Hochstrom Schätzeisen

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Elt-Onkel
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Hochstrom Schätzeisen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

um nicht am alten Thema weiter zu schreiben,
nun mal ganz von vorn.

Ich brauche ein Meßgerät, um mit einer Genauigkeit von ca. 5 %
mit analogem Anzeigeinstrument,
Ströme im Bereich 100 A bis ca. 700 A zu messen.

Es werden wahrscheinlich Ströme im Bereich Kleinspannung werden.

Unglücklicherweise sind die Ströme mal AC mal DC und mal ein Gemisch von beiden.
Wenn AC, dann maximal 500 Hz.

Der Meßkasten ist inzwischen fertig.

Jeweils auf den Längsseiten eines Hensel-Kastens sind eingebaut:
- Dinse Stecker, groß
- Dinse Kupplung, klein
- M12 Gewindestange aus Messing
(Unter die Knebelmutter kann man einen Kabelschuh klemmen)
(An die Knebelmutter kann man eine Stromzange klemmen)
- Dinse Stecker, klein
- Dinse Kupplung, groß

Alles hübsch mit 35 und 70 mm² über blanke Litze verkabelt,
und mit Rohrkabelschuhen verpresst.
(Ja Rohrkabelschuhe - mehr Platz war im Gehäuse nicht.)

So fungiert der Kasten auch gleich als Schweißkabel-Steckdose,
und als Übergangsstecker zwischen den beiden Dinse-Normgrößen.

Zwischen beiden Seiten kommt ein Shunt.

Bei einem Strom vom 600 A fallen an dem Shunt 60 mV ab.

Der Titel 'Schätzeisen' beinhaltet zweierlei:
A) 5 % Genauigkeit ist ziemlich grob.
B) Bei Wechselspannung braucht es ein Dreheisen-Instrument.

Nein, ein digitales Anzeigegerät kommt nicht in Frage,
da die zu messenden Ströme sich auch ändern können,
und man bei blinkenden LCD-Anzeigen nichts ablesen kann.

Nun gibt es aber keine Dreheiseninstrumente für so kleine Spannungen.

Daher habe ich die Sache mit einem gestandenen Forenmitglied besprochen.

Wir sind dann auf Idee gekommen, daß man vielleicht eine HF-Verstärkerschaltung einbauen könnte.

Schön wäre irgend etwas mit einer 9V-Blockbatterie.
(Naja, und die vielleicht so 500 Meßzyklen durchhält.)


...
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Der 'C'-Laden bietet einen entsprechenden Shunt an.

Der Spannungsabfall bei 600 A beträgt 60 mV.
Oder Neudeutsch:
Die Potentialdifferenz bei 600 A beträgt 60 mV.

Nun brauchen wir eine Auswerteelektronik,
die das Dreheiseninstrument befeuert.

Wir reden hier über eine Effektivspannung.

Die Technik der Firma Neuberger (Nachf.) - GMW - hat mir höchst offiziell mitgeteilt,
daß sie die Messung nicht können.

Traurig.

Also, wenn ein Deutsches Unternehmen mit Weltruf es nicht kann,
entwickele ich den Ehrgeiz es auf die Beine zu stellen.

Und wenn es das letzte ist, was ich auf dieser Erde noch leisten kann.




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jf27el
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OP Verstärker

Beitrag von jf27el »

Was hällst Du von einer OP Verstärkerschaltung?

In unserer guten alten Zeit hätte man dafür ein Röhrenvoltmeter eingesetzt.

Muss die Messspannung potentialfrei werden?

Ich denke sowas in den 5 % Bereich zu bringen oder bis 500 HZ mit Dreheisen anpassen zu können.

Gruß
jf
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Etrick
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Beitrag von Etrick »

Ich nehme an, dass Metrawatt schon ein entsprechendes Instrument liefern könnte, nur dürfte es bei "Stückzahl 1" unverkäuflich teuer sein.

Ihre gänigen Dreheisenmesswerke sind von 15 -65Hz spezifiziert. Mit DC und 500Hz liegst Du da weit außerhalb und die Frage ist: was messen die Dinger dann?

Außerdem starten diese Messwerke nicht bei 0. Ströme unter 50 oder 100A bei 700A Endwert sind dann unmessbar oder es muss noch eine Bereichsumschaltung dazu.

Wegen dieser Probleme baut man solche Messgeräte heute nicht mehr, sondern macht es mit Stromzangen oder Stromsensorchips - im Automobilbeich sind bei E Autos 3stellige Amperezahlen üblich und werden so gemessen.

Gruß
chris11
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Beitrag von chris11 »

Bau dir doch ein altes Oszilloskop mit kleinem Trenntrafo in/an die Kiste. Die haben einen mV Eingangsbereich und Du siehts wirklich, was los ist. Gibts für kleines Geld in der Bucht.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

einen Trenntrafo bei Gleichstrom ?


...
Apostoli
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Beitrag von Apostoli »

Vielleicht hilft ein Verstärker, wie dier hier:

http://www.drago-automation.de/shunt-tr ... /ds78.html
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ja, so etwas wäre super.

ABER

Ich lese da nur: Eingangsspannung 60 mV

Es steht nichts von der Sorte da.

Was ist, wenn der zu messende Strom ein Wechselstrom ist ?
Was ist, wenn der zu messende Strom ein Gleichstrom mit zusätzlichen
Wechselstrom-Anteilen (Aufmodulation) ist ?

Die Spannungsversorgung könnte man mit 3 Batterien zu je 9 Volt = 27 V herstellen,
oder mit einer Klinkenstecker-Buchse für ein 24 V Netzteil erschaffen.

Ich habe mal das Kontaktformular benutzt,
und warte nun auf eine E-Mail als Antwort vom Hersteller.


...

Edit:
Natürlich könnte ich die Meßbuchsen zusätzlich noch herausführen.
Ein Hameg-Röhren-Oszilloskop besitze ich.
Dann könnte man von Baustelle auf Labor wechseln.
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

also, es wird ein Shunt 500 A zu 60 mV.

Schön wäre es ja, wenn der o.g. Verstärker passen würde,
und der unabhängig vom Eingang ein DC - Ausgangssignal liefern würde.

Dann setzen wir um:

500 A AC/DC zu 60 mV zu 10 V DC


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Apostoli
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Beitrag von Apostoli »

Ich interpretiere die Datenblattangaben so, dass der Verstärker von DC (es ist keine untere Grenzfrequenz angegeben) bis 500Hz überträgt/verstärkt. Einen TRMS Gleichrichter erkenne ich nicht.
Es wird am Ausgang also eine verstärkte Spannung mit identischer Kurvenform anstehen.

Um aufwändige Filterung/Gleichrichtung zu vermeiden, würde ich diese verstärkte Spannung mittels Dreheisenmessgerät anzeigen/messen.
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