RPE mit 600 mA Geräteprüfung

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SPS
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von SPS »

dank1 Funker,

Elektronik, da stelle ich mir Parallele Verbindung vom PE vor die z.b. über die Leiterbahnen gehen ...
Der Strom teilt sich möglicherweise auf...
Der Fachbeitrag der Fachzeitschrift führt ja diese Geräte auf.
Ich bin eben auf Fachzeitschriften zur Information angewiesen.
Der Autor beschäftigt sich doch ausgiebig mit Messungen. Schreibt Bücher darüber ...
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von SPS »

Doppelt bitte Löschen
Mit freundlichem Gruß sps
E-Jens
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

ich kann es mir nicht vorstellen, dass bei einer sachgerecht durchgeführten Schutzleiterprüfung ein Gerät beschädigt werden kann. Auch muss meiner Meinung nach der Schutzleiter oder die entsprechende Leiterbahn einen Kurzschluss aushalten können. Eventuell noch einen zweiten oder dritten Kurzschluss.
Was ich als Möglichkeit für Probleme sehe, sind aus den Geräten herausführende Kommunikationsleitungen zu externen Anzeigen, Bedienteilen oder Fühlern. Der Prüfer sollte wissen, dass 10 A für z.B. eine USB Leitung zu viel sind.
Gruß Jens
Dani CEE
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von Dani CEE »

betrachten wir dem Möglichen Fehlerstrom müsste man die 10A tw. sogar noch erhöhen.

Was leider nicht gemacht wird. Ich finde es gehöt die 200mA Messung in die Versenkung, Ausnahme ggf. mit Begründung möglich.
DBY656
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,

meines Wissens geben die Normen nur selten einen Grenzwert für den maximalen Prüfstrom des Schutzleiters an, sondern nur den Mindestwert.

Die VDE 0140-1, eine sogenannte A-Norm, ist für vieles ausschlaggebend unabhängig davon ob es sich um ein Gerät, Maschine oder Anlage handelt. So übernehmen die B-Normen wie die VDE 0100, die 0113er und die 700er soweit möglich nur diese Werte. Zwanghafte Abweichungen ergeben sich dann oftmals durch produktspezifische Eigenheiten und den daraus resultierenden Normen. So z.B. geschehen bei Schweißgeräten / -anlagen.

Warum 200mA DC für die Schutzleiterprüfung?
Für eine ausreichend genaue Prüfung reichen bei der RPE-Messung im Normalfall die 200mA DC aus. Die "VDE 0100 - Prüfgeräte" nehmen den Strom hierzu aus der Batterie/Akku. Um Fehler durch vorhandene DC-Ströme auszuschliessen bieten die Prüfgeräte eine Umpolung des Prüfstrom an. In der VDE 0113-1 wurde die langjährige zwanghafte PE-Prüfung mit 10A AC sogar herausgenommen und auf die bekannten 200mA reduziert.

Was bringt die Erhöhung auf 600mA bei der Geräteprüfung?
Dicke Oxidschichten wird das kaum beeindrucken, kleinere "Fehlereinträge" können damit reduziert werden. Für den Prüfgerätehersteller ergeben sich keine nennenswerten Mehrkosten. Die Stromversorgung kommt aus der Steckdosen und somit ist kein Mangel an Energie vorhanden. Was der Trafo mehr kostet kann an anderer Stelle eingespart werden, im Prüfgerät reduzieren sich die Störeinflüsse nämlich ebenfalls entsprechend mit.

Zur Prüfung mit 10A AC:
Der Aufwand im Prüfgerät ist größer, Wechselstrom bei 10A und der niedrigen Ausgangsspannung lassen sich nicht ganz so leicht regeln. Mit diesen 10A lassen sich evtl. vorhandene störende Oxidschichten freibrennen und man erspart sich das "Kontaktstellen freibürsten" vor der Prüfung.
Achtung, das Freibrennen mit 10A kann "sich ankündigende Schäden" verstecken und ist daher als pauschale Methode nicht zu empfehlen.

Gruß Markus
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SPS
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von SPS »

dank1 DBY656
Mit freundlichem Gruß sps
Probator
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von Probator »

Achtung, das Freibrennen mit 10A kann "sich ankündigende Schäden" verstecken und ist daher als pauschale Methode nicht zu empfehlen.
Was sind "sich ankündigende Schäden", die man nur mit geringem Prüfstrom finden würde?

Mir fäll da eigentlich nur leichte Korrosion ein, die beim Messen mit geringen Prüfströmen zwar das Messergebnis verfälscht, aber noch lange keinen Einfluss auf die Abschaltung im tatsächlichen Fehlerfall hat.
Wenn 10A bei 4V die Oxidschicht wegbrennen, kann das die 230V Netzspannung und die resultierenden (ggf. mehreren hundert) Ampere um ein vielfaches mehr.
DBY656
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von DBY656 »

Probator hat geschrieben: Dienstag 27. Oktober 2020, 17:56 Was sind "sich ankündigende Schäden", die man nur mit geringem Prüfstrom finden würde? ...
Korrodierende Schraubklemmen in Leitungstrommeln sind ein klassisches Beispiel dafür, vor allem wenn diese oft im Freien eingesetzt werden. Bis zum nächsten Prüftermin kann da mal eine komplett wegoxidieren und die betreffende Leitung nicht mehr am vorgesehenen Punkt enden.
Der Anwender bemerkt einen Bruch von L oder N, aber nicht den des Schutzleiters.
Nicht ohne Grund müssen auf Baustellen alle handgeführten elektrischen Betriebsmittel schutzisoliert (SK2) sein.
Probator
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von Probator »

DBY656 hat geschrieben: Dienstag 27. Oktober 2020, 20:25Korrodierende Schraubklemmen in Leitungstrommeln sind ein klassisches Beispiel dafür, vor allem wenn diese oft im Freien eingesetzt werden.
Korrosion tritt immer von außen auf.
Wenn die Schraube fest in einer (mit Aderendhülsen verpressten) Ader sitzt, kann die von außen den übelsten Grünspan und Rost angesetzt haben, die Verbindung aber immer noch einwandfrei sein.

Wenn der Rost fast alles Metall weggefressen hat (oder die Schraube lose geworden ist), ist das umso mehr ein Argument für die 10A.

Bei 200mA reicht schon eine hauchdünne Oxidschicht und aus Messen wird Raten.
Hohe Ströme drüber - und du weißt Bescheid!

Da kannst du auch jeden Auto-Mechatroniker fragen: Die 12V am Steuergerät mit dem Multimeter nachgeprüft? Alle Tiptop, kein Problem erkennbar. Aber geh mal mit einer Prüflampe drauf, dann siehst du, wenn die Spannung wegen einem schlechten Kontakt einbricht. Gleiches Prinzip - erst ein nennenswerter Stromfluss lässt eine sinnvolle Aussage zu!
DBY656
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Re: RPE mit 600 mA Geräteprüfung

Beitrag von DBY656 »

Probator hat geschrieben: Dienstag 27. Oktober 2020, 20:40 ... Bei 200mA reicht schon eine hauchdünne Oxidschicht und aus Messen wird Raten. ...
Da wird gar nichts geraten, denn die Prüfung mit den 200mA ergibt genau den Widerstandswert den ein Fehlerstrom von 200mA auch vorfinden würde.
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