PRCD-S für SK II auf Baustelle?

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Teletrabi
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PRCD-S für SK II auf Baustelle?

Beitrag von Teletrabi »

Moin,

wie verhält es sich eigentlich mit den BG-Vorgaben, wenn ausschließlich SKII- und Akkugeräte zum Einsatz kommen? Ist dann für die SK II-Geräte ebenfalls ein PRCD-S zwingend erforderlich?

Muss der PRCD-S zwingend am Leitungsanfang montiert sein? Oder kann man auch eine Verlängerungstrommel mit PRCD-S und Dreifachkupplung am gespulten Ende bestücken?
Einerseits zusätzlicher Schutz bei aufgescheuerter Leitung, andererseits Betrachten wir dieses gerade wegen der doppelt isolierten Eigenschaft der Leitungen sonst auch nicht... help1
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

Wie willst die ausschließliche Verwendung von SKII-Geräten sicherstellen?

Die DGUV-Information 203-006 macht da keine Unterscheidung.
Ich könnte mir Vorstellen, das dieses Problem organisatorisch über eine GeBe angegangen werden kann.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
Dieser Beitrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf fundierten Kenntnissen der elektrotechn. Regelwerke. Er ist eine pers. Interpretation des Autors. Etwaige rechtliche Empfehlungen und Hinweise sind unverbindlich, eine Rechtsberatung findet nicht statt.
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Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin,

Beschränkung der Ausrüstung des Monteurs auf SK II oder Akku-Betrieb.
Geht im wesentlichen um Paramtrierung mittels Laptop und ggf. kleinere Montage.

Wie sieht's altermativ mit FI-geschützten Service-Steckdosen in fremden (i.d.R. baugleichen/-ähnlichen) Schaltschränken aus? Blind verwendbar?
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

Naja, die Steckdose muss nachweislich geprüft und i.O. sein. Üblicherweise soll es ja so sein, dass der ANLV die Beschäftigten vor Ort erweist und einen unter seiner Verantwortung stehenden Speisepunkt für die Montagestelle zuweisen kann. Dann steht der ANLV dafür gerade dass der Speisepunkt geprüft ist.

Irgendeine verkorkste Klausel in einem Dienstleistungsvertrag dass ein geprüfter Speisepunkt bauseits bereitgestellt werden muss ist etwas dünn...
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langer
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Beitrag von langer »

Ohne jetzt mal auf Normen oder Vorschriften zu achten:

Es stellt sich noch die Frage, ob der Speisepunkt trotz Prüfung in Ordnung ist, die kann schließlich auch schon längere Zeit zurück liegen.
Ein zusätzlicher PRCDS kann doch nicht schaden, oder sehe ich das falsch?
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo TT!
Eine ähnliche Situation ist auch bei der Durchführung einer Anlagenprüfung gegeben.
Für die Versorgung eines Laptops, Druckers etc., ist ja auch Netzspannung erforderlich. Und bei einer unbekannten Anlage kann ich nicht als erstes mal das Messgerät an diese eine Steckdose anstöpseln und alle relevanten Werte ermitteln.
Da wäre ein PRCD-S - ob mit einer o. einer 3-Fach-Kupplung dran - schon einfacher zu händeln.
Vorsichtshalber: Dieser Beitrag stellt keine, in diesem Forum nicht zulässige, Rechtsberatung dar.
Ciao + Gruss
Markus
Starkstromer
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Beitrag von Starkstromer »

Der PRCD-S ist die sicherste Lösung für den Anschluss von Geräten an ein fremdes Netz. Ich habe selbst immer darauf geachtet, dass Fremdfirmen, die ins Haus kamen, bei jeglichen Arbeiten einen PRCD-S eingesetzt haben.

Das Gefühl es zu übertreiben ist bei manchen Einsatzzwecken doch hochgekommen, wie z.B. beim Durchmessen von EDV-Netzen mit Hilfe von Laptops.

Manchmal nutzt es ja eine Bestimmung von Anfang an durchzulesen und so steht das Schutzziel der DGUV-J 608 auch als Vorbemerkung in der Schrift.

Auch die Definition " Bauliche Anlage " kann bei manchen Arbeiten überdacht werden.

Ein pragmatisches Vorgehen unter Betrachtung der wirklichen Gefährdungen scheint auch hier angebracht.

Wobei es dabei bleibt, dass der Einsatz des PRCD-S die höchste Sicherheit beim Anschluss an fremde Steckdosen bietet.

Gruß
Elo-Ocho
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Andere Gerwerke

Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,

ich sprach dort neulich mal mit Schwager drüber, Heizungsbauer. Er sagte, auf Baustellen mit Baustromverteiler darf das Werkzeug so benutzt werden, weil Baustromverteiler alle einen FI haben. Im Bestand muss er die Verlängerung mit Schutzschalter verwenden, weil er nicht wissen kann, ob dort ein FI eingebaut ist.

Fand ich erstmal gut.

Ocho

Edit hat nen Tippfehler gefunden
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50Hertz
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Beitrag von 50Hertz »

Elo-Ocho hat geschrieben: Er sagte, auf Baustellen mit Baustromverteiler darf das Werkzeug so benutzt werden, weil Baustromverteiler alle einen FI haben.
Grundsätzlich nachvollziehbar. Dennoch, wenn man genau ist, ist das Vorhanden sein eines FIs nicht Garantie dafür, dass er angeschlossen ist oder funktioniert.
Die Kollegen auf der Baustelle sind natürlich super erfreut, wenn ich zunächst einmal den FI über meinen Leitungsroller auslöse.
Grüße
50Hertz
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Tobi P.
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Beitrag von Tobi P. »

Moin,

kleiner Einblick aus dem täglichen Baustellenalltag: Ich habe echt noch nie gesehen dass auf der Baustelle irgendjemand einen PRCD verwendet hat, unabhängig davon ob ein Baustromverteiler vorhanden war oder nicht. Abgesehen vom Kernbohrer, da aber auch nur weil der Bohrmotor den werksseitig mit in der Zuleitung eingebaut hat.
In der Praxis macht sich über derartiges Gerät keiner Gedanken - eingesteckt wird der 12,50€-Leitungsroller vom Feinkost Albrecht dort wo gerade eine Steckdose frei ist. Ist nun mal so :rolleyes:
Die Baustromverteiler auf der typischen 0815-Baustelle kann man in der Regel auch vergessen, entweder kennen die den letzten deutschen Kaiser altersbedingt noch persönlich oder man kann sich aussuchen ob man seinen Stecker jetzt in die braune oder die weisse 0,95€-Tischsteckdosenleiste einsteckt die da mangels ausreichender Anzahl an Schukosteckdosen drinhängen. Bei so einigen Baustromverteilern war ich wirklich schwer am überlegen ob ich nicht lieber das isoüberwachte 5kVA aus dem Auto anschmeisse 8o


Gruß Tobi
Gründer und 1. Vorsitzender des "Vereins der Freunde des 175kVA Bosch"
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