Corona-Vorgehensweise

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meisterglücklich
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Corona-Vorgehensweise

Beitrag von meisterglücklich »

Liebe Kollegen,
Nun gibt es im Bundesland Berlin auch eine Notverordnung zur Eindämmung des Coronavirus, handlich verpackt in eine "Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Berlin", Kurzform SARS-CoV-2-EindV.

-Versammlungen über 50 Personen sind verboten, Einschränkungen für Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen, über Besuche/Veranstaltungen unter 50 Personen ist Nachweis zu führen und die Doku 4 Wochen aufzubewahren und ggf. den Behörden auszuhändigen.
Schulen und Horteinrichtungen werden geschlossen, eine Notbetreuung gibt es nur für einen äußerst beschränkten Personenkreis.

Der Auftrag im Pflegeheim wurde unbürokratisch verschoben, die alten Leute sollen eh nicht raus, die Geräteprüfungen einer Privatuniversität konnten vorgezogen werden, da eh kein Unterricht stattfindet, volles Auftragsbuch bei Privat und Gewerbe schränkt den Wald- und Wiesenelektriker zunächst nicht ein, wenn da nicht die fehlende Kinderbetreuung wäre.
Von der Schule gibts Montag ein "Telefonbuch" mit Arbeitsblättern, welches die Schüler bis zu den Ferien bearbeiten sollen, Lehrer steht per Mail zur Verfügung.
Kind freut sich auf die Arbeitszeit mit Papa, da schon während der Ferien öfter mal mitgelaufen und ins Handwerk eingeführt, auch mit spezifischen Gefahren vertraut und zuverlässig, hilft auch gerne dem Papa ("Ich hol mal die Leuchte", "Brauchst du die Brille?", "Darf ich das auseinandernehmen?").

Aber was macht man, wenn es wirklich gefährlich wird, bei Gerüst, Hausanschlußkasten, Arbeiten unter Spannung?
Was erzählt man dem Kunden?
Vorbereitet: Die in der Verordnung vorgeschriebene Dokumentation (ist ein Serviceiensatz eine Versammlung unter 50 Personen?) mit Anschrift und Kontaktdaten von Vater und Kind zum Aufbewahren für den Kunden, Kind wird als "betriebsnotwendige Begleitung" geführt.

Wie löst Ihr das und was machen die Arbeiter in der Industrie?
Funker
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von Funker »

Elektrotechnik ist sicher eine lebensnotwendige Erscheinung und wird am Leben erhalten werden müssen, so daß es für uns sicher kein grundsätzliches
Berufsverbot gibt.

Grundsätzlich stehen wir in Deutschland noch ganz gut da, gegenüber anderen.

Nach aktuellen Statistiken heute 15.03.2020 21:15

Infizierte je 1 Mio ca. 69 und Todesfallrate bezogen auf Infizierte unter 0,2 % sieht viel besser aus als in Italien mit 8 % Todesfälle bezogen auf
Infizierte und einer mittleren dreistelligen Infektionsrate je 1 Mio .
Da kann man nur hoffen, daß das Verhältnis bei uns so bleibt.
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Elt-Onkel
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

wir sind nur Zeitversetzt zu Italien.

Die Infektionskurve für Deutschland ist mindestens eine Quadratfunktion.

Alle jetzt verkündeten Maßnahmen kommen 3 Wochen zu spät.
Das Zeitfenster zum Handeln hat sich geschlossen.

Es wird ein komplette Bauchlandung geben.

Ich habe es letzte Woche mal ausgerechnet.
Deutschland wird dieses Jahr etwa 300'000 zusätzliche Todesfälle haben.
Das fällt aber statistisch kaum ins Gewicht.

Die Chinesen produzieren wieder.
Die von dort gemeldeten Zahlen sind falsch.
Seit etwa einer Woche werden als Todesursache bei Vorerkrankungen nur die Vorerkrankung als Todesursache angegeben.
Warum machen die Chinesen das ?
Na, weil die Wirtschaft sonst zusammenbricht.

Was heißt das für Deutschland ?
Wenn in drei Wochen durch nicht desinfiziertes Gemüse und Obst die ersten Altenheime entvölkert werden,
muss man auch in Deutschland alle Beschränkungen aufheben.
Sonst endet es, wie 1929.

Man wird sich zwischen einigen zig-tausend vorzeitig sterbenden älteren Leuten und 10 Millionen Arbeitslosen entscheiden müssen.

Ich werde nächste Woche meine Diesel-Hoftankstelle für 98 Cents per Liter auffüllen.

Zur Vorgehensweise:

Um sich nicht angreifbar zu machen,
sollte man dokumentieren.

Im Lehrbetrieb von meinem Sohn hat man heute die Firma zweigeteilt.
Die beiden Betriebsstätten befinden sich an einer Straße gegenüber.
Seit heute ist es den Mitarbeitern verboten, die Straße zu überqueren.
Na hoffentlich fahren die dann nicht gemeinsam mit der Straßenbahn heim.




.
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Tobi P.
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von Tobi P. »

Moin,

ich persönlich lös das in dem ich es eben nicht löse. Kinder habe ich nicht und ansonsten arbeite ich so weiter wie sonst auch. Hab hier zwar zwei Pressluftatmer und Ersatzflaschen liegen aber es macht sicher keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck wenn ich jetzt nur noch unter PA im Seuchenschutzanzug draussen rumlaufe. Genauso die ganze Desinfiziererei - ich hab den ganzen Tag über so viel Dreck an den Flossen dass das bisschen Corona da auch nicht mehr groß ins Gewicht fällt. Da hat eher die Sagrotan-Generation mit verkümmertem Immunsystem ein Problem weil die sowas einfach überhaupt nicht gewohnt sind. Cool bleiben und abwarten, wenn was passiert dann passiert es halt.


Gruß Tobi

PS: Toyota bringt jetzt ein neues Auto raus, den Toyota Corona :D
froebel88
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von froebel88 »

Tobi P. hat geschrieben: Montag 16. März 2020, 20:04 Genauso die ganze Desinfiziererei - ich hab den ganzen Tag über so viel Dreck an den Flossen dass das bisschen Corona da auch nicht mehr groß ins Gewicht fällt. Da hat eher die Sagrotan-Generation mit verkümmertem Immunsystem ein Problem weil die sowas einfach überhaupt nicht gewohnt sind. Cool bleiben und abwarten, wenn was passiert dann passiert es halt.
Hach ja..
Das ist ein neuer Erreger, d.h. keinerlei Immunsystem ist das "gewohnt". Wenn man die Krankheit bekommt, dann stört einen das als gesunden jungen Menschen nicht besonders. Problematisch wird es dann, wenn man andere ansteckt die das nicht so gut wgestecken.

Schaust Du keine Nachrichten? Genau das wird seit Tagen und Wochen erzählt. Aus Respekt vor seinen Mitmenschen sollte man die Hygieneregeln einhalten.

Der Virus interessiert sich nicht dafür, wer sich für nen harten Typen hält. Und gerade jemand der im KatS tätig ist sollte das doch eigentlich wissen.
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Tobi P.
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von Tobi P. »

Moin,

ob du es glaubst oder nicht, ich schau tatsächlich weder Nachrichten (ich hab noch nicht mal einen Fernseher) noch lese ich Zeitung. Hab ich weder Zeit für noch Interesse dran. Für wen sich das Virus nun interessiert und für wen nicht ist mir ehrlich gesagt völlig schnuppe, anstecken werden wir uns über kurz oder lang mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso (fast) alle. Dass es dabei den ein oder anderen Todesfall geben wird bzw. gegeben hat ist nun mal leider so. Das ist bei anderen Krankheiten aber auch so und wird auch in Zukunft bei neuen Krankheitserregern der Fall sein. Ich persönlich habe mich schon lange damit abgefunden dass das Leben endlich ist und vergeude es nicht damit mir Gedanken über "was wäre wenn" zu machen - irgendwann ist für uns alle Schluss und wann und wie das sein wird ist für keinen von uns kalkulierbar.


Gruß Tobi
froebel88
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von froebel88 »

Klar werden wir uns alle anstecken. Und in 5 Jahren ist Corona dann nichts anderes als eine normale Grippe.

Bis es soweit ist, gilt es aber, die Neuansteckungen über einen möglichst langen Zeitraum zu strecken um einen Peak zu vermeiden welcher das Gesundheitssystem zum kolabieren bringt. So wie es aktuell in Italien der Fall ist, wo in Krankenhäusern eine Triage durchgeführt wird um entscheiden zu können, wer behandelt wird und wer nicht. Und dazu kann jeder seinen Teil beitragen.

Ich schaue auch kein Fernsehen. In Krisenzeiten jedoch - und das hier ist gerade eine solche - sollte man sich aber über alle möglichen Kanäle informieren. Früher wäre ein Lautsprecherwagen durch die Straßen gefahren und hätte verkündet: "Bitte schalten Sie Ihre Radios ein" - heute ist das dank der sozialen Medien ein Selbstläufter.

Wie geschrieben: Du bist im Katastrophenschutz tätig. Dir sollte man sowas eigentlich nicht erzählen müssen..
Dateianhänge
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Tobi P.
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von Tobi P. »

Moin,

über was genau soll ich mich denn informieren? Das einzige was ich wissen muss ist dass da draussen ein hochansteckendes Virus frei herumläuft. Mehr nicht. Das sagt mir nämlich folgendes:

1. Menschenansammlungen egal wo und welcher Art sind kontraproduktiv => Toll, um das zu wissen muss man nicht unbedingt studiert haben.
2. Wenn ich mich krank fühle geh ich zum Arzt. Der sagt mir dann ob ich zu Hause bleiben soll und wie lange bzw. was sonst noch zu tun ist => auch das entspricht der normalen Vorgehensweise im Krankheitsfall
3. Wenn ich mich krank fühle/krank bin meide ich den Kontakt zu anderen Menschen um das Ansteckungsrisiko zu minimieren => normale Vorgehensweise im Krankheitsfall
4. Wenn ich mit jemandem in Kontakt war und mitbekomme dass derjenige eine hochansteckende Krankheit hat lass ich abklären ob ich mich angesteckt habe => normale Vorgehensweise
5. Wenn ich sehe dass jemand augenscheinlich krank ist halte ich Abstand => normale Vorgehensweise
6. Vor dem Essen/Trinken, nach dem Toilettengang oder bei Arbeitsunterbrechung wasch ich mir die Pfoten und ggfls. auch andere beteiligte Körperteile => (hoffentlich) normale Vorgehensweise
usw.

Das und vieles mehr sind alles Selbstverständlichkeiten auf die man meiner Meinung nach nicht extra hinweisen muss. Das sollte eigentlich jeder so von seinen Eltern beigebracht bekommen haben. Also was genau soll ich jetzt ändern? Klopapier und Lebensmittel hamstern wie die ganzen Idioten da draussen, Im Kreis rennen und "Wir werden alle sterben, die Welt geht gerade unter!" rufen? Nein danke, da behalte ich meine bisherige Lebensweise (siehe Punkte 1. - ......) doch lieber bei und warte ab was passiert.


Gruß Tobi
froebel88
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von froebel88 »

Moin,
Tobi P. hat geschrieben: Montag 16. März 2020, 22:57 2. Wenn ich mich krank fühle geh ich zum Arzt. Der sagt mir dann ob ich zu Hause bleiben soll und wie lange bzw. was sonst noch zu tun ist => auch das entspricht der normalen Vorgehensweise im Krankheitsfall
Mit Corona (bzw. den Symptomen) soll man gerade nicht zum Arzt.. Um die Praxis nicht zu kontaminieren und andere nicht anzustecken..
3. Wenn ich mich krank fühle/krank bin meide ich den Kontakt zu anderen Menschen um das Ansteckungsrisiko zu minimieren => normale Vorgehensweise im Krankheitsfall
Richtig. Nur dass die Inkubationszeit bei Corona bis zu zwei Wochen betragen kann, in denen man andere ansteckt während man selbst keine Symptome zeigt.
5. Wenn ich sehe dass jemand augenscheinlich krank ist halte ich Abstand => normale Vorgehensweise
S.o. man weiß eben erst nach zwei Wochen ob der andere (oder man selber) krank und ansteckend ist..

Das ist halt gerade ne spezielle Krisensituation die mit normalen Grippewellen o.ä. nicht zu vergleichen ist..
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Elt-Onkel
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Re: Corona-Vorgehensweise

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

30 Stunden später sieht es jetzt so aus (Grafik).

Also ich sehe da nur eine Deckungsgleichheit mit der roten Kurve.

Man erkennt auch sehr schön, daß man vor 3 Wochen hätte handeln müssen.

Was momentan erfolgt, ist hilfloser Aktionismus.




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