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netzanalyse-online.de hat geschrieben:Aus Sicherheitsgründen dürfen keine geerdeten Oszilloskope oder mit einem Metallgehäuse versehenen Oszilloskope verwendet werden.
Haben hier die Fachleute auch diese Oszilloskope? Ich dachte die Messen auch mit geerdeten?
Das Problem bei Oszilloskopen SK1 ist, dass, wenn man aus Versehen bzw. aus messtechnischen Gründen mit dem Masse-Kontakt am Tastkopf an einen der Aussenleiter kommt, der volle Kurzschlussstrom über die Platine des Oszilloskops fließt, eben wegen fehlender galvanischer Trennung. Deshalb will man das Oszilloskop möglichst galvanisch getrennt vom Messobjekt. Wenn man nun ein Oszilloskop benutzt, das geerdet werden muss, wird das schwierig.
Als Alternative zu einem neuen Oszilloskop bietet sich auch ggf. ein differentieller Tastkopf an, oder die billige Variante, einen kleinen Sicherheitstrafo zu nutzen. Letzteres ist aber wieder problematisch, wenn man höhere Frequenzen messen will...
Hallo,
ergänzend: Ich verwende 4 Verschiedene Geräte für die Messung der Oberschwingungen. Neben einem Class A Netzanalysegerät (METREL) und einer speziellen Messzange (Metrel + Fluke) noch ein gepuschter Installationstester (Metrel MI 3155+ MD9273) und ein Industrie-Oszilloskop von Metrix.
Dazu verwendet man am besten noch einen guten - sehr guten Differentialtastkopf, der ist billiger als das Oszi. Den Trenntrafo und diverse Kleinigkeiten hab ich auch noch im Koffer :-) Wie immer, einfache Aussagen gehen oft sehr schnell, da gibt es ja Zangen von HT, Fluke und Metrel; ein qualifiziertes Prüfprotokoll kostet Zeit, Geld und Nerven....
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis
Irgendwie ist es eine Wiederholung.
Ein erdgebundenes Oszilloskop ist üblicherweise Cat.1 und für maximal 100V geeignet. Deshalb gibt es dafür sogenannte Differenzspannungstastköpfe und andere Messwandler wie etwa Rogowski-Messschleifen für hochfrequente Ströme.
Versorgungsnetbetreiber verwenden üblicherweise nur Drehstrom-Netzanalysatoren mit dem für sie wichtigen Frequenzberich bis 2,5kHz. Das genaue Aussehen der Kurven ist denen nicht wichtig.
Differenzspannungstastköpfe ... wird technisch funktionieren.
Ich lese die Angaben aus dem Link so, dass zwingend SK2 Oszilloskope zu verwenden sind. Ganz gleich, was für Tastköpfe verwendet werden.
... wie immer letztlich muss der Prüfer wissen was er tut. Meine ersten Messungen am Netz mit Oszi hab ich mit einem SELBSTGEBAUTEN Oszi gemacht, fragt nicht nach aber das hat gut funktioniert.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Theorie geringer als in der Praxis
SPS hat geschrieben: ↑Montag 3. April 2023, 04:17
Differenzspannungstastköpfe ... wird technisch funktionieren.
Ich lese die Angaben aus dem Link so, dass zwingend SK2 Oszilloskope zu verwenden sind. Ganz gleich, was für Tastköpfe verwendet werden.
Das Gegenteil ist der Fall, das Oszilloskop muss geerdet sein. So verlangt es zumindest die Anleitung von meinem Testec Diff.-Tastkopf
DBY656 hat geschrieben: ↑Montag 3. April 2023, 20:10
SPS hat geschrieben: ↑Montag 3. April 2023, 04:17
Differenzspannungstastköpfe ... wird technisch funktionieren.
Ich lese die Angaben aus dem Link so, dass zwingend SK2 Oszilloskope zu verwenden sind. Ganz gleich, was für Tastköpfe verwendet werden.
Das Gegenteil ist der Fall, das Oszilloskop muss geerdet sein. So verlangt es zumindest die Anleitung von meinem Testec Diff.-Tastkopf
Ich meinte das du an dein SK1 Oszilloskope an Tastkopf verwenden kannst, was du möchtest, es wird die Forderung nach dem Link im Eingangsbeitrag nicht eingehalten.
Für diese Art Messungen wird unbedingt erdfreies und isoliertes Equipment mit einer Spezifikation nach mindestens CAT III 1000 V / CAT IV 600 V benötigt, z.B. Fluke ScopeMeter Serien 120, 225 oder 190 II.
Ist das nur Werbung für einen Hersteller? Oder ist diese Meinung von Normen gedeckt?
Für den "normalen" Instandhalter bzw. "einfachen" Servicemitarbeiter hat ein akkubetriebenes Handheld-Oszilloskop mit galvanisch getrennten und entsprechend isolierten Eingängen seine Vorteile. Neben der (ohne Zusatzkomponenten) höheren maximalen Eingangsspannung ist es vor allem mangels gemeinsamer Masse die Reduzierung der Gefahr von Kurzschlüssen. Es müssen dazu aber unbedingt die vollisolierten Tastköpfe vom Hersteller verwendet werden.
Das Rider von R&S erfüllt Cat.4 mit 600V(eff.) bzw Cat.3 mit 1000V(eff.)
Ein Fluke 190 hatte ich bereits vor knapp 20 Jahren aktiv im Einsatz, damals noch monochrome.
Im Laborbereich und bei höheren Anforderungen sind die Oszilloskope mit geerdeter Masse die richtige Wahl. Höhere Eingangsempfindlichkeit, größeres Display, größere mögliche Bandbreite, mehr mögliches Zubehör, ... und kostengünstige Einsteigergeräte.