Niederohmmesung Messleitung kompensieren

[SPS]

Hallo zusammen,

Ich habe 2 gleiche kurze Messleitungen.
Das Messgerät ohne Kompensieren zeigt mir ~ 0,22 Ohm für eine Messleitung an.
Nach den kompensieren richtigerweise 0 Ohm.
Stecke ich jetzt die zweite baugleiche Messleitung in Reihe an, wird mir ~ 0,03 Ohm angezeigt.

Liegt der hohe Wert vor der Kompensation daran, dass nicht nur die Leitung mit ihrem Widerstand, sondern auch der Innenwiderstand des Messgeräts ... ausgewertet wird?

Ein anderes Messgerät zeigt auch ohne Kompensieren gleich die 0,03 Ohm an.
Da spielt dann ein möglicher Innenwiderstand keine Rolle

[Elt-Onkel]

... oder die Toleranz des verwendeten Messgerätes.

Wie hoch ist denn die ausgewiesene Meßungenauigkeit ?


...

[Thor]

Auch wenn die Leitungen gleich sein sollen, sind sie es nicht!
Du hast immer minimale Toleranzen und dazu noch die des Geräts. Ich habe in der Ausbildung gelernt: steckst du die Leitungen neu und zwischendurch immer kompensieren!

[SPS]

Hallo zusammen,
Weiß ohne Kompensation 0,2 Ohm
Grün ohne Kompensation 0,21 Ohm
Grün + Weiß ohne Kompensation 0,23. Nicht wie erwartet 0,41
Grün kompensiert.
Messwert Grün nach Kompensation 0,00 Ohm
Messwert Weiß mit Kompensation von Grün 0,01
Messwert Grün + Weiß mit Kompensation von Grün 0,04 Ohm

Es ist also ein Grund Messfehler bei einer Leitung immer da.

Der Unterschied der Messleitungen ist somit 0,01 Ohm.
Das Messgerät kann ab 0,10 Ohm Widerstände nach Norm messen.

Nach Datenblatt (2% v.Mw. + 3 Digits)
Einzel, wie zusammen, fallen beide Messleitungen unter die normgerechte Toleranz ab 0,1 Ohm.
Es ist somit nur eine eingeschränkte Bewertung möglich.

5 m Messleitung gleicher Serie
Weiß ohne Kompensation 0,30 Ohm
Gelb ohne Kompensation 0,30 Ohm
Gelb + Weiß ohne Kompensation 0,42 Ohm

Gelb nach Kompensation 0,00 Ohm
Gelb + Weiß mit Kompensation von Gelb 0,10 Ohm

Nach meiner Tabelle hat die 5 m Leitung mit 0,85 mm² einen Widerstand von 0,101 Ohm
Das ohne einen Übergangswiderstand.

[Elt-Onkel]

Hallo,

2% vom Messwert ?

2% vom Messbereich wäre üblich.

Beispiel.
Messung: 5 Ampere,
Messbereich: 15 Ampere
2% von 15 Ampere sind 0,3 Ampere.
Wenn also 5,3 Ampere im Display stehen, passt es.

Ich kenne Genauigkeitsklassen: 2,5 / 1,5 / 0,5 / 0,1 + Laborbetrieb.

Nehmen wir an, das Meßgerät hätte Klasse 0.1.
Dann wäre die zulässige Abweichung im Meßbereich 15 Ampere: 15 x 0,001 = 0,015 Ampere.
Es können dann im Display stehen: 15,015 A bis 14,985 A zuzüglich der Digits.


...

[SPS]

Hallo,

die Angabe des Messfehlers vom Messbereich war bei analogen Messgeräten üblich.

Bei digitalen Messgeräten findet sich meistens die Angabe vom "Messwert" + ein Fehler der letzten Stelle als Digit Fehler
Wobei auch Angaben der Toleranzen bei verschiedenen Messbereichen angegeben werden.
Fast immer jedoch vom Messwert.

[SPS]

Als Beispiele ein Multimeter
https://www.pollin.de/productdownloads/D831079B.PDF
Seite 12
Messbereich 600,0 mV Auflösung 0,1 mV ± (2,5 % des Messwertes + 5 Digit)*

Bei meinem Low Ohm Messgerät steht
Messbereich gemäß IEC 61557-4: 0,10…1999 Ohm
Beim Messbereich von 0,00...19,99 Ohm +- (2% v.Mw. + 3 Digits) Auflösung 0,01Ohm
Beim Messbereich von 20,0...199,9 Ohm +- 2% v.Mw. + 3 Digits) Auflösung 0,1Ohm
Beim Messbereich von 200...1999Ohm +- (4% v.Mw. + 3 Digits) Auflösung 1,0 Ohm

[Elektromann]

Hallo SPS,

ja ich verstehe Dich gut :-)
weil ich da auch schon rumgedeutet habe,
also in der vorletzten Firma ging es auch um ein paar Widerstandsmessung-Probleme,
also zuerst ein Messgerät:
https://de.rs-online.com/web/p/lcr-mess ... lsrc=aw.ds
das ist nicht ganz das was ich verwendet hatte, aber ähnlich.
im Widerstandsbereich: 0.00001 Ohm ~ 99.9999MOhm, das reicht für unsere Zwecke völlig
(ich verwende mittlerweile übrigens ein Messgerät für den Bruchteil der Kosten).

Nun kommen wir zu dem Teil reales Messen,
tatsächlich wird alles unter 0,00x etwas esoterisch..
also mOhm geht noch. Das Messverfahren unserer Messtraktoren ist aber anders als das Messverfahren
der MikroOhmMeter und der LCR Messgeräte.
Ich zitiere mal: "Digitale LCR-Meter messen den Strom (I), der durch ein Prüfling fließt (DUT), die Spannung (V) über den Prüfling und den Phasenwinkel zwischen dem gemessenen V und I. Aus diesen drei Messungen können dann alle Parameter berechnet werden.

Deshalb höre ich bei meinen Prüf-Messgeräten bei 0,0x auf, mal davon abgesehen verändert sich bei den Messungen ja auch
die Temperatur des Messobjekts, gerade bei meinen 10A bis 30A Messungen ist eine Erhöhung des Widerstandes zu bemerken.
Dann die Übergangswiderstände! also wenn ich mit 0,2 A Messung starte, dann die 25A Messung starte, dann lange genug warte
(Abkühlen) dann nochmal die 0,2A dann ist der Widerstand geschrumpft
Über Effekte zwischen Auf- Abgewickelt hast Du ja auch schon gepostet... Tatsächlich habe ich Heutzutage immer auch noch
ein einfaches LCR im Gepäck bei meinen Messaufgaben. Bei einem Vergleichsmessen bei der Helmholz GSI bin ich mit dem Verfahren und der erreichten Genauigkeit (für meine Zwecke) zufrieden. Die Physiker haben etwas höhere Ansprüche...

Hallo zusammen,
Weiß ohne Kompensation 0,2 Ohm
Grün ohne Kompensation 0,21 Ohm
Grün + Weiß ohne Kompensation 0,23. Nicht wie erwartet 0,41
Grün kompensiert.
Messwert Grün nach Kompensation 0,00 Ohm
Messwert Weiß mit Kompensation von Grün 0,01
Messwert Grün + Weiß mit Kompensation von Grün 0,04 Ohm

Es ist also ein Grund Messfehler bei einer Leitung immer da.

Der Unterschied der Messleitungen ist somit 0,01 Ohm.
Das Messgerät kann ab 0,10 Ohm Widerstände nach Norm messen.

Nach Datenblatt (2% v.Mw. + 3 Digits)
Einzel, wie zusammen, fallen beide Messleitungen unter die normgerechte Toleranz ab 0,1 Ohm.
Es ist somit nur eine eingeschränkte Bewertung möglich.

[SPS]

[SPS]

(ich verwende mittlerweile übrigens ein Messgerät für den Bruchteil der Kosten).

Dann gibt mir einen Tipp für das geheime Messgerät