Ladestecker

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Elt-Onkel
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Ladestecker

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

eben habe ich mal flugs über das WWW geschaut.

Aber ich habe zu den Ladesteckern keine ausgewiesene Strombelastbarkeit der LADE-Kontakte gefunden.

Hat jemand eine Liste ?

Z.B. Mennekes Typ 2 ?

Hintergrund der Frage:

Man will der Bevölkerung erklären, daß man in 5 Minuten einen Tesla mit 60'000 Wh volltanken können will.
Ich habe da so meine Zweifel, wenn ich die Messingquerschitte anschaue.


...
ThomasR
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Re: Ladestecker

Beitrag von ThomasR »

Wieso ist das ein Problem? Gerade weil man diesen schwachsinnigen Mennekes Stecker verwenden musste (RWE sei Dank doh1 ) gibt es jetzt doch bereits wassergekühlte Ladekabel! Da wird die Wärme aus den Kontakten über das Leitungskupfer an das Kühlwasser geführt :mad:

Ein Chademo DC Stecker kann ungekühlt bis zu 400 Ampere bei 1.000 Volt NN1

Außerdem möchte ich mal die Ladelogik sehen, die einem LiIon Akku so schnell Beine macht. Die Ladekurve ist am Ende extrem flach (deltaU) so daß die Grenze zwischen "Voll" und "Überladen/Defekt" sehr schmal ist.....
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Elt-Onkel
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Re: Ladestecker

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

trotzdem wüsste ich gerne die maximale Strombelastbarkeit der Ladekontakte vom Typ 2.

Wenn ich es richtig verstanden habe, liefern die 'Ladesäulen' 3 x 400 Volt.

Oder sitzt da ein elektronischer Trafo drin, der beim Tesla auf 600 Volt beschleunigt ?


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geloescht

Re: Ladestecker

Beitrag von geloescht »

Man man man...
einmal Google befragt nach "strombelastbarkeit mennekes typ2" ergibt
63A 3-Phasig
Zitat aus http://www.mennekes.de/index.php?id=akt ... cb3b6a527e

Mit einer einzigen Steckergeometrie, die nicht größer als ein 16A-CEE-Stecker ist, sind alle Ladeleistungen und Ladearten bis 63A dreiphasig abgedeckt.

Den ganzen rest, was an Ladeleistungen damit möglich ist, darf gerne unter dem obogen Quell-link gelesen werden.
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Elt-Onkel
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Re: Ladestecker

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Mennekes schreibt was von 70 kW.

Dann muss die Ladespannung oberhalb der Deutschen Netzspannung liegen.

Trotzdem ist die Kennfarbe Blau.
Warum ?


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ThomasR
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Re: Ladestecker

Beitrag von ThomasR »

Hallo Elt-Onkel,

auf den Mennekes Bildern siehst du die Erweiterung des Typ 2 Steckers zum "Combo-Stecker" nicht, der ausschließlich für DC Laden vorgesehen ist. Das findet tatsächlich auf anderen Spannungsebenen statt. Das etablierte System lädt dabei mit bis zu 50kW über die beiden DC Kontakte UND, soweit verfügbar, mit dem AC Anschluß. Dabei wird allerdings nur ein Teil der AC Leistung genutzt um das System nicht zu überlasten. Die Gesamtleistung hängt damit doch wieder von der Leistungsfähigkeit der verbauten Gleichrichter im Fahrzeug ab. Siehe auch "Combined Charging System" bei Wikipedia.

Geschichte: Zuerst gab es als Schnellladesystem das Chademo, in Japan und auch USA. Mit diesem System wurde kein Gleichrichter im Fahrzeug benötigt, sondern direkt mit Gleichspannung geladen --> große Gewichts- und Bauraumersparnis im Auto. Allerdings war bei Chademo VON ANFANG AN eingeplant, den Strom aus dem Fahrzeug über diese außenliegende Ladestation bei Bedarf zurück ins Netz zu speisen "V2X" (~ Vehicle to beliebiger Verbraucher).

Das fanden unsere großen Energieversorger überhaupt nicht lustig und "forschten" daher an einem AC Standard, der diese Funktion praktisch unmöglich machen sollte. Das Ergebnis war der Mennekes Typ 2 Stecker, Drehstrom, max. 63A = 44kW. Nachdem die ersten Fahrzeughersteller merkten, was das für die Kunden bedeuten würde (lange Ladezeiten, teure Gleichrichter an Bord) wurde auf deren Druck ZUSÄTZLICH das DC Laden etabliert. So ist der merkwürdige Zwitterstecker "Combo" entstanden. Die 70kW sind also die Kombination von AC und DC Laden über diesen Combostecker.

Die technische Entwicklung hat das alles überholt. Heute kann man recht kleine Ladegleichrichter an Bord haben, die nun nach mehr "Futter" schreien. Auch deshalb werden wir Systemspannungen von 800 und sogar 1.000 Volt DC erleben (habe ich schon gefahren) und Akkukapazitäten von >>100kWh.

Als Entwickler haben wir noch nie verstanden, warum sich die deutsche Autoindustrie auf diesen Kurs (AC Laden) eingelassen hat. Sie wird nun dafür abgestraft, Chademo wird das alles ersetzen und ich kann endlich den günstigen Industrietarif auch zu Hause nutzen (tagsüber auf dem Firmenparkplatz aufgenommen) NN1

Nachtrag zu deiner ursprünglichen Frage: Tesla lädt am Supercharger mit 480 Volt DC über die Kontakte des normalen Mennekes Typ 2 Steckers bis zu 145kW also wohl ca. 150A pro "Messingstift". Schließt man einen Tesla an eine "normale" AC Ladesäule an, kann über dieselbe Steckverbindung "nur" mit der maximal verfügbaren Leistung der Säule (vermutlich 63A/44kW) geladen werden. Jeder Tesla hat ein Adapterkabel dafür im Lieferumfang, die Supercharger haben sowieso feste Leitungen.
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Elt-Onkel
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Re: Ladestecker

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

das erklärt aber noch nicht die blaue Kennfarbe.

150 A pro Ladestift bedeutet DC - Laden über zwei Stifte zu je 150 A ?

Um die Niederspannung voll auszunutzen, könnte man 1'500 Volt draufklemmen.

Macht also 150 x 1'500 = 225 kW maximale Ladeleistung.

150 A über wassergekülten Kupferdraht bedingen ca, 25 mm².

Das wäre dann ein Ladekabel mit 2 x 25 + 3 x 1,5.
Also noch händelbar.

Nur wo sollen all die 225 kW Ladepilze in Deutschland stehen ?
Wer versorgt die mit Endergie ?
Ein Mittelspannungsanschluß für jeden Autobahnparkplatz ?


...
Jörgi-1911
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Re: Ladestecker

Beitrag von Jörgi-1911 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 31. Januar 2018, 16:21 @1)
150 A pro Ladestift bedeutet DC - Laden über zwei Stifte zu je 150 A ?

@2)
Nur wo sollen all die 225 kW Ladepilze in Deutschland stehen ?
Wer versorgt die mit Endergie ?
Ein Mittelspannungsanschluß für jeden Autobahnparkplatz ?
1)
Richtig. Es können keine 300 A werden.

2)
Autobahnbegleitend liegen doch ohnehin Hoch- oder Höchstspannung.
Kommt halt überall ein weiterer Trafo hin und der Stromkunde zahlt.
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Elt-Onkel
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Re: Ladestecker

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

heute gab es immerhin einen Lichtblick.

Die Durchwurschtler in Berlin haben sich geeinigt, daß wir demnächst 50 % Energie weniger brauchen.

Könnte man ja mit optimierten Elektromotoren erreichen.

Üblicherweise hat ein Motor einen Wirkungsgrad von 70 % (Eta 0,7).

Wenn wir das mit nur noch dem halben Energieaufwand hinbekommen,
hat der Motor demnächst: Eta 1,4

Na, das ist doch mal ein Ziel.

Dann brauchen wir die großen Ladestecker nicht mehr.


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kabelmafia
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Re: Ladestecker

Beitrag von kabelmafia »

Moin Elt-Onkel,

Wie kommst du auf "Kennfarbe" blau?
Diese Kennfarben gibt es nur für CEE-Steckvorrichtungen nach IEC 60309. Der Typ-2-Stecker fällt jedoch unter eine ganz andere Norm. Sonst müßte ja jeder Schukostecker auch blau sein.
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