Tesla explodiert

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Elt-Onkel
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Tesla explodiert

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

gestern ist in Moskau die Batterie von einem Tesla Model 3 explodiert,
und mithin das Auto abgebrannt.

Das Video ist sehr beeindruckend.

Eigentlich ist der Tesla dahingeschieden, wie man es im Film bei Benzin-Autos suggeriert.

Naja, die Lithium-Batterie liefert ja gleich beides:
- Die Zündquelle
- Den Brennstoff

Es soll mittlerweile Versicherer geben, die Batterie-Autos nicht mehr versichern.




Tesla-Model-3-explodiert.jpg
froebel88
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von froebel88 »

Moin,

Autos mit Verbrennungsmotoren brennen in starker Regelmäsigkeit ebenfalls ab. Benzin ist hochentzündlich. Dank der div. verbauten Leichtbaumetalle kommt es da zu ähnlichen Feuerwerkseffekten, insb. wenn dann Wasser ins Spiel kommt.

Wasserstoff ist da nicht weniger gefährlich.

Ich sehe da gerade die Besonderheit an dem Fall nicht..

Mfg
ThomasR
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von ThomasR »

Offensichtlich ist das Video vom Rücksitz eines Fahrzeuges im Gegenverkehr aus der Hand gefilmt (Taxi??). Der eigentliche Unfall scheint schon vorbei zu sein, denn VOR dem Tesla ist kein Fahrzeug (mehr) zu sehen. Auch ist kein Mensch in der Nähe zu sehen. Vermutlich war "alles schon gelaufen" und das Fahrzeug im fortgeschrittenen Vollbrand. Daß dabei solche Effekte auftreten ist nichts besonderes, das kann auch bei einem Diesel oder Benziner passieren. Interessant wäre nun, ob da jemand den Wasserschlauch reinhalten würde :D

Allerdings wäre das mit der richtigen Ausrüstung auch kein Problem: solange das Wasser einen extrem geringen Leitwert hat, kann man problemlos auch in 110kV Umspannanlagen noch mit Wasser löschen richt1
OChatter
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von OChatter »

Da zünden wohl eher Gasgeneratoren von Airbags oder dergleichen in Folge der Brandeinwirkung.
Hundsgewöhnlicher Fahrzeugbrand.
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Elt-Onkel
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

womit bewiesen wäre, daß ein Tesla auch nur ein Verbrenner ist.


Corioliskraft
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von Corioliskraft »

Pro Jahr brennen rund 15.000 Autos auf Deutschlands Straßen ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzeugbrand

Du hast in Zukunft viel Arbeit vor dir wenn du jeden Fahrzeugbrand hier erwähnen möchtest :-)
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Elt-Onkel
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ja.

ABER Batterie-Autos haben DREI entscheidende Nachteile gegenüber konventionellen Autos:

1) Lithium ist ein Erdalkalimetall.
Die Erdalkalimetalle reagieren exotherm bei dem Kontakt mit Wasser.
Wenn Lithium brennt, braucht man ein wasserfreies Löschmittel Klasse D.

2) Batterie-Autos sind rollende Niederspannungsanlagen.
In einem Tesla sind es 600 Volt.
Viel Vergnügen, in einem verunfallten Tesla mit verletzten Personen ohne Gummihandschuhe zu agieren.
Das ist Arbeiten unter Spannung.
Freischalten unmöglich.

3) Die Deutschen Feuerwehren habe keine PSA,
um an verunfallten Batterie-Autos hantieren zu können.
In 99,9 % der Einsätze fehlt eine schriftlich beauftragte VEFK.
Es ist Deutschen Feuerwehrleuten nur möglich, Psychologische Hilfe zu leisten.
Anfassen dürfen sie die Unfallopfer nicht.

Ein Bekannter von mir (Humanmediziner) ist (so wie ich) Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.
Er wusste von einem Einsatz zu berichten,
wo er einer Frau Schmerzmittel gespritzt hat,
die eingeklemmt in einem brennenden PKW saß.
Wäre es ein Batterie-Auto gewesen, wäre medizinische Hilfe nicht möglich gewesen.

...
froebel88
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von froebel88 »

Die letzten beiden Punkte stimmen nicht. Sobald ein E-Auto einen Unfall registriert schaltet es automatisch die HV Anlage frei. Das klappt genauso zuverlässig wie das Auslösen der Airbags.

Benzinfahrzeuge haben übrigens den Nachteil dass man einen Ex-Bereich hat wenn der Tank bei nem Unfall kaputt geht. Dann kann man nur mit explosionsgeschuetztem Werkzeug am PKW arbeiten, oder eine Schaumschlacht veranstalten
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Elt-Onkel
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
froebel88 hat geschrieben: Donnerstag 15. August 2019, 18:12 Die letzten beiden Punkte stimmen nicht. Sobald ein E-Auto einen Unfall registriert schaltet es automatisch die HV Anlage frei. Das klappt genauso zuverlässig wie das Auslösen der Airbags.

Die Punkte 2 und 3 stimmen sehr wohl.

Ein Blick in die DIN-EN-Normen verrät, daß es KEINE persönliche Schutzausrüstung für Feuerwehrleute in Deutschland gibt,
um an verunfallten Batterie-Autos hantieren zu können.
(Übrings in den USA auch nicht. Ich hatte mit den dortigen Feuerwehren über das Thema korrespondiert.)

Theoretisch KANN nach einem Unfall die Bordbattrie nach außen spannungslos sein.
Sie muß es aber nicht.
Selbst bei PLANBAREN Arbeiten in den KFZ-Werkstädten gibt es umfangreiche Sicherheitsvorschriften.
NIEMAND kann zu 100 % garantieren, daß im Falle eines Unfalls an dem dann vorliegenden Gemisch aus Kunststoffteilen,
Blech Aggregaten, Batterien und Personen nirgens mehr als Kleinspannung anliegt.
Also muß man es prüfen.
Noch kann man Strom weder schmecken noch riechen.
Ein unbekannter Betriebszustand ist stets als Spannungsführend anzusehen,
bevor nicht das Gegenteil bewiesen ist.
Ein händisches Freischalten ist unmöglich.
Es sollen ja auch schon Mondraketen vom Himmel gefallen sein, die immer und überall zu 100 % perfekt funktionierten.


...
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Elt-Onkel
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Re: Tesla explodiert

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
froebel88 hat geschrieben: Donnerstag 15. August 2019, 18:12
Benzinfahrzeuge haben übrigens den Nachteil dass man einen Ex-Bereich hat wenn der Tank bei nem Unfall kaputt geht.
Dann kann man nur mit explosionsgeschuetztem Werkzeug am PKW arbeiten, oder eine Schaumschlacht veranstalten
Richtig.

Zum Arbeiten gibt es NICHTFUNKENREISSENDES Werkzeug.

Gegen Mineralölbrände gibt es Löschmittel auf Pulverbasis und auf Schaumbasis.

Ist also alles händelbar.

Übrings fahren wir nur Dieselfahrzeuge.
Wegen der Sicherheit.


...
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