Wiederholungsprüfung E-Herd

E-Jens
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von E-Jens »

Hallo jack1993,

wenn du nicht weist, wie du zu prüfen hast, hilft vielleicht eine Weiterbildung.
Welchen elektrischen Aufbau hat der Herd? Das kann eine Prüfung verändern.
Wenn du nicht die geeigneten Geräte hast, kannst du nicht prüfen.
Hier im Forum bekommst du viele unterschiedliche Informationen, jedoch musst du als Elektrofachkraft(???) entscheiden, was du damit machst.
Gruß Jens
jack1993
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von jack1993 »

Hallo E-Jens,
habe sehr wohl ein passendes Messgerät zu Prüfen. (Gossen SECUTEST S2N+ inkl. 400V Messadapterkoffer, Typenbezeichnung habe ich nicht im Kopf).
Ich arbeite mit dem EM 7 (ich weiß, uraltes Teil aber leider extrem teuer auf den EM10 umzusteigen) hauptsächlich prüfe ich ortsfeste Maschinen und Installationen. Ortsveränderliche Geräte prüfe ich wenn es hoch kommt 5 Stück im Jahr.
Wie und nach welcher Norm ich zu prüfen habe weiß ich auch sehr gut, habe im April meinen Meistertitel im Handwerk abgelegt, aber in diesem speziellen Fall habe ich hier nach Rat gefragt.

Vielen Dank an die netten Kollegen für die ausführlichen Antworten und Argumente.

grüße, jack
E-Jens
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von E-Jens »

Hallo Jack,

Vorweg meine Gratulation zum Handwerksmeister. Ist es ein Meister in der Elektrotechnik?
Kritik ist manchmal nicht einfach. Jedoch ist sie die Aufforderung das Handeln zu überdenken und eventuell zu verbessern. Dein letzter Post lässt mich nur noch mehr wundern. Du prüfst mit einem DIN VDE 0701/0702 Prüfgerät Maschinen und Anlagen? Habe ich das richtig verstanden? Wie machst du das? Dafür gibt es eigentlich Geräte die besser geeignet sind.
Gruß Jens
jack1993
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von jack1993 »

Dankeschön, ja in Elektrotechnik bei der Handwerkskammer in Ulm abgeschlossen.

Nein das hast du falsch vestanden, für Installationen benutze ich das mxtra und für maschinen ein anderes von gossen (Typenbezeichnung habe ich nicht im Kopf).
Challenger
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von Challenger »

Hallo,

ohne die Herde zu kennen, erscheint mir die VDE 0113 erstmal ungeeignet.
Die Herde werden nach Maschinenrichtlinie wahrscheinlich nicht als Maschine definiert und die Norm ist eigentlich für den Errichter gedacht (Erstprüfung).

Als Prüfer muß ich mir Gedanken machen. Was sind die Schutzmaßnahmen und wie weise ich deren Wirksamkeit nach?
Welche weiteren Gefährdungen gibt es?
Welche Prüfschritte sind sinnvoll?
Ich bin dabei auch nicht in einer Norm oder einem Messgerät "gefangen", sondern suche mir aus den üblichen Verdächtigen das passende raus.
Ob das dann VDE 0113-1, 0100-600, 0105-100, 0701-702..., und Installation-, Geräte- Maschinenmeister oder Leckstromzange ist, kommt halt drauf an. Da muss ich als Prüfer selbst entscheiden und begründen (können).

Gruß Challenger
E-Jens
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

für mich ist ein Herd fest mit der elektrischen Anlage verbunden und so sollte er meiner Meinung nach geprüft werden. Das bedeutet DIN VDE 0105-100 (oder ist es eine Neuanlage?) und DIN VDE 0701/0702 vermischen sich. Wenn du an die Kontakte am Herd ohne Probleme ran kommst, bietet sich bei abgeschalteter Anlage von dort eine Isomessung an. Vom gleichen Anschluss bei eingeschalteter Anlage eine Fehlerschleifen- und Netzinnenwiderstandsmessung. Wenn es ein Herd mit mechanischen Schaltern ist, reicht das schon. Bei elektronischen Schaltern wird es jetzt lustig. Differenzstrommessung in allen Schalter-Stellungen und Kombinationen. Viel Spaß.
Entscheidend ist eine Dokumentation, mit der du im Falle der Nachfrage den Fachmann Sattelfest überzeugen kannst.
Gruß Jens
Olaf S-H
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von Olaf S-H »

Moin Jens,
E-Jens hat geschrieben: Mittwoch 17. Oktober 2018, 21:33 ... Wenn du an die Kontakte am Herd ohne Probleme ran kommst, bietet sich bei abgeschalteter Anlage von dort eine Isomessung an. Vom gleichen Anschluss bei eingeschalteter Anlage eine Fehlerschleifen- und Netzinnenwiderstandsmessung. ...
wenn in der Verteilung N-Trennklemmen eingebaut sind, ist die Prüfung von dort in der Regel einfacher. Leider haben sich diese Klemmen im Wohnungsbau nicht durchgesetzt. Auch eine Beschriftung der an den N-Schienen angeschlossenen Leitern fehlt häufig. Aus meiner Sicht ein Mangel - aber dazu kann man geteilter Meinung sein.
E-Jens hat geschrieben: Mittwoch 17. Oktober 2018, 21:33 ... Bei elektronischen Schaltern wird es jetzt lustig. Differenzstrommessung in allen Schalter-Stellungen und Kombinationen. ...
Ja, das wird richtig aufwändig. Zumal es ja auch eine Möglichkeit geben muss, die Zange vernünftig ansetzen zu können. Die Herdanschlussdose ist hierzu oftmals zu klein und in der Verteilung ist es oftmals eh schon zu eng.
E-Jens hat geschrieben: Mittwoch 17. Oktober 2018, 21:33 ... Viel Spaß. ...
Arbeit soll ja auch Spaß machen. :D

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Probator
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Re: Wiederholungsprüfung E-Herd

Beitrag von Probator »

Olaf S-H hat geschrieben: Montag 15. Oktober 2018, 20:53Wozu willst Du das Gerät ausbauen und einen Stecker montieren? Danach muss es wieder fest angeschlossen werden und dann die Durchgängigkeit des Schutzleiters nachgewiesen werden. Das macht alles keinen Sinn. Es sei denn, dass es in Deinem speziellen Fall einen besonderen Grund für den Aufwand gibt. Man kann es so machen, muss es aber nicht.
Ich halte das zerlegen von definitiv ortsfesten Geräten auch für großen Unfug. Zumindest, wenn keine Anzeichen für eine Beschädigung von außen erkennbar sind (oder sporadisch Sicherungen/FIs fallen). Man macht damit mehr kaputt oder erzeugt neue Probleme. Wenn man das ein paar mal gemacht hat, ist so ein Kupferdraht irgendwann "abgenudelt".

Die einzig wirklich relevante Messung kann auch im eingebauten Zustand gemacht werden: Schutzleiter!

Wenn zusätzlich ein (geprüfter!) FI in der Verteilung sitzt, hat man damit meiner Meinung nach ein völlig ausreichendes Schutzniveau.

Iso-Messung mit der Anlage dürfte recht sinnlos sein, weil die Heizelemente ja von Relais weggeschalten werden.
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