PE Prüfung an Boiler

Mathew
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PE Prüfung an Boiler

Beitrag von Mathew »

Hallo Zusammen,

wir haben mehrere Boiler z.B. Siemens Typ CTDOA6.

Diese Geräte haben einen Schutzleiter der aber von Aussen zur Messung nicht erreicht werden kann.

Wie geht ihr vor um diese Geräte ordnungsgemäss nach BGV A3 / DGUV zu prüfen?

Vielen Dank im Voraus für eure Tipss und Infos!
dank1

Viele Grüsse Mathew
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Haben die Geräte einen Schutzkontaktstecker?
Da müßte ja schonmal der Schutzleiter dran sein.
Ansonsten gibt es ja noch den Wasserausgang, der bei vielen Geräten mit dem metallenen Speicher, der wiederum Schutzleiterkontakt hat, verbunden ist.

Wenn das Gerät aber bauartbedingt einen Speicherbehälter (also das Gehäuse, in dem das Wasser direkt erwärmt wird) aus Kunststoff hat, kann man da nicht viel messen, bestenfalls noch den Knopf vom Regler abziehen, um zu messen, ob die Achse eine Schutzleiterverbindung hat, damit hätte man immerhin eine Schutzleiterverbindung vom Stecker zum Geräteinneren nachgewiesen.
Mathew
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Beitrag von Mathew »

Hallo meisterglücklich,

ja das mit dem PE über die Wasserausgänge oder auch manchmal an der Reglerachse kenn ich, leider ist bei diesem Boiler keine dieser Möglichkeiten vorhanden.

Wasserabgänge sind aus Kunststoff und auch der Regler ist von vorne nur aus Kunststoffteilen und kein Metall weit und breit.

Hab den Boiler gemessen wie ein SK1 Gerät aber eben ohne die R-PE Messung.
Beim Funktionstest macht dann mein Messgerät dann noch die Messung des Berührungsstromes und Differenzstromes.

Reicht das so ?
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sn00py603
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Beitrag von sn00py603 »

Moin Mathew,

das sollte reichen. Bei solchen Geräten, speziell dem von dir genannten Hersteller, hast du keine andere Möglichkeit, da der Behälter aus Kunststoff ist und der PE nur dann erreichbar ist, wenn du das Gerät zerlegst. Diese Mühe ist beim Prüfen ja nicht drin.
Es gibt Menschen, die sind unmöglich einfach und andere, die sind einfach unmöglich!
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Wie mißt man denn den Berührungsstrom, wenn kein metallenes Teil zum Messen da ist...?

Man kann bei der beschriebenen Konstellation nur den Schutzleiterstrom messen, der auf Isolationseigenschaften Rückschlüsse zuläßt oder einen Hinweis darauf liefert, daß Entstörglieder eingebaut sind.
dwarslöper
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Beitrag von dwarslöper »

Moin

Sprechen wir hier von einem Boiler oder einem Speicher?

Speicher sind ja bekannter Maßen nun fast komplett aus Isolierstoff. Da gibt´s fast kein PE mehr zu messen oder der PE-übergang zum Thermostatträger ist konstruktionsbedingt so grottenschlecht. Alternativ Ableitstrom

Boiler. I.d.R. Metallunterteil, stehend auf dem Ventilstück am Wandanschluß. Hier sollte ein vernünftiger PE-wert nachweisbar sein.

dwarslöper
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denizjustin
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Beitrag von denizjustin »

Mathew hat geschrieben:Hallo Zusammen,

wir haben mehrere Boiler z.B. Siemens Typ CTDOA6.

Diese Geräte haben einen Schutzleiter der aber von Aussen zur Messung nicht erreicht werden kann.

Wie geht ihr vor um diese Geräte ordnungsgemäss nach BGV A3 / DGUV zu prüfen?

Vielen Dank im Voraus für eure Tipss und Infos!
dank1

Viele Grüsse Mathew
Hallo Mathew,
schau mal in der BGI/GUV-I 5090 nach.
Unter 3.5.1 Seite 25 steht wie man mit solchen Geräten umgeht.
Gruß dj
Ich helfe gerne, und jedem weiter. Was daraus gemacht wird liegt nicht in meinem ermessen.
Strom ist gefährlich.richt1
Ich gehe grundsätzlich davon aus, das jeder weiß was er tut, und Ahnung davon hat, wie er das hier erfahrene
umsetzt.
Mathew
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Beitrag von Mathew »

denizjustin hat geschrieben:Hallo Mathew,
schau mal in der BGI/GUV-I 5090 nach.
Unter 3.5.1 Seite 25 steht wie man mit solchen Geräten umgeht.
Gruß dj
Da schau ich mal nach!

Danke Euch allen für die Infos und Tipps!

Grüsse und ein schönes Wochenende

Mathew
NurEuP
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Beitrag von NurEuP »

Hallo Mathew,

wenn der Boiler ein normales 5-l-Gerät ist, welches beispielsweise in der Küche unter der Spüle steht, dann kannst Du versuchen, den Drehschalter vorsichtig(!) abzuziehen. Bei meinem Boiler (Typ ist mir auswendig leider nicht bekannt) konnte ich da einen perfekten Wert für den Schutzleiterwiderstand messen (mit 200 mA Prüfstrom).

Wenn Du wirklich keinen Messpunkt finden kannst, dann überspringe diese Messung und dokumentiere das im Protokoll. Wichtig ist, dass Du die Schutzleiterstrommessung später nicht vergisst - da es kein SK II-Gerät ist!
(Die zur Anwendung gelangende Schutzmaßnahme muss berücksichtigt werden, wenn der PE aufgrund entsprechend doppelter Isolierung des Gehäuses nicht wichtig ist, fällt es weg. Kannst ja keinen nachrüsten! ;-))

LG,
NurEuP
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sn00py603
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Beitrag von sn00py603 »

Bei dem von @Mathew genannten Speichertyp ist der PE mit der Heizung verbunden. An diesen kommt man da nicht ran, da man das Gerät auseinander bauen müsste. Die Heizung ist an einem Kunststoffbehälter angebracht und somit kann man an diesen Geräten den PE nicht messen. Auch ist, meiner Erfahrung nach, keine PE-Verbindung zum Regler vorhanden. Die einzige Möglichkeit IST die Schutzleiterstrommessung.
Es gibt Menschen, die sind unmöglich einfach und andere, die sind einfach unmöglich!
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