Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

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Probator
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Probator »

DIN VDE 0105 Teil 100 trifft auf die nicht zu, weil du keine Wiederholungsprüfung machst.

DIN VDE 0100 Teil 600 sehr wohl. Und die Aussagen in deinem letzten Beitrag sind ja genau das, was ich jetzt schon mehrfach gesagt habe.

Hier ist mindestens zu prüfen, ob der Schutzleiter bei Schutzklasse 1 Geräten ordnungsgemäß mit dem Schutzleiter der Anlage verbunden ist.
Diese Prüfung hat gemäß DIN VDE 0701-0702 gemäß Prüfablauf B.1a/B.1b - Bei mir speziell gemäß B.1b durchzuführen.
Wo kommt dieser Satz her?
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MrThiemann
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von MrThiemann »

Probator hat geschrieben: Donnerstag 15. März 2018, 21:25
Diese Prüfung hat gemäß DIN VDE 0701-0702 gemäß Prüfablauf B.1a/B.1b - Bei mir speziell gemäß B.1b durchzuführen.
Wo kommt dieser Satz her?
Diese Aussage hab ich von meinem Dozenten.
Schöne Grüße
Karsten
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SPS
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von SPS »

Elektrotechnisch unterwiesene Personen und Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten erfüllen nicht die vorgenannten Anforderungen an Prüfpersonen
Zitat Seite 17 DGUV Information 203-072
http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/203-072.pdf
Mit freundlichem Gruß sps
Probator
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Probator »

SPS hat geschrieben: Samstag 17. März 2018, 16:38
Elektrotechnisch unterwiesene Personen und Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten erfüllen nicht die vorgenannten Anforderungen an Prüfpersonen
Zitat Seite 17 DGUV Information 203-072
http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/203-072.pdf
Und weiter? Wie sieht dann die Lösung für Herrn Thiemann aus? Das liefe ja darauf hinaus ihm zu sagen, dass er gar nicht prüfen soll, weil er es nicht darf. Damit ist dann auch wenig gewonnen.
Man sollte im Auge behalten, dass der Fragende in diesem Fall keinen E-Check des kompletten Hauses machen soll, sondern seine eigenen (begrenzten, "festgelegten") Tätigkeiten prüfen soll. Grenzwertig, klar.
Ich verweise da nochmal auf das Zitat aus diesem Beitrag:
viewtopic.php?p=199974#p199974

MrThiemann hat geschrieben: Freitag 16. März 2018, 04:51Diese Aussage hab ich von meinem Dozenten.
Was nun der "Prüfablauf B.1a/B.1b" sein soll, kann ich ohne deine Unterlagen nicht nachvollziehen. Aber wenn jemand "ortsfeste Geräte" und "Norm 0701/0702" in einem Satz nennt, werde ich leicht skeptisch.
Edit: Ist aber ohne Sichtung der Unterlagen bzw. Gespräch vor Ort kaum zu klären.
Zuletzt geändert von Probator am Dienstag 20. März 2018, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
geloescht

Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von geloescht »

Hallo Probator,

das Problem bei der Geschichte. Passiert etwas, haftet der Fragesteller, weil er sich vorhalten lassen muss, dass er Arbeiten übernommen hat die er nicht hätte übernehmen dürfen.

Es ist ihm aber frei gestellt die Arbeiten und die Prüfungen durchzuführen.

Gruß

Alois5
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Probator »

Alois hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 13:49 das Problem bei der Geschichte. Passiert etwas, haftet der Fragesteller, weil er sich vorhalten lassen muss, dass er Arbeiten übernommen hat die er nicht hätte übernehmen dürfen.

Es ist ihm aber frei gestellt die Arbeiten und die Prüfungen durchzuführen.
Wird er sich entschließen, die Finger von sämtlichen Arbeiten am Strom zu lassen?
Vermutlich nicht, weil es unwirtschaftlich ist, einen Elektriker kommer zu lassen, um 5 Adern aufzuklemmen.

Passiert was und ihm kann seine Schuld nachgewiesen werden, haftet er. Klare Sache. Vor Gericht wäre es dann gut beweisen zu können, dass seine Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt wurden.
Hat er gar keine dokumentierte Messung, wird ihm das schwer fallen.

Ich bin der Meinung, dass man einer interessierten EFKfft folgendes beigebracht bekommt:
- fachgerechter Anschluss von Steckdose und Herd
- 5 Sicherheitsregeln
- Messung des Schutzleiterwiderstands nach DIN VDE 0100
- Messung der Schleifen/Netzimpedanz nach DIN VDE 0100
- ggf. Messung der Fi-Auslösung nach DIN VDE 0100


Damit sollte für diese Anwendung alles dringend nötige erledigt sein.
Olaf S-H
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Olaf S-H »

Probator hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 13:41 ... Aber wenn jemand "ortsfeste Geräte" und "Norm 0701/0702" in einem Satz nennt, werde ich leicht skeptisch.
Moin Probator,

warum? VDE 0701-0702, Abschnitt 4 gibt doch die Möglichkeit, solche Geräte entweder nach VDE 0701-0702 oder nach VDE 0105-100 zu prüfen.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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SPS
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von SPS »

Hallo Olaf,
die Prüfung nach VDE 0100-600 und VDE 0701-0702 sind nicht vergleichbar.
Prüfe ich nach VDE 0701-0702 mit einem Adapter, habe ich die vorhandene Anschlussdose überhaupt nicht geprüft.
Der PE in der Zuleitung kann unterbrochen sein...
Es kommen 3 mal L1 über 3 Sicherungen an ...
Dose mit Klassischer Nullung ... Schleife testen fällt dann aus.
Die Gefahr das die Zuleitung zum Herd nicht OK ist, halte für größer als die Gefahr das der Herd einen Fehler hat
Reicht hierfür dann die Duspol-Prüfung aus?

Beim Prüfen der Selber eingebauten Steckdosen, hilft mit der Trick mit einer anderen Norm nichts mehr.
Da ist nach VDE 0100-600 zu Prüfen.

Du kennst doch sicher den Beitrag "die Steckdose wie alles begann" Da war an einer CEE-Steckdose der N nicht angeschlossen.
Auch hier hätte ich bei einer Prüfung nach VDE 0701-0702 den Fehler nicht gefunden.
Mit freundlichem Gruß sps
Olaf S-H
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von Olaf S-H »

Moin SPS,

es kommt immer auch die Art der Anlage und den Prüfauftrag an. Wenn eine "normale" Geräteprüfung vorgenommen wird, dann wird auch nicht die genutzte Steckdose geprüft. Es geht hier um Prüfungen von Geräten mit Schuko-Stecker und Geräte mit Festanschluss.

MrThiemann benötigt hierzu ein Konzept. Anders wird es nichts.

Gruß Olaf
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MrThiemann
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Re: Prüfablauf (DIN VDE 0701/0702) Autarkes-Ceranfeld

Beitrag von MrThiemann »

Hallo Community!

Erstmal vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Für mich als "Laie" ist es wirklich schwer hier einen regel-konformen Weg zu finden.
Probator hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 17:15 ...seine Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt wurden.
Hat er gar keine dokumentierte Messung, wird ihm das schwer fallen.
Gerade für den "Wenn-Fall" eine gute Absicherung!
Probator hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 17:15 - Messung des Schutzleiterwiderstands nach DIN VDE 0100
- Messung der Schleifen/Netzimpedanz nach DIN VDE 0100
- ggf. Messung der Fi-Auslösung nach DIN VDE 0100
Diese Punkte wurden leider nur in der "Theorie" kurz angeschnitten. Jetzt heißt es für mich: learning-by-doing
Olaf S-H hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 17:20 VDE 0701-0702, Abschnitt 4 gibt doch die Möglichkeit, solche Geräte entweder nach VDE 0701-0702 oder nach VDE 0105-100 zu prüfen.
Mein Prüfablauf sieht nun folgender Maßen aus:
- Ich unterscheide nach den einzelnen Schutzklassen
- Sichtprüfung
- Messung des Schutzleiterwiderstands
- Messung des Isolationswiderstands
- Messung Ersatzableitstrom
- Messung Differenzstrom
- Messung Berührungsstrom
- Funktionsprüfung

Ich habe mir ein Steckdosenprüfgerät mit FI/RCD-Auslösung gekauft. Damit kann ich zumindest "erproben" ob der FI auslösen würde und werde sofort auf Verdrahtungsfehler hingewiesen.
Ich kann zwar die Zeit damit zwar nicht messen, aber zumindest das "ob".
Das ersetzt natürlich nicht das Installationsmessgerät aber da ich mit dem bestellen eines Geräteprüfers bei meinem Seminar schneller war, als hier die Aussagen zu bekommen, war das die "einfachste" (und vielleicht auch kostengünstigste Lösung)
..zumal ich noch in Erinnerung habe, dass das einzige ist, was ich am Verteiler machen darf: Freischalten

Die Kunden sind bisher ganz begeistert mit was für einer Batterie an Geräten ich aufschlage; und waren bisher auch froh, dass ich mich der Sache so annehme. [zum Glück wissen die nicht, dass ich noch gar keine Ahnung habe]

Jede Messung kann ich speichern und importiere diese Abends in die Datenbank (mitgelieferte Software)
Ich füge nur noch die Seriennummern der Geräte hinzu. (Hier behalte ich entweder "Schnipsel" vom Karton oder fotografiere mir die ab)
Olaf S-H hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 18:43 MrThiemann benötigt hierzu ein Konzept. Anders wird es nichts.
Sicherlich mache ich hier in den Augen einiger alles (vieles) grundlegend falsch.
Aber wenn wir ein Konzept finden, mit dem ich mich in erster Linie auf einem sichereren Weg befinde und ihr dann noch Nachts ruhig schlafen könnt, haben wir doch alle was davon ;)

In diesem Sinne
Schöne Grüße
Karsten
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