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Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Donnerstag 6. Juni 2019, 20:50
von Fabi aus Berlin
Hallo,
heute kam ein Prüfer auf mich zu mit einer Kaffeemaschine der Firma Bonamat Model Mondo. Der Prüfer hatte bedenken, an die Maschine einen DGUV V3 Etikette anzubringen, da die Metallteile an der Maschine nicht geerdet sind. In der Tat ist es so, dass die metallischen Teile nicht geerdet sind. Die Leitungen im Inneren der Maschine verfügen nur über den Basisschutz. Ich habe gestaunt.

Habt ihr dieses Modell eventuell geprüft und ähnliche erfahrungen gesammelt. Wieso ist an der Maschine keine Erdung an den metallischen Teilen vorhanden, sollte eine aktive Leitung beschädigt werden, so besteht die Gefahr dass das Gehäuse unter Spannung steht.

Gruß

Fabi aus Berlin

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Freitag 7. Juni 2019, 10:49
von Mackie Messer
Ich würde behaupten das man durchaus eine Plakette anbringen kann wenn man sichergestellt hat das keine Spannung an den Metallteilen anliegt (Berührungsspannung) and sie von der Stromversorgung abgeschrankt sind.

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Freitag 7. Juni 2019, 11:17
von ThomasR
Wir haben viele Bravilor im Einsatz, allerdings eine andere Ausführung (TH 10 mit 2 l Pumpkanne). Deren Edelstahlgehäuse sind alle mit dem Schutzleiter verbunden........

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Montag 10. Juni 2019, 21:23
von Olaf S-H
Moin Fabi,

was sagt denn der Hersteller dazu?

SK II bekommt man auch hin, wenn die basisisolierten Adern nicht gegen das Gehäuse kommen können.

Gruß Olaf

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Mittwoch 12. Juni 2019, 06:43
von Spannungsfall
Moin Fabi,

ich habe in meiner "Prüfkarriere" schon einige Bonamat unter der Sonde gehabt und alle waren SK I mit messbarem Schutzleiter.
Bravilor Bonamat alle.pdf
(200.49 KiB) 757-mal heruntergeladen
Weiterhin schreibt der Hersteller in der Anleitung eine geerdete Steckdose vor!
Bravilor.jpg
Bravilor.jpg (55.68 KiB) 7970 mal betrachtet
An deiner Stelle würde ich mal ganz genau schauen, wo der Schutzleiter der Anschlussleitung endet. Vermutlich gibt es einen Erdungspunkt, der nicht angeschlossen ist.
Wenn Du was findest, kannst Du ja mal ein Foto hier einstellen. Das würde mich auch interessieren.

LG Marcel

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Samstag 15. Juni 2019, 10:35
von Fabi aus Berlin
Bild 3
Bild 3
Bild 2
Bild 2
Bild 1
Bild 1
Hallo zusammen,
und danke für die Antworten. Mittlerweile habe ich auch recherchiert und habe folgende These.

Innerhalb der Maschine sind die spannungsführenden Leitungen als OMERIN-369 Kabel ausgeführt. Ich kenne dieses Kabel nicht aber auf einer Webseite habe ich eine Abbildung gefunden, welche den Aufbau der Isolierung des Kabels anzeigt. Ich glaube, dass diese Leitung wie ein Betriebsmittel der SK2 angesehen werden kann und daher brauchen die metallisch leitenden Teile nicht an den PE geschlossen zu werde, das ist aber eine Vermutung. Daher würde ich mich freuen, wenn hier einige weitere EFKs ihre Meinung zu dieser Maschinen mitteilen. Ein Prüfer vor ort, wird in der Regel nicht so eine Kaffeemaschine auseinander nehmen.

Anbei einige Bilder von der Kaffeemaschine. Die spannungsführednen Leitungen sind die schwarzen.


Es sind alle metallischen blanken Teile nicht an den PE angeschlossen. Die Wärmeplatten sind an den PE angeschlossen.

Grüße

FAbi

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Samstag 15. Juni 2019, 11:32
von Fabi aus Berlin
Bild 6
Bild 6
Bild 5
Bild 5
Bild 4
Bild 4
Hallo,
habe soeben noch eine weitere Maschine geöffnet, hier steht auf dem spanungsführeden Kabel folgendes:
AWM I A 200C 600V FT2 SILICABLE 200 C 3512 RS AWM - VDE REG NR 9925


Bitte beachtet dabei dass ausschließlich die Wärmeplatte an den PE angeschlossen ist, der Rest ist nicht an den Schutzleiter angeschlossen.

Grüße

Fabi

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Dienstag 18. Juni 2019, 18:34
von Mail Mayer
Hallo Fabi

Da du das Gerät ja schon auseinander genommen hast, gibt es denn mögliche Berührungspunkte von den Adern zu diesen Metallteilen?

Man muss und kann ja nicht jedes metallische Teil erden. Ich denke mal es handelt sich hierbei um eine Blende. Das kann man beim Hertseller erfragen. In solchen Fällen misst man den Isolationswiderstand.

Das AWM I A gibt glaube ich an das es unverwüstlich ist. :cool: . Die 600V die Isolation.

Gruß Maik

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Mittwoch 19. Juni 2019, 08:57
von ThomasR
AWM ist die Abkürzung für "Appliance Wiring Material". Diese sind von den UL für bestimmte Einsatzzwecke kodifiziert und freigegeben. Irgendwo auf der Leitung steht auch der Freigabecode. Damit kann man den Hersteller und über diesen die genauen Daten herausfinden. Die Angaben 600V und 200 sind als Maximalspannung und die maximale Temperatur in °C zu verstehen.

Das allein sagt allerdings noch nichts über die mögliche Eigensicherheit der Leitung aus, das würde aber vom Hersteller zu bekommen sein.

Ich vermute, daß diese Leitung so ausgeführt ist, daß sie unter normalen Gebrauchssituationen niemals zu einem Isolationsfehler führen kann.

Warum dann also die berührbaren Metallteile erden?

Die amerikanische Denkweise ist anders, aber nicht unbedingt falsch :D

Re: Kaffeemaschine Bonamat Mondo

Verfasst: Mittwoch 26. Juni 2019, 21:49
von Fabi aus Berlin
Hallo ich habe vom Hersteller eine Antwort bekommen.
Laut Aussage des Herstellers ist die Kaffeemaschine aufgebaut wir SK1 und SK2 gleichzeitig. Laut Aussage des Herstellers, sind die Leitungen so verlegt, dass diese niemals in Berührung mit den metallischen Blenden in Berührung kommen könnten. Ich habe es akzeptiert, trotzdem schön finde ich diese Lösung nicht. Für den Prüfer ist diese Maschine eine kleine Herausforderung, denn so etwas findet man nicht all zu oft vor.

Viele Grüße

Fabi aus Berlin