jens »

Zum Thema Brennstoffzelle
Das ist eine Vermehrung der Probleme.
Das Fahrzeug ist auch nur ein E-Autos mit Brennstoffzellen und hochdruck Wasserstofftank. Das halte ich für den verkehrten Weg.
Gruß Jens
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Elt-Onkel
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
lagerregal hat geschrieben: Sonntag 6. August 2023, 12:05
Noch viel weniger, wenn man davon ausgeht, dass die Batterie bei einem Unfall vom Bordnetz getrennt wird..
Das ist KEINE vertraglich zugesicherte Eigenschaft des Herstellers von Batterie-Autos.

Es kann eine Trennung erfolgt sein, muss es aber nicht.

Die Spannungsfreiheit kann NUR eine Elektrofachkraft ermitteln.

Ein Unfall ist nicht der Bestimmungsgemäße Gebrauch eines Batterie-Autos.

Im Falle eines Unfalls garantiert der Hersteller für gar nichts.

Deswegen lautet von mir als Feuerwehrmann die Empfehlung:
Benutze kein Batterie-Auto mit einer Lithium-Ionen-Batterie außerhalb geschlossener Ortschaften.


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Elt-Onkel
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
Kunstglaß hat geschrieben: Sonntag 6. August 2023, 10:58 Toll,

für mich als möglicher Ersthelfer bleibt also nur die 112 zu rufen und zuzusehen wie die Fahrzeuge abfackeln.
Das Abbrennen von Batterie-Autos ist sekundär.

Schwieriger ist die Lage bei "normalen" Unfällen.

Man darf weder als Ersthelfer, noch als Feuerwehrmann ein verunfalltes Batterie-Auto anfassen.

Ich hatte dazu beim Treffen in Kleve einen entsprechenden Vortrag gehalten.


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lagerregal
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von lagerregal »

Hallo Elt-Onkel,
Elt-Onkel hat geschrieben: Sonntag 6. August 2023, 21:59
Das Abbrennen von Batterie-Autos ist sekundär.

Schwieriger ist die Lage bei "normalen" Unfällen.

Man darf weder als Ersthelfer, noch als Feuerwehrmann ein verunfalltes Batterie-Auto anfassen.

Ich hatte dazu beim Treffen in Kleve einen entsprechenden Vortrag gehalten.
Bist Du bei einer öffentlichen Feuerwehr tätig?
Bei welcher genau?

Danke für die Info

Grüße
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Elt-Onkel
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Re: PSA bei verunfallten Batterie-Autos

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
lagerregal hat geschrieben: Sonntag 6. August 2023, 11:14
Und: Wie muss eigentlich ein Fehlerbild nach einem Unfall aussehen, dass eine gefährliche Berührungsspannung entsteht? Die Batterie ist ja nicht geerdet. D.h. Es muss eine Erdverbindung entstehen, und es muss berührbare Spannung vorliegen, welche zudem nicht mit dem Potential verbunden ist, das Kontakt mit der Erde hat. Da fehlt mir ein wenig die Kreativität, mir sowas vorzustellen.
Dem Herrn kann geholfen werden.

Jede Leitplanke ist ein Prima Erder.

Da braucht das Batterie-Auto nur mit der Leitplanke zu kollidieren, und einer der beiden Batteriepole hat damit Kontakt.
Voila !


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