Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
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- Null-Leiter
- Beiträge: 183
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Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Hallo zusammen,
ich prüfe zur Zeit bei einem Lebensmittel-Hersteller für Eiskrem.
Gerne wüßte ich jetzt ob her die Schutzart K1 ( IP 43 ) oder K2 ( ? )
vorgeschrieben ist.
Ich denke hier wird doch mindestens alle Woche komplett alles gereinigt.
Also mit Wasserstrahl und so weiter.
Könnt ihr mir helfen?
Mit freundlichen Grüßen
Strom
ich prüfe zur Zeit bei einem Lebensmittel-Hersteller für Eiskrem.
Gerne wüßte ich jetzt ob her die Schutzart K1 ( IP 43 ) oder K2 ( ? )
vorgeschrieben ist.
Ich denke hier wird doch mindestens alle Woche komplett alles gereinigt.
Also mit Wasserstrahl und so weiter.
Könnt ihr mir helfen?
Mit freundlichen Grüßen
Strom
- Wulff
- Null-Leiter
- Beiträge: 985
- Registriert: Freitag 2. Mai 2014, 17:34
Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Wie immer kann dort die Gefährdungsbeurteilung helfen.
Mal ganz einfach runtergebrochen: Steckdose an der Wand in IP 43 bei Hochruckreiniger (gerichteter Wasserstrahl) dürfte eher nicht gehen.
W- LAN AP wo der Wasserstrahl nich hinkommt: könnte eher passen...
Also: Sache des Betreibers!
Edit: sinnverdrehendes Wort geändert
Mal ganz einfach runtergebrochen: Steckdose an der Wand in IP 43 bei Hochruckreiniger (gerichteter Wasserstrahl) dürfte eher nicht gehen.
W- LAN AP wo der Wasserstrahl nich hinkommt: könnte eher passen...
Also: Sache des Betreibers!
Edit: sinnverdrehendes Wort geändert
Zuletzt geändert von Wulff am Sonntag 24. Februar 2019, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Moin Strom,
Denken ist nicht Wissen. Wie soll hier im Forum eine Antwort generiert werden, wenn die Rahmenbeginungen unklar sind.
Wulff hat da schon recht. Es wird eine GeBe oder eine andere Planungsunterlage benötigt. Plan B: Alles in IP 69. Ist wahrscheinlich aber übertrieben.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
- Wulff
- Null-Leiter
- Beiträge: 985
- Registriert: Freitag 2. Mai 2014, 17:34
Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Falls du keine Gefährdungsbeurteilung bekommst/hast:
Letztlich hilft dir natürlich der GMV.
Wenn dort mit Druck gereinigt wird, und die Steckdosen weisen Wasserspuren auf, oder gar Korrosion, dann ist das eben nicht ausreichend, IP43 einzusetzen.
Offene Augen, Sachverstand und Augenmaß helfen Dir da mit Sicherheit ein Stück weiter.
Letztlich hilft dir natürlich der GMV.
Wenn dort mit Druck gereinigt wird, und die Steckdosen weisen Wasserspuren auf, oder gar Korrosion, dann ist das eben nicht ausreichend, IP43 einzusetzen.
Offene Augen, Sachverstand und Augenmaß helfen Dir da mit Sicherheit ein Stück weiter.
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- Null-Leiter
- Beiträge: 1841
- Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 11:18
Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Betreffend Maschinen ist die geforderte Schutzart relativ „weit“ gefasst. Was auch irgendwie logisch ist, der Umfang an unterschiedlichsten Typen und Anwendungsbereichen lässt da einfach keine andere sinnvolle Angabe zu. Sinngemäß heißt es in der EN60204-1 unter 11.2 das die Schutzart auf den Verwendungszweck und die vorkommende Umgebung abzustimmen ist, es werden nur Mindest-Anforderungen gestellt, aber keine expliziten Angaben gemacht.
Die IP-Schutzart fängt dort bei IP32 als „Mindestforderung“ für Gehäuse bzw. Schaltschränke an….berauschend „Dicht“ ist IP32 nicht….
Eine Maschine welche in einem trockenen Raum bei der Montage von Feinmechanik verwendet wird dürfte sich hinsichtlich IP-Schutzart deutlich von einer Maschine die in einer Gießerei oder einer Schreinerei – oder eben einer Lebensmittelfertigung verwendet wird unterscheiden. Analog gilt dies sicherlich auch für Geräte, auch hier ist die Einsatzbandbreite größer so daß im Endeffekt wirklich eine Gefährdungsbeurteilung als Grundlage dienen muss.
Die IP-Schutzart fängt dort bei IP32 als „Mindestforderung“ für Gehäuse bzw. Schaltschränke an….berauschend „Dicht“ ist IP32 nicht….
Eine Maschine welche in einem trockenen Raum bei der Montage von Feinmechanik verwendet wird dürfte sich hinsichtlich IP-Schutzart deutlich von einer Maschine die in einer Gießerei oder einer Schreinerei – oder eben einer Lebensmittelfertigung verwendet wird unterscheiden. Analog gilt dies sicherlich auch für Geräte, auch hier ist die Einsatzbandbreite größer so daß im Endeffekt wirklich eine Gefährdungsbeurteilung als Grundlage dienen muss.
- Tobi P.
- Beiträge: 1906
- Registriert: Sonntag 18. November 2007, 13:46
- Wohnort: 41516 Grevenbroich
Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Moin,
also in den Nassbereichen "meiner" Brauerei setzen wir IP44-Betriebsmittel ein. Schaltschränke & Co sind üblicherweise IP55 bzw. IP65. Bislang problemlos obwohl auch dort mittels Hochdruck gereinigt wird. Man muss ja auch unterscheiden welche Bereiche wirklich mit Hochdruck(schaum)reinigern bearbeitet werden und welche nur konventionell mit Schlauch und Schrubber nass gereinigt werden. Mir ist zb auch kein HMI-Panel bekannt das hochdruckreinigerfest ist, also wenn da jemand auf die Idee kommen sollte die Schaltschränke künftig mit dem HD-Reiniger zu beglücken müsste ich auch erst mal den Kopf schütteln.
Gruß Tobi
also in den Nassbereichen "meiner" Brauerei setzen wir IP44-Betriebsmittel ein. Schaltschränke & Co sind üblicherweise IP55 bzw. IP65. Bislang problemlos obwohl auch dort mittels Hochdruck gereinigt wird. Man muss ja auch unterscheiden welche Bereiche wirklich mit Hochdruck(schaum)reinigern bearbeitet werden und welche nur konventionell mit Schlauch und Schrubber nass gereinigt werden. Mir ist zb auch kein HMI-Panel bekannt das hochdruckreinigerfest ist, also wenn da jemand auf die Idee kommen sollte die Schaltschränke künftig mit dem HD-Reiniger zu beglücken müsste ich auch erst mal den Kopf schütteln.
Gruß Tobi
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- Null-Leiter
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- Registriert: Sonntag 9. August 2009, 19:24
- Wohnort: Zwischen Münster und Osnabrück
Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Dann warst du noch nie auf einen Schlachthof.
Die Gut ausgebildeten Fachkräfte reinigen auch von Innen.
Schaltschranktür auf und HD reinhalten. Die Schränke sind abgeschlossen und bekommen die irgendwie immer auf.
Geholfen hat jetzt Schrank in Schrank.
- Tobi P.
- Beiträge: 1906
- Registriert: Sonntag 18. November 2007, 13:46
- Wohnort: 41516 Grevenbroich
Re: Schutzart in der Produktion für Lebensmittel?
Moin,
nee, Schlachthof war ich noch nicht. Man hätte die Schaltschränke ja auch mit Schutzzäunen umbauen können, der Türkontaktschalter an der Schutztür könnte dann über ein Sicherheitsrelais und entsprechende Schütze die Steckdose und per Magnetventil die Wasserzufuhr des HD-Reinigers abschalten
Wobei, die Idee ist gar nicht mal so abwegig, die sollte ich mir - ernsthaft - merken.
Gruß Tobi
nee, Schlachthof war ich noch nicht. Man hätte die Schaltschränke ja auch mit Schutzzäunen umbauen können, der Türkontaktschalter an der Schutztür könnte dann über ein Sicherheitsrelais und entsprechende Schütze die Steckdose und per Magnetventil die Wasserzufuhr des HD-Reinigers abschalten
Wobei, die Idee ist gar nicht mal so abwegig, die sollte ich mir - ernsthaft - merken.
Gruß Tobi