Prüfung Meßschrank 3phasig
Verfasst: Samstag 18. März 2023, 18:38
Hallo Allerseits,
ich habe den Auftrag, einen älteren 2m hohen (Eigenbau) Schrank mit Rollen mit Meßverstärkern, Trennverstärken, ein paar Netzteilen etc. zu prüfen.
Sind ca 10 Einzelgeräte 1phasig drin, die auch separat betrieben werden könnten sowie fest verklemmte Geräte.
Im Schrank selber sind Heizung, Lüftung, ein paar fest verbaute Steckdosenleisten etc.
Kein Not Aus, keine Schütze, keine Sicherungen oder RCDs. Anschluß über eine 3m lange Zuleitung CEE 16A 3phasig.
Ich soll nun den Schrank prüfen, bzw Art und Umfang der Prüfung sowie Prüfintervall festlegen.
Ich würde wie folgt vorgehen:
1.) Typenschild: Nicht vorhanden. Nach meiner Auffassung braucht man das. Ich würde zumindest die Angaben Bezeichnung, Hersteller, Leistungsaufnahme, Schutzart, Schutzklasse ausweisen lassen. Seht ihr das auch so?
2.) CE Kennzeichung: Brauche ich nicht, weil das Gerät unser Werksgelände nicht verläßt (ist die Auffassung korrekt) also wir es nicht in Verkehr bringen
3.) Prüfintervall: 1 Jahr, steht in einem Fertigungsbereich
4.) Prüfungen. Ich würde den Schrank als Einheit prüfen und zusätzlich die die Geräte einzeln, die einen Stecker bzw Kaltgerätebuchse haben. Im Einzelnen würde ich R_Iso Messung, Schutzleiterwiderstand und Ableitstrommessung durchführen an der Gesamtanlage.
5.) Grenzwerte: Schutzleiterwiderstand 0,3 Ohm zwischen PE Kontakt Zuleitung und Schrank-Gehäuse, Schrank-Türen, Geräte-Frontplatten und allen PE Kontakten der Steckdosenleisten innen.
R-Iso bei 500VDC >1Mohm PE gegen N,L1,L2,L3 gemeinsam am CEE Stecker gemessen, dabei alle Geräte auf "ON" geschaltet.
Ableitstrom-Messung im Betrieb, alle Geräte eingeschaltet, PE aufgetrennt / Strommessung PE mit Multimeter.
Was nehme ich hier als Grenzwert? Wenn 10 Einzelgeräte dürfen ja zusammen 35mA haben, dann würde aber schon der FI auslösen. Also kann man hier den Ableitstrom-Grenzwert z.B. auf 10mA erhöhen?
Für die Messung würde ich, da nur einphasige Geräte installiert sind, jede Phase einzeln messen, damit sich die phasenverschobenen Ableitströme nicht auslöschen.
Berührungsstrommessung brauchen wir nicht, da keine Metallteile die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind, existieren.
6.) Sind ja Steckdosen im Schrank. Muß ich hier bei angeschlossenem Schrank eine Schleifenimepdanzmessung/Netzinnenwiderstand machen, wenn der Schrank da angeschlossen ist, wo er hinsoll?
Oder reicht es, davon auszugehen, daß die Steckdose, wo der Schrank steht i.o. ist und ich messe einfach die N und L Leiter zwischen CEE Stecker und den Kontakten in den Steckdosenleisten im Schrank durch und wenn die io sind (ich sag mal besser 0,3 Ohm) ist das in Ordnung?
7.) Eine separate Erdung hat der Schrank nicht. Es gehen aber viele Meßleitungen aus dem Schrank zu einer anderen Anlagen. Da sollten zwar keine gefährlichen Spannungen herrschen von dem Meßleitungen, aber im Fehlerfall (Isolationsfehler) vielleicht doch, und wenn der CEE Stecker des Meßschrankts nicht gesteckt ist, wäre dessen Gehäuse nicht geerdet. Ich würde also eine zusätzliche Erdung mit einer 10mm2 vorsehen.
Ich hab einen ähnlichen Beitrag auch in elektrikforen.de https://www.elektrikforen.de/threads/pr ... ost-217450 gepostet. Ich hoffe, das ist ok.
Darf ich um ein paar Meinungen / Denkanstöße von den Experten hier bitten?
Freundlicher Gruß
ich habe den Auftrag, einen älteren 2m hohen (Eigenbau) Schrank mit Rollen mit Meßverstärkern, Trennverstärken, ein paar Netzteilen etc. zu prüfen.
Sind ca 10 Einzelgeräte 1phasig drin, die auch separat betrieben werden könnten sowie fest verklemmte Geräte.
Im Schrank selber sind Heizung, Lüftung, ein paar fest verbaute Steckdosenleisten etc.
Kein Not Aus, keine Schütze, keine Sicherungen oder RCDs. Anschluß über eine 3m lange Zuleitung CEE 16A 3phasig.
Ich soll nun den Schrank prüfen, bzw Art und Umfang der Prüfung sowie Prüfintervall festlegen.
Ich würde wie folgt vorgehen:
1.) Typenschild: Nicht vorhanden. Nach meiner Auffassung braucht man das. Ich würde zumindest die Angaben Bezeichnung, Hersteller, Leistungsaufnahme, Schutzart, Schutzklasse ausweisen lassen. Seht ihr das auch so?
2.) CE Kennzeichung: Brauche ich nicht, weil das Gerät unser Werksgelände nicht verläßt (ist die Auffassung korrekt) also wir es nicht in Verkehr bringen
3.) Prüfintervall: 1 Jahr, steht in einem Fertigungsbereich
4.) Prüfungen. Ich würde den Schrank als Einheit prüfen und zusätzlich die die Geräte einzeln, die einen Stecker bzw Kaltgerätebuchse haben. Im Einzelnen würde ich R_Iso Messung, Schutzleiterwiderstand und Ableitstrommessung durchführen an der Gesamtanlage.
5.) Grenzwerte: Schutzleiterwiderstand 0,3 Ohm zwischen PE Kontakt Zuleitung und Schrank-Gehäuse, Schrank-Türen, Geräte-Frontplatten und allen PE Kontakten der Steckdosenleisten innen.
R-Iso bei 500VDC >1Mohm PE gegen N,L1,L2,L3 gemeinsam am CEE Stecker gemessen, dabei alle Geräte auf "ON" geschaltet.
Ableitstrom-Messung im Betrieb, alle Geräte eingeschaltet, PE aufgetrennt / Strommessung PE mit Multimeter.
Was nehme ich hier als Grenzwert? Wenn 10 Einzelgeräte dürfen ja zusammen 35mA haben, dann würde aber schon der FI auslösen. Also kann man hier den Ableitstrom-Grenzwert z.B. auf 10mA erhöhen?
Für die Messung würde ich, da nur einphasige Geräte installiert sind, jede Phase einzeln messen, damit sich die phasenverschobenen Ableitströme nicht auslöschen.
Berührungsstrommessung brauchen wir nicht, da keine Metallteile die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind, existieren.
6.) Sind ja Steckdosen im Schrank. Muß ich hier bei angeschlossenem Schrank eine Schleifenimepdanzmessung/Netzinnenwiderstand machen, wenn der Schrank da angeschlossen ist, wo er hinsoll?
Oder reicht es, davon auszugehen, daß die Steckdose, wo der Schrank steht i.o. ist und ich messe einfach die N und L Leiter zwischen CEE Stecker und den Kontakten in den Steckdosenleisten im Schrank durch und wenn die io sind (ich sag mal besser 0,3 Ohm) ist das in Ordnung?
7.) Eine separate Erdung hat der Schrank nicht. Es gehen aber viele Meßleitungen aus dem Schrank zu einer anderen Anlagen. Da sollten zwar keine gefährlichen Spannungen herrschen von dem Meßleitungen, aber im Fehlerfall (Isolationsfehler) vielleicht doch, und wenn der CEE Stecker des Meßschrankts nicht gesteckt ist, wäre dessen Gehäuse nicht geerdet. Ich würde also eine zusätzliche Erdung mit einer 10mm2 vorsehen.
Ich hab einen ähnlichen Beitrag auch in elektrikforen.de https://www.elektrikforen.de/threads/pr ... ost-217450 gepostet. Ich hoffe, das ist ok.
Darf ich um ein paar Meinungen / Denkanstöße von den Experten hier bitten?
Freundlicher Gruß