Rechtssichere Dokumentation und Prüfung nach Umzug

Razupaltuff

Hallo zusammen. :-)

Nach monatelangem, stillem Mitlesen habe ich mich hier jetzt doch mal angemeldet, weil mich zwei Fragen drücken und ich hoffe, daß ihr mir weiterhelfen könnt.
Kurz zu meiner Person. Ich bin 43 Jahre alt, komme aus Göttingen und bin an einem wissenschaftlichen Institut für die Prüfung aller ortsveränderlichen Elektrogeräte verantwortlich. Mein "Fuhrpark" umfasst ca. 4.500 Geräte. Ich benutze zur Prüfung das Fluke 6500 samt der zugehörigen Software DMS 1.5.
Nun zu meinen Fragen. Ich war vor kurzem zur Auffrischung bei der VDE in Offenbach zum Seminar Prüfung und Messung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach der neuen DIN VDE 0701-0702 und 0751. Dort wurde mir vom Referenten, Dip.-Ing. Fredi Recknagel, mitgeteilt, dass die von mir benutzte Software nicht rechtssicher sei. Sollte es also im Worst Case zu einer Gerichtsverhandlung kommen, so hätte meine komplette Dokumentation vor Gericht keinen Bestand. Als Grund nannte er die Tatsache, dass -zumindest der Prüfer- in der Software Messwerte manuell verändern kann, bzw. komplette Messungen manuell zusammenbasteln kann, ohne die entsprechenden Messungen auch wirklich durchgeführt zu haben. Ich bin jetzt ein wenig verunsichert, da meine komplette Dokumentation auf dieser Software fusst und ich sehr viel Wert auf eine einwandfreie und detaillierte Dokumentation lege. Ist einem von euch hier eine ähnliche Aussage betreffend der Fluke Software bekannt?

Bei mir im Institut werden gerade zwei neue Gebäude errichtet und somit stehen Ende dieses Jahres viele Büroumzüge an. Auf meine entsprechende Frage meinte Herr Recknagel, dass alle Geräte die "umgezogen" wurden auf jeden Fall erneut geprüft werden müssen, unabhängig vom bestehenden Prüfzyklus. Ich habe jetzt stundenlang Vorschriften und Normen gewälzt, aber nirgends irgendwo eine entsprechende Aussage gefunden. Handelt es sich nun um eine Empfehlung oder ist das in irgend einer Vorschrift fixiert, die ich noch nicht entdeckt habe?

Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig weiter helfen. :-)

Viele Grüße
Jürgen

denizjustin

Hallo Razupaltuff,
lasse Dich nur nicht verrückt machen.
Ich arbeite mit einer Stinknormalen Standartsoftware.
Meine Doku. ist eine Excel Datei.
Diese Datei wird von mir unterschrieben und ist damit gültig (BASTA)
Wollte Dir dieser Herr Fredi Recknagel nicht gleich ein neues Messgerät, oder eine neue Software verkaufen.
Gruß dj

Razupaltuff

Sagen wir mal so......erwartungsgemäß war der praktische Teil dieses Seminars eine Art verdeckte Verkaufsveranstaltung. Es waren ein Herr mit dem SecuTest, ein Herr von Megger mit dem PAT410 und ein Herr von einer Firma, deren Namen ich vergessen habe, anwesend und haben natürlich während den Messungen ihr jeweiliges Produkt angepriesen.

denizjustin

Razupaltuff hat geschrieben:Sagen wir mal so......erwartungsgemäß war der praktische Teil dieses Seminars eine Art verdeckte Verkaufsveranstaltung. Es waren ein Herr mit dem SecuTest, ein Herr von Megger mit dem PAT410 und ein Herr von einer Firma, deren Namen ich vergessen habe, anwesend und haben natürlich während den Messungen ihr jeweiliges Produkt angepriesen.

Da haben wir es

Du bist verplichtet zu dokumentieren. Das nennt sich Beweislastumkehr.
Wie Du dokumentierst entscheidest Du als Prüfer.
Ich pers. würde mich hüten etwas zu manipulieren.
Gruß dj

breadley-dr

denizjustin hat geschrieben: lasse Dich nur nicht verrückt machen.

dem sollte man sich anschließen. Der Begriff "rechtssicher" wird leider gern recht inflationär verwendet. Rechtssichere Software ist wohl eher ein Paradoxon. Im Prinzip ist jede Datenbank manipulierbar, jedes pdf Dokument änderbar usw. Was sagt der Hersteller des Software dazu? I.d.R. sollte der Hersteller dir zumindest eine Validierungsbestätigung geben können, das diese Software zumindest das macht wofür die vorgesehen ist. Da Fluke ja eher wohl mit dem US Haftungsrecht was zu tun hat, würde es mich wundern wenn es nicht so wäre.

Razupaltuff

Der Hersteller äußert sich.....sagen wir mal.....sparsam zu dieser Thematik. Man ist der Ansicht dass man sich auf der "sicheren" Seite befindet, wenn man sicherstellt, dass nur der/die Prüfer Zugriff auf die Software nehmen kann und die Prüfprotokolle zusätzlich noch im pdf-Format gespeichert werden.
Ersteres habe ich über ein nur mir bekanntes Passwort sichergestellt. Ausserdem bin ich jetzt gerade dabei, alle Prüfprotokolle neben dem fluketypischen Dateiformat zusätzlich noch als pdf-Datei zu sichern.
Ich denke, ich kann damit eigentlich ein recht ruhiges Gewissen haben.

street style03

Bei welchem Institut bist du?
Ich arbeite bei der UMG und da gibt es ähnliche Probleme

Razupaltuff

Hey....ein Nachbar. *wink*

Ich bin beim DPZ.

street style03

Lass dich von dem Recknagel nicht verunsichern der ist sehr selbstverliebt und labert auch nen Haufen Müll

Razupaltuff

Joh.....den Eindruck habe ich allmählich auch..... ^^