Unfall e-tron in Groß-Kreutz

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ThomasR
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Re: Unfall e-tron in Groß-Kreutz

Beitrag von ThomasR »

Genau genommen brennt auch das Elektrolyt nicht einfach so. Nur durch die Hitze der elektrischen Widerstandserwärmung werden aus dem Elektrolyten Gase ausgetrieben, die sich in der Hitze zersetzen und dabei Sauerstoff freigeben. Das wird dann zu einer kaum noch zu löschenden Brandlage :cool:

NB: Ich habe jede nur erdenkliche Art von LiIon Akkus zerlegt und mir die Einzelteile angeschaut. Dann mit den Einzelteilen einzeln und in Kombination Brennversuche gemacht (meine Eltern haben mich immer "Feuerteufel" genannt). Es ist definitiv die Kombination von bestimmten Chemikalien die den Brandprozess überhaupt erlaubt und ggf. fördert. Das enthaltene Lithium ist dabei sogar oft von völlig untergeordneter Bedeutung. Wir haben im Chemieunterricht bei den Lithium-in-Wasser Versuchen nur zu viel Spaß gehabt und erinnern uns daran :D

Unser Chemielehrer war schon ziemlich speziell: Natriumstückchen in ein Wasserbad und es saust auf seinem Gaskissen darauf herum. Das Gas wollte er mit einem umgekehrten, wassergefüllten Reagenzglas einfangen. Es ist aber ziemlich schwierig, ein rasendes Metallstück in die Öffnung eines kleinen Reagenzglases zu bekommen. Er hat dann das Stück Natrium in einem kleinen Sieb (an einer Metallstange) eingesperrt und unter Wasser gehalten. Er hatte nicht einmal Zeit, das Reagenzglas heranzuführen bevor das gesamte Becken in die Luft flog und die Glassplitter im ganzen Raum verteilt waren. Da hat man als Schüler viel über die Reaktionsfreudigkeit der Alkalimetalle gelernt und wofür das "Verdämmen" bei Sprengstoffen gut ist :D
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Wulff
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Re: Unfall e-tron in Groß-Kreutz

Beitrag von Wulff »

Also das ist schon hart gewesen....

Unser hat damals ein klitzekleines Stück Na an einer Pinzette unter Wasser gehalten... war für uns Schüler auch ein Spaß (besonders lustig, als er das Wasser aufwischen durfte.... 😂

War allerdings noch nicht son großes Becken...
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Elt-Onkel
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Re: Unfall e-tron in Groß-Kreutz

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

mein Chemie-Lehrer wusste uns Schüler zu begeistern.

Den Anfang nahm Lithium in Wasser.
Dann Natrium und Kalium.

So macht man Chemie, um Schüler zu beeindrucken.


...
Elo-Ocho
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Re: Unfall e-tron in Groß-Kreutz

Beitrag von Elo-Ocho »

Jo, das war auch bei uns in der Dorf-Hauptschule ser Renner, Natrium in Wasser...
Immer wenn ich Langweile habe, dann melde ich mich in einem Eltern-Forum an und Frage, wie weit man den Schimmel im Pausenbrot der Kinder wegschneiden sollte...
Funker
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Re: Unfall e-tron in Groß-Kreutz

Beitrag von Funker »

Das kann ich mit meiner Erinnerung zu Herstellung von Wasserstoff im Chemieunterricht bestätigten.

Üblicherweise nimmt man ein paar Krümel Braunstein tropft da ein paar Tropfen Wasserstoffperoxid darauf und fängt dann das Gas darüber
mit einem Reagenzglas auf und macht dann das in der 7.Klasse beeindruckende Knallgasexperiment zum Nachweis des "H".

An einem schlechten Tage hatte aber der Chemielehrer bei uns die Reihenfolge vertauscht und zuerst
reichlich Wasserstoffperoxid in eine flache Schale gegeben dann einen Löffel Braunstein hineingeworfen und der Bunsenbrenner in der Nähe war an.

Anschließend konnte ich damals unbewußt meine erste Begutachtung nicht mehr funktionierender LS -Leuchten über dem Lehrertisch vornehmen.
Der Lehrer brauchte dann auch Dusche und Friseur und neue Berufsbekleidung
mad.jpg
Probator
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Re: Unfall e-tron in Groß-Kreutz

Beitrag von Probator »

In diesem Video (Minute 7) sieht man die "Pyrofuse" bei Tesla, die den Stromkreis trennt, wenn der Airbag bei einem Unfall auslöst:

https://youtu.be/MuFxg75UYbE?t=406

Vor der Sicherung sitzt übrigens nochmal ein Schütz, also ist auch der Arbeitspunkt bereits spannungsfrei.
Die Verwendung von isoliertem Werkszeug ist dennoch richtig, an seiner Schutzkleidung muss er noch arbeiten (wie er selbst zu Beginn anmerkt).
Und seine Widerstandsmessung bei Minute 10 ist mit dem einfachen Multimeter vermutlich auch Unsinn.
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