Messgerät VDE701/702 "Ausgangsprüfung" in Werkstatt

IH-Elektriker
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Messgerät VDE701/702 "Ausgangsprüfung" in Werkstatt

Beitrag von IH-Elektriker »

Hallo Zusammen,

folgende Sachlage: Instandhaltungswerkstatt für Maschinen im industriellen Umfeld, normale Arbeitsaufträge sind die Reparatur von stationären Fertigungsmaschinen.

Es soll in dieser Werkstatt eine Prüfmöglichkeit nach VDE0701/702 für handgeführte Geräte geschaffen werden um nach Reparaturen eine Ausgangsprüfung der Geräte machen zu können. Anteil der Reparaturen an handgeführten Geräten ist verschwindend gering, Tagesgeschäft sind und bleiben stationäre Maschinen mit Prüfungen nach EN60204-1.

Hierzu soll eine Art quasi-stationärer Prüfplatz eingerichtet werden.

Allerdings soll das Messgerät für besondere Anwendungsfälle trotzdem tragbar sein (bleiben), also kein fest verbautes Gerät in einem Prüfpult o,ä. - es soll aber auch nicht so sein das vor jeder Prüfung erst umständlich aus einem Schrank geholt und aufgebaut werden müssen (...da dann vermutlich auf die Prüfung aus "Faulheit" ggf. verzichtet wird).

Welches Messgerät ist hier empfehlenswert ?

Angedacht war ggf. den Gossen-Metrawatt Metratester 5+ zu beschaffen.

Gibt es andere Geräte welche hier besser geeignet sind - was sagen die 701/702-Prüf-Fachleute dazu ?

Irgendwelche Softwareankoppelung o.ä. wird nicht benötigt da es einen regulären Prüfablauf der 701/702-Prüfungen im Betrieb mit turnusmäßiger Prüfung incl. aller Dokumentation gibt.

Es geht hier nur um eine Erhöhung der Sicherheit falls sich doch mal ein handgehaltenes Gerät in die Werkstatt "verirrt" oder vielleicht jemand seine private Bohrmaschine o.ä. während der Nachtschicht selbst repariert.

Hier soll einfach für die Mitarbeiter die Möglichkeit geschaffen werden eine 701/702-Prüfung nach zwar seltenen, aber durchaus möglichen Reparaturen durchführen zu können.....

Habt ihr irgendwelche Geräteempfehlungen - oder auch Hinweise bestimmte Geräte nicht zu beschaffen wegen bekannter Problemchen....?
Elo-Ocho
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Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,

aus dem Bauch raus sage ich mal Benning ST 710.

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Hab da selbst mit gearbeitet, für wenige Geräte gut, nur muss halt alles von Hand dokumentiert werden.

Ocho
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

Elo-Ocho hat geschrieben:Moinsen,

aus dem Bauch raus sage ich mal Benning ST 710.

Link
Eine normgerechte Prüfung ist mit diesem Gerät aber eigentlich unmöglich. hair1
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
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Sicherheit ist mitnichten eine Frage des Geldes, sondern viel mehr eine Frage des Sachverstandes desjenigen, der sie implementiert.
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

der Metratester 5 ist in vielen Punkten unschlagbar:
er ist ehrlich (zeigt das an, was wirklich da ist)
er ist einfach zu Bedienen
er ist (Fehler)sicher zu bedienn
er ist ziemlich robust.

Klar, es gibt auch Geräte, die nur 1/5 kosten... aber taugen auch nur für nen Keks.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
Dieser Beitrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf fundierten Kenntnissen der elektrotechn. Regelwerke. Er ist eine pers. Interpretation des Autors. Etwaige rechtliche Empfehlungen und Hinweise sind unverbindlich, eine Rechtsberatung findet nicht statt.
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Elo-Ocho
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Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,
Epileptriker hat geschrieben:Eine normgerechte Prüfung ist mit diesem Gerät aber eigentlich unmöglich. hair1
Warum ist dem so? Was bedeutet eigentlich?

Ich weiß nicht, was dieses oder andere Geräte kosten, Benning ist hier in der Gegend aber sehr verbreitet, gilt die Aussage im allgemeinen oder nur für dieses Gerät?

Ich bin kein hauptamtlicher Prüfer gewesen, aber um bei meinen Exarbeitgeber die Kaffeemaschinen und Handwerkzeuge zu prüfen, hat es gereicht, meine ich.

Ocho
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

mit dem Benning ST 710 kann man klassische Geräte nach der einfachsten Methode prüfen. Also tatsächlich die Bohrmaschine oder den Wasserkocher. Sobald jedoch Geräte mit nicht-berührbarem Schutzleiter auftauchen oder mit spannungsabhängigen Schaltern ist das gerät ungeeignet.
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Elo-Ocho
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Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,

Das ist wohl wahr, wir hatten auch weitere Messgeräte, mit denen man dann mehr machen konnte.

Ich kenne halt dieses Gerät, halte den Hersteller für Seriös, und finde das Gerät für diesen Anwendungsfall, der auch bei uns damals vorlag, passend.

Ocho
DBY656
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Beitrag von DBY656 »

Hallo IH-Elektriker,

zu einer ordentlichen Elektrowerkstatt gehört doch eine ausgewachsene Prüftafel :rolleyes:

Bei mir privat habe ich einen Metratester5-3P, also eine einfache tragbare 3~Prüftafel.

Wichtig und nicht vergessen:
Jede Reparatur und jede Prüfung dokumentieren, hat nämlich einen Einfluß auf den zu wählenden Prüfzyklus für die Wiederholungsprüfungen.

Gruß Markus
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

Prüfzyklus ist alles geregelt, keine Angst. Ebenso sind in anderen Werkstätten auch Prüftafeln vorhanden.

Es geht eben nur darum die Sicherheit zusätzlich zu "erhöhen" indem in einer Werkstatt ein zusätzliches Messgerät beschafft wird, quasi "on Top" zum seit Jahrzehnten gut funktionierendem Prüfablauf incl. Dokumentation usw.

Hier wird es vermutlich dann doch der Metratester 5 werden.....
ToMiWoKo
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Beitrag von ToMiWoKo »

Hallo IH-Elektriker,

ab 01.11. gibt es villeicht eine Alternative zum MT5+.

Ich schicke Dir gerne eine PN.

Hier darf ich noch nicht!

Grüsse aus dem süden
ToMiWoKo
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