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Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Samstag 9. Juni 2018, 16:42
von SPS
Hallo Snippy30,

müsste man in der Tabelle zusätzlich noch die Messgeräte Fehler einrechnen ...

Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Samstag 9. Juni 2018, 16:56
von Snippy30
Ich nehme diese Werte als Anhaltspunkt. Mit 2 x 0,1Ohm für die Übergangswiderstand ist dies schon sehr großzügig berechnet und müsste eigentlich immer passen. Bedenke mal, das man bei z. B. 5m Kupfer einen Wert von 0,0378305 Ohm bei 30°Grad haben dürfte und mit dem eingerechneten Übergangswiderständen bei 0,24Ohm liegt ist das schon sehr extrem!

Und jetzt willst du da noch die 30% Messfehlertoleranz einbauen? Das halte ich etwas für übertrieben. dageg1

Man kann sich auch jeden Wert "schön Reden", bis es passt :D

Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Samstag 9. Juni 2018, 18:16
von breadley-dr
Hallo,

die Prüfgeräte dürfen tatsächlich +/- 30 % abweichen. Um also sicher zu gehen müsstest du die immer auf den angezeigten Wert aufschlagen. Nur dann kannst du sicher sein das der Wert wirklich kleiner als der Grenzwert ist. Macht aber praktisch keiner. Dazu muss nämlich sich mit dem Thema Messunsicherheit beschäftigen und das machen die wenigsten freiwillig 😀 Nimm den Anzeigewert und gut ist.

Bis denne

Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Sonntag 10. Juni 2018, 00:16
von Olaf S-H
Moin Snippy,
Snippy30 hat geschrieben: Samstag 9. Juni 2018, 15:53 ... Bei der VDE 0701/702 Prüfung habe ich ja WIderstandsgrenzwerte. ...
bedingt. Neben den 0,3 Ohm muss dennoch der Erwartungswert unter Berücksichtigung von Länge und Querschnitt mit dem Messwert abgegleichen werden.
Snippy30 hat geschrieben: Samstag 9. Juni 2018, 15:53 ... Diese gibt es also bei der Anlagenprüfung nicht, sondern (ich sag mal) "Annäherungswerte"?
Die Grenzwerte ergeben sich aus Länge und Querschnitt. Insofern sind zwar keine Grenzwerte als "fester Wert" in den Normen verankert, dass es aber keine gibt, kann man so nicht stehen lassen.

Gruß Olaf

Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Sonntag 10. Juni 2018, 07:17
von Snippy30
bedingt. Neben den 0,3 Ohm muss dennoch der Erwartungswert unter Berücksichtigung von Länge und Querschnitt mit dem Messwert abgegleichen werden.
Kleine Belehrung spassbr1 :D
Ist klar, dass man abwägen muss, ob die Widerstandswerte zur Länge und Querschnitt des gemessenen Wertes passen und man gewährleisten kann, dass diese auch bis zur nächsten Prüfung unterhalb des Grenzwertes bleiben.
Die Grenzwerte ergeben sich aus Länge und Querschnitt. Insofern sind zwar keine Grenzwerte als "fester Wert" in den Normen verankert, dass es aber keine gibt, kann man so nicht stehen lassen.
Auch klar. Nur sind dies trotzdem theoretische Grenzwerte, wenn man die Faktoren sieht, welche alle in das Messergebnis einfließen (Messstrecke, Toleranz des Messgerätes von 30%, Übergangswiderstände, Temperatur usw.), welche ganz grob sind. Besonders bei sehr kurzen Strecken sind die Werte schon extrem.

Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Montag 13. August 2018, 19:49
von Probator
Snippy30 hat geschrieben: Samstag 9. Juni 2018, 14:10Der Prüfling, eine Frässmaschine aus Guss ist auch über einen eigenen Stromkreis an der selben UV angeschlossen. Ich habe hier eine Schutzleiterstrecke von ca 40m gemessen. Laut Berechnung müsste ich einen Widerstandswert von 40m/(56x2,5), also 0,286Ohm haben. Gemessen habe ich 0,35Ohm.
Guss ist auch kein sonderlich dankbares Material, wenn es um die Kontaktierung der Messspitzen geht. Ohne Freikratzen und festes Andrücken hat man allein dadurch schon 0,1 Ohm.
Du wirst vermutlich mit einem handelsüblichen Installationstester messen, der 200mA Strom aufbringt? Dann geht der Unterschied zwischen 0,29 und 0,35 fast schon in der Kontaktierung unter.
Wenn du so genau messen willst, brauchst du höhere Prüfströme. Nicht umsonst ist bei der Maschinenprüfnorm 0113 ein Prüfstrom von mindestens 10A vorgeschrieben.

Re: Schutzleiterwiderstandsmessung

Verfasst: Montag 13. August 2018, 20:19
von DBY656
Probator hat geschrieben: Montag 13. August 2018, 19:49 ...
Wenn du so genau messen willst, brauchst du höhere Prüfströme. Nicht umsonst ist bei der Maschinenprüfnorm 0113 ein Prüfstrom von mindestens 10A vorgeschrieben.
Das mit den vorgeschriebenen 10A war einmal, aktuell darf man alles zwischen 0,2A und 10A verwenden.
Ein Hinweis das mit größerem Messstrom ein genauerer Wert erzielt werden kann ist vorhanden.

Gruß Markus

PS: Die Zuleitungen zu den elektrischen Maschinen fallen unter die Norm für die Elektroinstallation ( VDE 0100-600 und/oder VDE 0105-100)