Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Probator
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Probator »

Snippy30 hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 09:39 Nach VDE 0113-1 gehört zu einer Prüfung einer Maschine ja auch die Restspannungsprüfung (max 5s bei Festanschlüssen; 1s bei Steckverbindungen)
In fast allen Vordrucken von Prüfberichten nach 0105-100 finde ich nirgends den Punkt zur Prüfung der zulässigen Abschaltzeit.
Das kannst du nicht in den 0105-Protokollen finden, denn bei der "Anlage" (also nicht Produktionsanlage, sondern das Stromversorgungsnetz im Gebäude) gibt es überhaupt keine Notwendigkeit für eine Restspannungsprüfung. Es exisitieren dort schlicht keine "Speicher", die nach dem Abschalten die Spannung halten könnten.

Bei der Maschine schaut das anders aus - so gibt es dort z.B. dicke Zwischenkreiskondensatoren bei Frequenzumrichtern. Deshalb gehört die Restspannungsmessung zur Maschinen-Norm, nicht zur Anlage.

Für den Hersteller der Maschine ist sie quasi Pflicht (wenn er "Speicher" in seiner Maschine verbaut hat und nichit gerade vom Umrichterhersteller wiederum die Garantie hat, dass da nichts passieren kann).

Ob man diese Messung nun bei einer Wiederholungsprüfung einer Maschine macht? Ich würde es davon abhängig machen, wie weit ich dem Hersteller der Maschine (bzw. der Umrichter) vertraue. Habe ich ein Protokoll der Erstprüfung, wo mir der Hersteller nachgewiesen hat, dass die Normenforderung erfüllt ist? Oder ist das mal wieder einer der Hersteller, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, der keine Erstprüfung gemacht hat und mir nicht mal ein Warnschild auf die Maschine klebt, dass ich als Elektriker auch nach Umlegen des Hauptschalters längere Zeit warten muss, bis ich gefahrlos im Schrank arbeiten kann?
Snippy30 hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 16:13 Der Profitest MXTRA kann dies!
Snippy30 hat geschrieben: Dienstag 29. Mai 2018, 18:10Ist den zur Prüfung der Ures da was bekannt?
Was soll bekannt sein? Ob die Messung mit dem MXtra funktioniert? Tut sie.
Wie sie genau funktioniert, weiß ich nicht, dürfte aber ungefähr in diese Richtung gehen:
- Spannungsmessung läuft, Messgerät sieht z.B. 300V.
- Hauptschalter wird umgelegt
- Messgerät stellt fest, dass die Spannung um X Prozent gefallen ist - jetzt läuft eine Stoppuhr los.
- Die Stoppuhr läuft, bis die Spannung 59V erreicht
- gestoppte Zeit wird angezeigt (und ich glaube er misst sogar die Spannung noch weiter, damit man es im Auge behalten kann)

Man könnte die Messung vielleicht passender "Entlade-Zeit-Messung" nennen. Dürfte jeder gute Elektroniker in der Ausbildung mal gesehen haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensat ... adevorgang
Könnte auch per Oszilloskop gemessen werden.

Spannende Zusatzfrage: An welche Stelle im Schaltschrank halte ich die Mess-Spitzen hin? :)
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cyclist
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von cyclist »

Hallo Snippy,
Mir ist auch bekannt, dass das MXTRA einige Fehler hat. Wenn man schon alleine die von GMC vielgepriesene Funktion der Messung der Schleifenimpedanz ohne Auslösung des RCDˋs sieht 😀
Ist den zur Prüfung der Ures da was bekannt?

Nö, bezüglich der Restspannungsprüfung ist mir da nix bekannt.
Mit der RCD-auslösefreien Zsch-Messung mit DC habe ich jedenfalls keine Probleme. Tut was sie soll. :)
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Ciao + Gruss
Markus
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Snippy30
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Snippy30 »

[Nö, bezüglich der Restspannungsprüfung ist mir da nix bekannt.
Mit der RCD-auslösefreien Zsch-Messung mit DC habe ich jedenfalls keine Probleme. Tut was sie soll. :)
Das war unteranderem auch ein Thema im letzten Seminar. Mach mal mehrere Messungen hintereinander und du wirst sehen, dass die Widerstandswerte extrem auseinander gehen und nicht Glaubwürdig sein können.
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cyclist
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von cyclist »

Hallo Snippy,
Mach mal mehrere Messungen hintereinander und du wirst sehen, dass die Widerstandswerte extrem auseinander gehen und nicht Glaubwürdig sein können.
das passiert dir aber auch bei der "normalen" Zsch/Zi-Messung. Gerade wenn du in größeren Netzen im Industriebereich prüfend tätig bist, das Netz nicht ganz so "klinisch rein" ist - sprich Oberwellen usw.
Ich mache bei RCD-gesicherten Steckdosenkreisen erst die Zi-, dann erst die Zsch + DC-Messung (in der DC High-Variante, nicht in der DC-Low-Variante!). Die DC-Low-Funktion ist so genau, wie die 15mA-Funktion. Sprich, die Messwerte kannst du auch erwürfeln... :D
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Markus
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Snippy30
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Re: Restspannungsprüfung bei der Wiederholungsprüfung

Beitrag von Snippy30 »

Schaden kann’s ja nicht. Uns wurde nur abgeraten vor dieser Messung. Werd es trotzdem mal in Betracht ziehen bier2
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