Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Alles rund um die Arbeitssicherheit.
Antworten
cmyk61
Null-Leiter
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 27. Oktober 2019, 17:56
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von cmyk61 »

Hallo zusammen,

ich bin als EFK in einem großen Unternehmen der Veranstaltungsbranche beschäftigt und wundere mich seit geraumer Zeit über die Arroganz, mit der hier mit Titeln um sich geworfen wird: da gibt es Schnürmeister, Seitenmeister aber auch Bühnenmeister und seit einigen Jahren auch Elektrofachkräfte für Veranstaltungstechnik.
Faktisch wird ja in der Elektrotechnik zwischen elektrotechnischem Laien, EUP, EFKffT, EFK, VEFK, GvVEFK unterschieden.

Nun wird anscheinend in der Veranstaltungsbranche versucht, in diese Qualifikationsstufen eine Bresche zu schlagen.
Neben der Tatsache, dass man durch eine Ausbildung keinesfalls zur EFK wird (diese Qualifiztierungsstufe kann bekanntermaßen erst durch praktisches Arbeiten und den verantwortlichen Vorgesetzten erteilt werden) gehen unsere Kollegen damit hausieren dass ihr Berufs-Abschluss diesen Titel beinhaltet. Und dann gibt es noch Schulungen, diverser Anbieter, die genau diesen Abschluss im Fokus haben: https://www.event-akademie.de/veranstal ... rade-modul
Zitat: Die Anforderungen an die Kompetenz der Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik und die dafür notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen definiert seit Ende 2011 der IGVW Standard SQQ1 (neueste Fassung 1.Januar 2018) und löst damit den VPLT SR 4.0 ab.

Wie kann es sein, dass eine Interessengemeinschaft (hier Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft) einen Titel ins Leben ruft, der die Berufsbezeichnungen und Qualifikationsstufen derart verwässert?

In anderen Branchen kann man ja auch nicht machen was man will. EIne Ausbildung zum Facharzt erfordert immer noch ein vollständiges Medizinstudium als Grundvoraussetzung. Käme eine Krankenschwester, MTA oder PTA daher und würde dies einfordern, würde man auch nur milde lächeln.
Aber in der Elektrotechnik glauben manche Branchen machen zu können was sie wollen.
Es ist doch irgendwie Zeit den Begriff EFK schützen zu lassen. Ähnlich wie z.B. der eines Dr. med.

Hinzu kommt aktuell die Aussage eines Vorgesetzten, er mache jetzt diese ZUsatzausbildung und sei, weil er Bühnenmeister und Beleuchtungsmeister sei, dann auch noch EFK für Veranstaltungstechnik.
Kann eine EFKffT überhaupt einen Meistertitel im Elektrobereich erwerben?

Gruß
Ralf
Leben und leben lassen
Benutzeravatar
Tobi P.
Beiträge: 1906
Registriert: Sonntag 18. November 2007, 13:46
Wohnort: 41516 Grevenbroich

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von Tobi P. »

Moin,

für die Zulassung zur Meisterprüfung ist in der Regel eine abgelegte Gesellenprüfung als Qualifikationsnachweis erforderlich. Sofern die EFKffT die notwendige Qualifikation im Vorhinein anderweitig erworben hat und das auch schlüssig nachweisen kann wäre es nicht ganz undenkbar die Weiterbildung zum Meister auch als Nicht-Geselle zu machen. Es dürfte aber alles andere als einfach sein das durchzubekommen.

Hinsichtlich der diversen "Meister" in der Veranstaltungstechnik: Der einzig anerkannte Meister ist der Meister für Veranstaltungstechnik. Begriffe wie Bühnenmeister, Seitenmeister etc. sind lediglich berufsinterne Bezeichnungen ohne irgendeine offizielle Anerkennung im Sinne eines Handwerks - o. Industriemeisters. Ähnlich wie der Hausmeister - Momentchen mal, schlechtes Beispiel, der heisst ja jetzt Facility Manager doh1
Lass die Leute sich doch nennen wie sie wollen, irgendwann geraten sie dann mal an den richtigen und fallen richtig auf die Schnauze.
Ich reg mich über die Möchtegern-EFK jedenfalls nicht auf - von mir aus soll jeder rumbasteln wie er will, das garantiert mir volle Auftragsbücher wenn der hingepfuschte Kram nicht läuft und irgendwann dann doch die richtige EFK beauftragt wird weil der Laienspezialist nicht weiterweiss.


Gruß Tobi
karo1170
Null-Leiter
Beiträge: 458
Registriert: Montag 31. März 2014, 11:26
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von karo1170 »

Ich verstehe die Aufregung des TE absolut nicht. Ein Weiterbildungskurs fuer ein sehr spezielles Teilgebiet wie die Veranstaltungstechnik und die dort anzutreffenden Elektroanlagen, ist doch eine prima Sache. Wer sich dafuer weiterbildet und qualifiziert, sollte doch eher mit Anerkennung rechnen, als mit Kritik.

Die Bezeichnung EFK ist jetzt nicht wirklich etwas schuetzenswertes. Es ist auch nur eine neu erfundene Titeldefinition. Irgendwann mal aufgekommen, ungefaehr so wertvoll wie ein kleines Steak. EFK sind weder gottgeben, noch geweiht oder von allerhoechster Stelle berufen. Bis vor ein paar Jahren hiess die EFK schlicht und ergreifend Elektriker. Und das ging auch. Ob das Gebaren um EFK,VEFK usw. inklusive dem ganzen Brimborium mit Organisationsverantwortung und dergleichen im europaeischen Rahmen lange Bestand haben wird, ist fraglich. Ich waere nicht unbedingt traurig, wenn dieser deutsche Sonderweg ein schnelles Sackgassen-Ende erfuehre. Dann koennten sich die EFK wieder ihren elektrotechnischen Taetigkeiten widmen und wuerden von der Last der wiederkehrenden jaehrlichen Kaffeemaschinenpruefpflicht mit Pickerl-Kleben befreit...
Olaf S-H
Beiträge: 13786
Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von Olaf S-H »

karo1170 hat geschrieben: Montag 28. Oktober 2019, 23:01 ... Bis vor ein paar Jahren hiess die EFK schlicht und ergreifend Elektriker. ...
Moin zusammen,

kurzer Besuch im Archiv.

Die Unfallverhütungsvorschrift "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" von 1962 spricht von "Elektrofachleuten".

Die VBG 4 (April 1979) spricht von der Elektrofachkraft und definiert in der Durchführungsanweisung, dass die fachliche Eignung "im Regelfall" durch die Berufsausbildung nachgewiesen ist.

Die EFK haben wir schon etwas länger, allerdings hat sich die Betrachtung bzw. Definition ein wenig geändert. Der Begriff Elektriker hat sich jedoch durchgehend gehalten und wird auch vom Laien verstanden.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
cmyk61
Null-Leiter
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 27. Oktober 2019, 17:56
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von cmyk61 »

@karo

der Hintergrund für meine Aufregung ist folgender:
die Ausbildung zum Elektroniker für xxxx umfasst über 1000 UE. Selbst danach ist man lediglich ein "Geselle" für das betreffende Fachgebiet.
Zur EFK wird man erst, wenn Berufserfahrung vorhanden ist und Freigabe zB durch die VEFK erfolgt.
Die Veranstaltungstechniker haben ein paar dutzend UE Elektrotechnik genossen und durch diese Ergänzung bekommen sie auch nur ein paar dutzend UE mit drauf gepackt.
Aus eigener Erfahrung mit meinen Kollegen sehe ich regelmäßig, dass die Veranstaltugnstechniker nicht annähernd soviel Ahnung von Elektrotechnik/Elektronik haben, wie ein Elektroniker für xxx in Ausbildung im 1. Lehrjahr.
Leider wird diese Tatsache von allen Vorgesetzten ignoriert und als i-Tüpfelchen dürfen sie Arbeiten machen (Konstruktion, Aufbau, Reparatur von elektrotechnischem Gerät) die ich als erfahrener Elektroniker als Pfusch bezeichnen würde.
Leider sind diese Aufqualifizierungen lediglich der Versuch für die Veranstaltungsbranche Echtes Fachpersonal einzustellen - zu Gunsten universeller Arbeitskräfte die ALLES machen können (und oft auch müssen).
Daher suche ich nach guten Argumenten, um meinem neuen Chef gegenüber gut argumentieren zu können.
Gruß
Ralf
Leben und leben lassen
MOMA2
Null-Leiter
Beiträge: 180
Registriert: Samstag 18. Dezember 2010, 17:28

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von MOMA2 »

Auszug aus VDE-Schriftenreihe 157 (Leseprobe)

https://www.vde-verlag.de/buecher/lesep ... OBE_01.pdf
Benutzeravatar
Tobi P.
Beiträge: 1906
Registriert: Sonntag 18. November 2007, 13:46
Wohnort: 41516 Grevenbroich

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von Tobi P. »

Moin,
cmyk61 hat geschrieben: Selbst danach ist man lediglich ein "Geselle" für das betreffende Fachgebiet.
soso, lediglich ein Geselle. Das klingt aber ganz schön abwertend gegenüber Leuten die ihre Ausbildung ernst genommen und sich profundes Wissen auf ihrem Fachgebiet angeeignet haben. Teilweise noch Zusatzqualifikationen in ihrer Freizeit erworben haben und ähnliches. Das waren damals in meiner Abschlussklasse sehr viele, unter anderem ich.


Zur EFK wird man erst, wenn Berufserfahrung vorhanden ist und Freigabe zB durch die VEFK erfolgt.
Hm, komisch, ich seh mich durchaus als EFK. Berufserfahrung ist reichlich vorhanden, ich hab allerdings nie eine Bestellung zur EFK erhalten. Soll das jetzt heissen ich bin gar keine EFK? Na hoffentlich erfährt mein Chef das nicht, nachher wirft der mich noch raus......... Und die Meisterschule erst, was werden die denn dazu sagen 8o


Die Veranstaltungstechniker haben ein paar dutzend UE Elektrotechnik genossen und durch diese Ergänzung bekommen sie auch nur ein paar dutzend UE mit drauf gepackt.
Logisch - die machen eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik und nicht zum Elektroniker für irgendwas.


Aus eigener Erfahrung mit meinen Kollegen sehe ich regelmäßig, dass die Veranstaltugnstechniker nicht annähernd soviel Ahnung von Elektrotechnik/Elektronik haben, wie ein Elektroniker für xxx in Ausbildung im 1. Lehrjahr.
Auch wieder logisch - siehe oben.


Leider wird diese Tatsache von allen Vorgesetzten ignoriert und als i-Tüpfelchen dürfen sie Arbeiten machen (Konstruktion, Aufbau, Reparatur von elektrotechnischem Gerät) die ich als erfahrener Elektroniker als Pfusch bezeichnen würde.
Nun ja, der Aufbau von elektrotechnischem Gerät ist nun mal essentieller Bestandteil der Veranstaltungstechnik. Und wenn ich meine eigene Zeit in dieser Branche noch richtig in Erinnerung habe ist das größtenteils Plug&Play - wenn man jetzt mal vom Auflegen von Powerlock-Peitschen und ähnlichem absieht.
Wenn bei Reparaturen und Konstruktion gepfuscht wird ist das natürlich nicht schön - aber hey, wie wäre es denn wenn du deinen Kollegen zeigst wie es richtig geht? Vielleicht lernen die ja sogar noch was dabei?


Leider sind diese Aufqualifizierungen lediglich der Versuch für die Veranstaltungsbranche Echtes Fachpersonal einzustellen - zu Gunsten universeller Arbeitskräfte die ALLES machen können (und oft auch müssen).
Willkommen in der Realität, das geht anderen Branchen ganz genau so. Wir stellen auch Quereinsteiger aus anderen Gewerken als Helfer ein weil es extrem schwierig ist Elektrofachkräfte zu bekommen. Und die Kollegen leisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr gute Arbeit und lernen zudem noch von den Elektrofachkräften mit denen sie zusammenarbeiten.


Daher suche ich nach guten Argumenten, um meinem neuen Chef gegenüber gut argumentieren zu können.
Biete deinem Chef an deine Kollegen bei ihrer Arbeit im elektrotechnischen Bereich zu unterstützen und ihnen zu zeigen wie sie Fehler vermeiden und die Qualität der Arbeit verbessern können. Davon haben beide Seiten was. Vom aufeinnander herumhacken und auf andere herabsehen weil er eine andere Qualifikation hat als man selbst hat dagegen keiner was.



Gruß Tobi
cmyk61
Null-Leiter
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 27. Oktober 2019, 17:56
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von cmyk61 »

Wenn Du im Veranstaltungssegment gearbeitet hast, sollte Dir klar sein, dass es hier jede Menge gelungene Versuche gibt, die Gesetze, Regeln und Normen zu beugen. Das fängt mit Arbeitszeitverletzungen an und geht über alle möglichen kritischen Bereiche.
Wenn Du glaubst, dass ich die tatsächlichen Fachkenntnisse der Kollegen anschwärzen möchte, so liegst Du falsch.
Es geht auch nicht um den Aufbau von Bühnenbilder sondern um Reparaturen, selbst gebaute Arbeitsmittel, Anlagen und Geräte und deren ordnungsgemäßer Einsatz.
Die Azubis machen laut eigener Aussage eine Ausbildung zur "Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik" was den Azubis in der Berufsschule förmlich eingetrichtert wird. Aber das ohmsche Gesetz anwenden ist den meisten fremd - die Durchfallquote in diesem Teilbereich der Ausbildung ist erschreckend hoch.
Da ich lediglich Mitarbeiter einer von vielen Abteilungen bin, dürfte Dir auch klar sein, dass es mir aufgrund der extrem hohen Taktung kaum möglich ist, die Kollegen meiner eigenen Abteilung auf Missstände etc hinzuweisen geschweige denn zu unterrichten. UND die meisten der anderen Abteilungen lassen sich nur ungerne in die Suppe spucken. Insbesondere wenn ich berechtigte Kritik (in allen möglichen Formen an verschiedene Hierarchiestufen) äußere.
Wir hatten über 15 Jahre keine VEFK - trotz 70 Mitarbeiter, die elektrotechnische Arbeiten leisten und mussten mit der Tatsache leben, dass es bei auf Leitungsebene weder Meister, noch Techniker noch Ingenieure aus irgendeinem elektrotechnischen Fachgebiet gibt. BG, Sifa etc - frag garnicht erst nach. Ich bin von Potius zu Pilatus gelaufen, ohne dass ich hilfreiche Ansprechpartner fand. Erst vor knapp 5 Jahren schuf man eine "Alibistelle".
In meinen über 25 Dienstjahren bekam ich lediglich 3 Schulungen zum Thema Sicherheit (AuS, VEFK, Flurförderfahrzeuge)... seit ein paar Jahren zusätzlich die jährliche Sicherheitsunterweisung für EFK nach DGUV. Ich selbst bin Handwerksmeister in einem E-Beruf, und beschäftige mich mit allen möglichen Aspekten der Elektrotechnik und bin mir immer bewusst, dass es keine universelle Elektrofachkraft bin.
Trotzdem werden Schaltschränke gebaut, Sonderkonstruktionen die ich - as they are - als hochgefährlich ansehe. Unsere zuständige SiFa und auch der Personalrat geben sich als zahnloser TIger (und stimmen mir gleichzeitig in meinen Bedenken zu). Unsere VEFK ist für ALLE E-Bereiche in unserem Haus zuständig (=verantwortlich) - was sehr aussagekräftig ist. Alle Kollegen die versuchten ähnlich wie ich Verbesserungen zu bewirken, haben sich beruflich verändert: "Nicht mehr mit mir, macht Euren Scheiss doch alleine". Leider bin ich zu alt um diesen Vorbildern zu folgen.

Gruß
Ralf
Leben und leben lassen
karo1170
Null-Leiter
Beiträge: 458
Registriert: Montag 31. März 2014, 11:26
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von karo1170 »

cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Wenn Du im Veranstaltungssegment gearbeitet hast, sollte Dir klar sein, dass es hier jede Menge gelungene Versuche gibt, die Gesetze, Regeln und Normen zu beugen. Das fängt mit Arbeitszeitverletzungen an und geht über alle möglichen kritischen Bereiche.
Wenn du solche Missstaende kennst, kannst du diese der zustaendigen Stelle, BG, DGUV oder wen auch immer mitteilen.
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Da ich lediglich Mitarbeiter einer von vielen Abteilungen bin, dürfte Dir auch klar sein, dass es mir aufgrund der extrem hohen Taktung kaum möglich ist, die Kollegen meiner eigenen Abteilung auf Missstände etc hinzuweisen geschweige denn zu unterrichten.
Trotzdem hast du anscheinend genug Zeit, um die Missstaende festzustellen und kennst auch gleich die Schuldigen dafuer...kannst denjenigen aber aus Zeitmangel nicht erklaeren, was sie falsch machen...
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 UND die meisten der anderen Abteilungen lassen sich nur ungerne in die Suppe spucken. Insbesondere wenn ich berechtigte Kritik (in allen möglichen Formen an verschiedene Hierarchiestufen) äußere.
Ich will jetzt weder den fachlichen Gehalt deiner Kritik in Frage stellen, noch deine Zustaendigkeit fuer das Kritisieren von anderen Abteilungen oder Organisationseinheiten. Nur, was versprichst du dir davon, als "lediglich Mitarbeiter einer von vielen Abteilungen" anderen erklaeren zu muessen, wie sie ihre Arbeit machen sollten?
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Wir hatten über 15 Jahre keine VEFK - trotz 70 Mitarbeiter, die elektrotechnische Arbeiten leisten und mussten mit der Tatsache leben, dass es bei auf Leitungsebene weder Meister, noch Techniker noch Ingenieure aus irgendeinem elektrotechnischen Fachgebiet gibt.
Naja, das kommt vor. Faehige Meister, Techniker oder Ingenieure haben mitunter auch andere berufliche Ziele, als in der Verastaltungstechnik Wurzeln zu schlagen.
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 BG, Sifa etc - frag garnicht erst nach. Ich bin von Potius zu Pilatus gelaufen, ohne dass ich hilfreiche Ansprechpartner fand.
Hilfreich? Bei was?
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Erst vor knapp 5 Jahren schuf man eine "Alibistelle".
Was ist in deinen Augen eine Alibistelle, eine VEFK die ungeeignet ist (weil sie sich nicht deiner Meinung anschliesst)?

cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 In meinen über 25 Dienstjahren bekam ich lediglich 3 Schulungen zum Thema Sicherheit (AuS, VEFK, Flurförderfahrzeuge)... seit ein paar Jahren zusätzlich die jährliche Sicherheitsunterweisung für EFK nach DGUV. Ich selbst bin Handwerksmeister in einem E-Beruf, und beschäftige mich mit allen möglichen Aspekten der Elektrotechnik und bin mir immer bewusst, dass es keine universelle Elektrofachkraft bin.
Das ist sicherlich eine realistische Einschaetzung.
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Trotzdem werden Schaltschränke gebaut, Sonderkonstruktionen die ich - as they are - als hochgefährlich ansehe.
Liegt das Erstellen von Gefaehrdungsbeurteilungen fuer diese Konstruktionen in deinem Aufgaben- bzw. Verantwortungsbereich? Wenn ja, hast du ja sicher die entsprechenden Kenntnisse, Mittel, Moeglichkeiten, diese Misstaende zu beschreiben und Vorschlaege bzw. Forderungen zur Abstellung einzureichen.
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Unsere zuständige SiFa und auch der Personalrat geben sich als zahnloser TIger (und stimmen mir gleichzeitig in meinen Bedenken zu).
Hast du deine Bedenken der SiFa (sofern zustaendig) schriftlich vorgetragen und daraufhin eine schriftliche Antwort bekommen?
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Unsere VEFK ist für ALLE E-Bereiche in unserem Haus zuständig (=verantwortlich) - was sehr aussagekräftig ist.
Das ist wohl nicht unueblich, das man eine VEFK hat, die den Gesamtbereich Elektro verantwortet.
cmyk61 hat geschrieben: Montag 4. November 2019, 13:39 Alle Kollegen die versuchten ähnlich wie ich Verbesserungen zu bewirken, haben sich beruflich verändert: "Nicht mehr mit mir, macht Euren Scheiss doch alleine". Leider bin ich zu alt um diesen Vorbildern zu folgen.
Ja, nur was willst du denn konkret an Verbesserungen erreichen? Eine VEFK fuer jedes Elektrogeraet und jeden Mitarbeiter benennen? Den "Elektrofachkraeften fuer Veranstaltungstechnik" ihren Titel und ihren Werkzeugkoffer entziehen?
E-Jens
Null-Leiter
Beiträge: 710
Registriert: Freitag 16. Dezember 2016, 21:37
Wohnort: im Norden

Re: Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

dass ist doch der ganz normale Wahnsinn. Es ist für Elektriker doch völlig normal, dass einige Mitmenschen wenig Verständnis für unsere Arbeit haben. Sicherheit wird nicht gesehen. Firmen vergessen den Arbeitsschutz. Regeln was ist das? Hauptsache es funktioniert. Meistens passiert auch nichts. Nur wenn doch, kommen die Vorwürfe in der Form: Wieso hast du nichts gesagt, du bist doch vom Fach.
Du bist doch in der komfortablen Position, dass es bei euch eine vEFK gibt. Diese trägt die volle Verantwortung für den unterstellten Bereich. Wenn es Gesprächsbedarf über Elektrotechnik gibt, ist die vEFK die erste Anlaufstelle. Das darf auch schriftliche festgehalten werden. z.B. als deine eigene Gesprächsnotiz. Dann kann die vEFK entscheiden, was aus deiner Information gemacht wird.
Wichtig ist, dass du einen lösungsorientierten Gesprächsverlauf wählst. Manchmal dauert es dabei immer noch mehrere Gespräche und viel Zeit bis Vorgesetzte den Vorteil von Veränderungen erkennen und etwas ändern.
Gruß Jens
Antworten