Prüffrist in Abhängigkeit von der FehlerquoteT

Bödeker, Klaus
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Prüffrist in Abhängigkeit von der FehlerquoteT

Beitrag von Bödeker, Klaus »

Hallo Prüfer,
ich hatte eine Leseranfrage zu beantworten, in der unter Anderem folgendes stand:

Bei den Handgeräten bzw. ortsveränderlichen Geräten in den Werkstätten und Montagefahrzeugen hatten wir in den ersten Jahren hohe Fehlerquoten, weswegen wir die geringe Prüffrist von 6 Monaten einhielten.
Dies hat sich jedoch im Laufe der letzten Jahre gebessert, darum halten wir uns nun an die Prüffrist von einem Jahr. Da wir die defekten Geräte vor der Messung entweder selber reparieren oder zur Reparatur abgeben bzw. ausmustern, erhalten wir hier eine Fehlerquote kleiner 2 %,


Welche Gedanken drängen sich da auf? Was sagt Ihr dazu?
Gruß Klaus BÖ
Bödeker, Klaus
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Beitrag von Bödeker, Klaus »

Hallo Prüfer,
in Hussmedien Berlin ist in diesem Monat das Fachbuch "Prüfen ortsfester und ortsveränderlicher Geräte" in seiner 8. Auflage erschienen. Die beiden Autoren, selbst Steckdösler, möchten sich bei Euch allen bedanken. So Manches Fachproblem das hier in der Steckdose auftauchte und diskutiert wurde, war eine Anregung für sie und wurde nun in dem Buch abgehandelt.

Im Auftrag: KlausBÖ
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

SCHUTZZIEL heißt das Stichwort!
Die Prüffrist darf verlängert werden, wenn wirklich wenige Fehler da sind und nicht wenn nur wenige bei der Prüfung offiziell durchfallen.

Hier wäre die VEFK gefragt, die ja nach TRBS 1201 eine GeBe erstellen muss...
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

kann man den die Frage überhaupt pauschal beantworten ?

Wenn die 2% Durchfaller der Geräte aus einer Abteilung kommen, die aber nur 5% zur gesamten Menge dazutun, dann sollte die Frist verkürzt werden.
Ich meine solch Frage kann nur die Fachkraft vor Ort selber entscheiden, welche auch die Rahmenbedingungen kennt..


Ab abgesehen davon, sind 2% nicht auch schon zu viel ?!


OW
.
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arnim
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Beitrag von arnim »

Oberwelle hat geschrieben:Moin..

kann man den die Frage überhaupt pauschal beantworten ?

Wenn die 2% Durchfaller der Geräte aus einer Abteilung kommen, die aber nur 5% zur gesamten Menge dazutun, dann sollte die Frist verkürzt werden.
Ich meine solch Frage kann nur die Fachkraft vor Ort selber entscheiden, welche auch die Rahmenbedingungen kennt..

Ab abgesehen davon, sind 2% nicht auch schon zu viel ?!
OW
Ich glaub', wie oben schon geschrieben ist es eine Entscheidung der vEFK (falls vorhanden!)und mir stellt sich noch die Frage in welchem Umfeld, die Quote von 2% auftritt.
Wenn bei mir (Verwaltungs, Bildschirmarbeitsplätze)eine Quote von 2% auftauchen würden, müsste ich mir dringenst Gedanken machen, was da los ist
PS: die mache ich mir sogar schon bei 0,5%...

Aber auf Ursprung zurück: meine Meinung ist ganz einfach: schlecht gefaktes Prüfungsergebniss und würde gerne mal wissen, wie die schwarzen Herren hier bei einem Schadensfall reagieren und wenn jene diese "Prüfungsvorbereitungen" mitbekommen.
Never too old to rock! (Homer Simpson):)
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fusebox
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Art der Fehler

Beitrag von fusebox »

Es hängt immer auch damit zusammen, welche Art von Fehler aufgetreten sind, warum die Geräte nicht bestanden haben.

Wenn z.B. Aufschriften nicht lesbar waren, oder Funktion nicht mehr da war ist das sicherlich anders zu gewichten, wie ein abgefaulter PE, eine eingerissene Isolation in der Netzzuleitung oder ähnliches, was gefährlich ist, aber vom Benutzer nicht unbedingt bemerkt werden kann.

Außerdem ist es auch abhängig davon, wo die Geräte eingesetzt werden. Ob in einer rauen oder feuchten Umgebung, oder im Außenbereich. Das ist natürlich anders als in der Büroumgebung.

Bei uns im Unternehmen haben wir (der Einheitlichkeit halber und weil immer wieder Geräte vergessen werden) die Prüffrist von einem Jahr. Jedoch haben wir eine Abteilung (hohe Ausfallqoute, Feuchtraum) dort habe ich die Prüffrist verkürzt.

Viele Grüße

fusebox
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50Hertz
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2 %-Fehlerquote

Beitrag von 50Hertz »

Hallo liebe Steckdösler!

In Arbeitsschutzzirkeln höre ich oft andere Kommentare, von Personen die andere Bereiche bearbeiten.
Es wird dann argumentiert, was solche E-Prüfungen kosten.
Bei 40 tödlichen E-Unfällen im Jahr in der BRD.
Mit gleichen Kosten könnte man angeblich viel mehr erreichen, wenn man dies Geld in Absturzsicherungen, biologischen Schutz usw. steckt.

Gestern bei der Sifa-Unterweisung waren einige der Sifas aufgebracht über die Aussage, dass nun keine EUP ein Prüfprotokoll nach BGV A3 unterschreiben darf.

Ohne meinen Kommentar. Es sagte eine Ärztin:
"Verbietet den MA die Regelanfahrt mit dem PKW zur Arbeit: Ergebnis 1000 Tote weniger!"

Auf jeden Fall ist es so, dass wir über ein Thema diskutieren, das in der Rangfolge der schweren Unfälle abgeschlagen ist.

Grüße
50Hertz
Willi Blasentang

Beitrag von Willi Blasentang »

Hallo 50Hertz,
50Hertz hat geschrieben:Hallo liebe Steckdösler!


Ohne meinen Kommentar. Es sagte eine Ärztin:
"Verbietet den MA die Regelanfahrt mit dem PKW zur Arbeit: Ergebnis 1000 Tote weniger!"

Grüße
50Hertz
Ärzte werden auch durch eine andere Lobby vertreten. :D
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Momo
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E-Unfälle pro Jahr

Beitrag von Momo »

Stimmt nicht! Merksatz: Glaubt nur der Statistik, die Ihr selber gefälscht habt.
Wir haben erheblich mehr Stomunfälle, nur werden die in Statistiken z.B. als Leitern- und Tritteunfall gesehen. Thema: Primär- und Sekundärschaden....
Und was ist mit den Spätfolgen? Es stab jemand 2 Tage später und wenn der Arzt nicht unbedingt eine Strommarke findet, ist es eben nur ein stinknormaler Herzanfall oder was auch immer.

EuP und Unterschreiben: Da mögen sich SiFas ereifern oder nicht, es ist so von staatlicher Seite gewollt. Ich muss auch um am Straßenverkehr teilzunehmen eine Fahrerlaubnsi haben. Egal wie gut ich fahren kann oder muss.

Prüffrist: immer noch DAS Ergebnis einer Gefährdungsbeurteilung und keiner 2% Regel (die gerne ein Bestandteil der GeBe sein kann).
1. Ein kurzes Nein zur rechten Zeit spart lange Dir Verdrießlichkeit. (Weinhold Schoppenhauer)
2. Für gewöhnlich wird derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel schlimmer angesehen als der, der den Schmutz verursacht. (Kurt Tucholsky)
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

dann sollte man aber auch noch unterscheiden, ob die "Unfälle durch Strom" durch gefährliche Geräte oder durch unsachgemäße Handhandhabung entstanden ist ( z.B. die Sicherheitsregeln umgangen ).
Beim letzteren kann man prüfen was man will, es drückt die Unfallrate nicht..


OW
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