Kaskadieren von Steckdosenleisten

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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

ich habe mir eine Steckdosenleiste geschnappt und habe gemessen..

Es handelt sich um eine günstige 6 fach Leiste.

Mit Hilfe einer Hilfs-Steckdosenleiste habe ich über den Schukostecker Strom ( 5A ) in die Leiste eingespeist, diese ist in allen Steckdosenabgängen kurzgeschlossen.
Der Strom fließt also über die Hilfsleiste in den Stecker > Zuleitung > Kurzschluß in der Leiste > Zuleitung > Stecker > Hilfsleiste.

In der Hilfsleiste sind die Strom und die Mess-Spannungsabgänge für die Messung getrennt, damit der Übergangswiderstand der Messleitungen bzw. der Übergangswiderstand der Hilfsleiste nicht mit gemessen wird.

Ergebnis:

Steckdosenleiste mit 1,5m Länge und einem Querschnitt von 1,5mm² Zuleitung hat insgesamt einen Widerstand von 75m Ohm.
Das entspricht dann einer Wärmebelastung insgesamt ( bei 16A Belastung ) von 20W.
Rechnet man die Zuleitung ( 35m Ohm ) noch raus, bleiben 40m Ohm für den Übergangswiderstand des Steckers ( Hin- und Rückleiter ).
Das entspricht dann einer Wärmebelastung von immerhin 10W.

Das hätte ich, muß ich zugeben, nicht gedacht !!


PS: Das Mikroohmmeter hat eine Genauigkeit von besser 0,3%;
Messungen von 100mA brachten den gleichen Widerstandswert.


OW
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EIB-Nutzer
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Beitrag von EIB-Nutzer »

Nabend,

Und hier die Geschichte von einem der Auszog in seinem Arbeitszimmer Mehrfachsteckdosen zu Eliminieren, und mal so Nachzählte was man für Computer, Switch, Telefon, Handy und was da noch so ist, an Steckdosen brauchte, und die in der Wand versenkte.

Bild
Bild

mit dem was da sonst noch im Raume ist, ("Grundbestückung") endete die Zählung bei 42 Anschlussstellen, was einer Packungsdichte von 4,8 Steckdosen pro m² entspricht.

Mein Frau meinte Scherzhaft ob wir jetzt Atomstrom buchen müssen um das zu versorgen...

;) :D

mfg

Ralf
Energiewende nach NIMBY: Wir brauchen keine Stromleitungen, wir haben Steckdosen!
E_F

Beitrag von E_F »

Hoher PE Widerstand sollte aber in Zeiten des 30mA RCD nichtmehr das Hauptproblem darstellen :D
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

EIB-Nutzer hat geschrieben:... was einer Packungsdichte von 4,8 Steckdosen pro m² entspricht. ...
Moin zusammen,

mal philosophisch betrachtet: Warum ist dies so?

Mein erster "echter" PC hatte auch eine Kaltgerätebuchse für den Monitor. Die Anschlussleitung vom Monitor hatte nur einen Kaltgerätestecker. Fazit: 1 Steckdose fürs Gerät. Heute haben wir mindestens zwei Monitore und alle haben ein Schaltnetzteil mit einem sehr breiten Spannungsband.

Früher war das Telefon fest angeschlossen. Heute liegen in der Hütte unzählige Mobilteile herum, die auch nach Energie lechtzen.

Früher hatten wir eine Packungsdichte von weniger als 1 PC pro Haushalt. Hier dümpeln mittlerweile 5 Geräte rum (und ein altes in der Schublade, das nur noch ganz selten genutzt wird).

Früher hatte man seine Fernsehtruhe. Heute ist es ein TV-Gerät mit Receiver, DVD-Recorder, ggf. einem alten AV-Recorder und eine Spielekonsole tummelt sich dort auch noch.

Muttis Brotschneidemaschine hatte damals eine Handkurbel. Wenn ich heute so ins kulinarische Nahversorgungszentrum sehe, dann stehen dort massig Geräte rum, die wir früher nicht hatten.

Irgendwie hat die Anzahl der Geräte stark zugenommen und die Akzeptanz für fest montierte Steckdosen hat nicht adäquat nachgezogen. Würde die Anzahl der benötigten Steckdosen tatsächlich montiert werden, dann wären die Tapezierer arbeitslos. :D

Es stellt sich somit die Frage, ob's edler im Geblüt, die Anzahl der Steckdosen zu erdulden oder sich mit Opas Volksempfänger zurückzuziehen und nur ein Döschen je Raum zu nutzen. Die Installation wird sich dem Fortschritt nicht verschließen können. Allerdings muss man dann auch 10 Steckdosen hinter der Glotze akzeptieren.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

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breadley-dr
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Auslösezeit

Beitrag von breadley-dr »

E_F hat geschrieben:Hoher PE Widerstand sollte aber in Zeiten des 30mA RCD nicht mehr das Hauptproblem darstellen :D
Das ist mit Sicherheit richtig, aber soweit ich das überblicke geht es ja darum, das ein geringer R PE im Falle eines Körperschlusses die Sicherung zeitnah zum auslösen bringt. Dieser summiert sich ja eben auf, wenn man die MFS kaskadiert, auch unabhängig davon, was man als Last letztendlich anschließt. Hat da jemand von euch einen Richtwert, ab wann es kritisch wird?

bis denne
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

nun ja in neueren Installationen wird man von einem RCD ausgehen können, aber in älteren Anlagen ?
Wenn die Aussage nur für einen Teil der zugelassenen und in Betrieb befindlichen Anlagen taugt, dann taucht die Aussage leider nix..

Taucht nix

OW
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Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

breadley-dr hat geschrieben:... aber soweit ich das überblicke geht es ja darum, das ein geringer R PE im Falle eines Körperschlusses die Sicherung zeitnah zum auslösen bringt. ...
Moin dreadley-dr,

der Kurzschlussfall sollte aber auch Berücksichtigung finden.

Gruß Olaf
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breadley-dr
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Beitrag von breadley-dr »

Olaf S-H hat geschrieben:Moin breadley-dr,

der Kurzschlussfall sollte aber auch Berücksichtigung finden.

Gruß Olaf
Völlig richtig. Aber das ist ja der Hintergrund meiner Frage. Wenn man von der kleinsten zulässigen Spannung ausgeht (207 V?) und die spannungsunabhängige Sicherung betrachtet, dann kommt man rechnerisch auf rund 13 Ohm. Zum auslösen der Sicherung im Falle des Körperschlusses reicht also in etwa ein Wert < 13 Ohm für die Gesamtstrecke. Davon der halbe Weg, also die Schutzleiterstrecke, sind ca. < 6.5 Ohm. Das ist doch aber real viel zu hoch?

bis denne
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

nun ja bei 13 Ohm und einer anfänglichen Spannung von 208V bleiben dann bei 16A genau 0 Volt über, also nix mehr da.. :D

Und 16A ist der Nennstrom, da löst nichts aus..


OW
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didy
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Beitrag von didy »

EIB-Nutzer hat geschrieben:Und hier die Geschichte von einem der Auszog in seinem Arbeitszimmer Mehrfachsteckdosen zu Eliminieren
Ich frag mich nur, was bringt das?

Ob die Leitungs- und Übergangswiderstände von 20 in Reihe geschalteten Steckdosen - und damit 20 Klemmstellen - wirklich niedriger sind, als bei Verwendung von Steckdosenleisten, die innen mitunter eine massive Metallschiene nutzen? (Oder hast du mit Abzweigklemmen jede Mehrfachkombination "T-Förmig" angebunden?)

Mit am Schreibtisch befestigten Mehrfachsteckdosenleisten lassen sich die Kabel mindestens genauso gut ordnen, eher besser (weniger Kabel von Tisch zu Wand).

Gruppierungen wie nicht-schaltbar (Router, Telefon, etc.) und schaltbar (PC mit Bildschirm und zubehör) sind einfach vorzunehmen, auch für Laien zu ändern und auf den ersten Blick erkennbar.

Überspannungsschutz (Feinschutz) - gerade in Kombination mit Datenleitungen für DSL, TV etc. - sind in Form von Steckdosenleisten oder Zwischensteckern verbreiteter, tendentiell günstiger, und in jedem Fall bei Defekt einfacher zu wechseln.
Gerade auch von dieser Denke her ist ein zusammenhängendes Konzept für einen PC-Arbeitsplatz einfacher zu handhaben: Du hast definiert eine Schnittstelle nach "außen", an der der Überspannungsschutz sitzt, und bei Kombiableitern für Strom- und Datenleitungen an dieser Stelle auch gleich den "Potentialausgleich". Wenn du bei Festinstallation auch Überspannungsableiter einsetzt, müsstest du eigentlich auch noch einen Lokalen Potentialausgleich machen, um im Ableit-Fall die Spannung zwischen Strom-PE und Datenleitungs-Schirm klein zu halten und so das selbe Schutzniveau zu erreichen, wie bei einem "integrierten" Ableiter.

Dann schwächt man an etlichen Stellen die Mauer, was sowohl für Statik als auch für Wärmedämmung nicht gerade zuträglich ist.

Und wenn man mal die Möbel umstellt, passts eh wieder nicht. Auch schon, wenn neue Geräte dazukommen oder eine andere Geräteanordnung die Leitungsführung ändert.



Aus meiner Sicht sind für solche Dinge - PC-Arbeitsplatz, Fernseher mit Multimediazubehör etc. - Steckdosenleisten prädestiniert, die man an den entsprechenden Möbelstücken befestigt.

Gilt fürs private Umfeld genauso wie fürs Berufliche. Auch wenn man in Firmen häufig Brüstungskanäle hat - wahlweise deckt man 50% der Brüstungskanallänge mit Steckdosen ab (was wohl kaum jemand machen wird, und auch wegen Anzahl der Klemmstellen etc. nicht sinnvoll ist), oder lässt bei jedem Schreibtischumstellen den Elektriker kommen (also häufiger Eingriff in Festinstallation, jedesmal verbunden mit Freischalten und somit Störung für alle an diesem Stromkreis, und natürlich mit Geld). Halte ich beides nicht für Sinnvoll.
Bei einer Schreibtischgruppe, wo nicht alle Schreibtische direkt an der Wand stehen, geht es für die Nicht-Wand-Tische eh nicht anders.
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