Profitest MF neuer Installationstester

DBY656
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,

in der Bedienungsanleitung für mein Profitest Master aus dem Jahre 2016 befindet sich ein Abschnitt
"21.3 Prüfen von elektrischen Maschinen nach DIN EN 60204 – Anwendungen, Grenzwerte".

Nachdem die Schutzleiterprüfung nicht mehr mit 10A AC gemacht werden muß, sondern wie bei den Geräten und Anlagen die 200mA ausreichen, fehlt eigentlich nur die Spannungsprüfung. Diese fehlte übrigens bei der Profitest 204 auch und musste als Zusatzkiste dazugepackt werden, beim aktuellen Profitest Prime ist dazu die AC - Version zu wählen.

Jetzt mal scharf nachdenken wo so eine Spannungsprüfung benötigt wird und welche Parameter erforderlich sind. schlaf1
Es kann nämlich sein das für andere Zwecke deutlich mehr kV und kW an Prüfleistung erforderlich sein kann. Ein Extra-Gerät zu kaufen könnte evtl. die bessere Wahl darstellen.

Gruß Markus
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SPS
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von SPS »

Mit freundlichem Gruß sps
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Elektromann
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von Elektromann »

Hallo Markus,
DBY656 hat geschrieben: Samstag 8. Oktober 2022, 18:57 Nachdem die Schutzleiterprüfung nicht mehr mit 10A AC gemacht werden muß, sondern wie bei den Geräten und Anlagen die 200mA ausreichen, fehlt eigentlich nur die Spannungsprüfung. Diese fehlte übrigens bei der Profitest 204 auch und musste als Zusatzkiste dazugepackt werden, beim aktuellen Profitest Prime ist dazu die AC - Version zu wählen.
Ob die 10A gemacht werden müssen ist auch eine Frage des Objekts und des Prüfers. Ich brauche die 10A eigentlich immer, auch die 200mA ich prüfe eigentlich fast immer mit beiden Bereichen. Das in der Werbung da immer wieder Normen genannt werden, die nur zum Teil geprüft werden können ist ein Ärgernis. Da hatte ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Letztlich muss bei einem Kauf die Bedienungsanleitung oder einer der wenigen guten, unabhängigen Messgerätehändler die Antwort bringen.
DBY656
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von DBY656 »

Hallo Elektromann,

das Produktspektrum eines Prüfgeräteherstellers ist nicht immer für alle Kundenkreise geeignet bzw. optimiert.

Ein Maschinenhersteller, Schaltschrankbauer usw. der eine Serienfertigung bzw. Massenfertigung betreibt, wird sich eine für seinen Zweck angepasste Prüfanlage leisten.

Die Profitest M - Serie richtet sich wie fast alle Produkte von GMC an den Betriebselektriker, Elektroinstallateur und ähnlichen "Bedürftigen". Neben der VDE 0100 ist hier die VDE 0105-100/A1 der Hauptanwendungsbereich für dieses Prüfgerät.
Für die Wiederholungsprüfung an Maschinen ist nicht die VDE 0113-1 zuständig, sondern ... :D

Gruß Markus
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Elektromann
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von Elektromann »

DBY656 hat geschrieben: Dienstag 11. Oktober 2022, 21:36 Für die Wiederholungsprüfung an Maschinen ist nicht die VDE 0113-1 zuständig, sondern ... :D
ja natürlich, die VDE 0105-100, aber da sagt die Gefährdungsbeurteilung bei manchen Maschinen eben anderes. Oder die ElektroBergV oder die ATEX Vorschriften, ... Was ich ja nur sagen wollte ist, dass die Messgerätehersteller eine vielzahl an Normen ins Feld führen - für die das Messgerät geeignet sei. Oft ist es aber nur eine einzige Messung aus der Norm die erfüllt werden kann. Da würde ich ja schon den Hut ziehen wenn unterschieden würde zwischen "vollumfänglich" und "teilweise" mm:1
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von Probator »

Elektromann hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 14:55Was ich ja nur sagen wollte ist, dass die Messgerätehersteller eine vielzahl an Normen ins Feld führen - für die das Messgerät geeignet sei. Oft ist es aber nur eine einzige Messung aus der Norm die erfüllt werden kann. Da würde ich ja schon den Hut ziehen wenn unterschieden würde zwischen "vollumfänglich" und "teilweise" mm:1
Es wird kein einziges Messgerät geben (können), was alle Messungen beherrscht, die man als Maschinenhersteller durchführen kann/muss.
Schutzleiter und ISO ist ja kein Problem. Aber wenn das Gerät die 10A und die Hochvoltmessung können soll, macht es das Messgerät schon mal mindestens 10 Kilo schwerer. Und dann gibts ja noch so Besonderheiten. Man suche mal nach "Nachlaufzeitmessung".
SPS hat geschrieben: Donnerstag 6. Oktober 2022, 18:52Das ist mir neu, dass der VDE 0100-600 Tester auch Maschinen kann.
Der "große" Profitest (=MXTRA) kann vieles, was man für die 0113 braucht (z.B. Schutzleiterstrom, Berührstrom, Isowächter, Restspannung).
Wenn man den Schutzleiter mit nur 200mA messen und auf die Hochvoltmessung verzichten darf, reicht der MXTRA für sehr viele Aufgaben. Der geht da über viele Installationstester der anderen Hersteller hinaus.

Zurück zum Thema: Zwischen dem alten MXTRA und dem MF scheint es funktional keinen Unterschied zu geben. Facelift?!
Zuletzt geändert von Probator am Freitag 14. Oktober 2022, 20:20, insgesamt 2-mal geändert.
DBY656
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von DBY656 »

Elektromann hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 14:55 ... "vollumfänglich" und "teilweise" mm:1
Diese gewünschte Aussage "vollumfänglich" wird man eigentlich nie finden können, was ja bereits an der Sichtprüfung scheitern dürfte.

Ein Hersteller bzw. Händler will seine Produkte verkaufen, die nennen da doch nicht deren negativen Eigenschaften.
Gerade beim Kauf von Prüfgeräten muß doch viel Fachkompetenz beim Käufer liegen. Für die Prüftätigkeit ist diese doch Voraussetzung, oder :D

Meine Erfahrung zur Anwendung von Prüftechnik:
Die Normen sollten nicht als steinharte Vorgaben betrachtet werden, sondern mehr als Wegweiser in die richtige Richtung. Denn es kann immer wieder mal vorkommen das für eine zu lösende Aufgabe die zuständigen Normen nicht so richtig anwendbar sind. Dazu ist nun ein ordentliches Paket an Verständnis für die Ursachen und Hintergründe der in den Normen gemachten Vorgaben erforderlich. Wichtig: Normen und nicht der einen Norm!
Für eine Prüfaufgabe hätte ich theoretisch nach der Norm zur Prüfung der Isolation mindestens 2,5kV Spannung bei einer Frequenz um die 9kHz anwenden müssen. Viel Spass bei der Prüfgerätebeschaffung ...
Am Ende mussten mehrere Normen für eine Ersatzlösung herhalten. Diese ordentlich begründet und schriftlich dokumentiert, wurde bei jeder Zertifizierung akzeptiert.

Gruß Markus
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Elektromann
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von Elektromann »

DBY656 hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 20:09
Elektromann hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 14:55 ... "vollumfänglich" und "teilweise" mm:1
Diese gewünschte Aussage "vollumfänglich" wird man eigentlich nie finden können, was ja bereits an der Sichtprüfung scheitern dürfte.
Na ja, bei meinem "Maschinen-Prüfgerät" kann ich die Prüflisten erstellen, verändern und da geht auch Sichtprüfung - sogar ganz gut.
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Elektromann
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Re: Profitest MF neuer Installationstester

Beitrag von Elektromann »

Hallo Markus :-)
DBY656 hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 20:09
Ein Hersteller bzw. Händler will seine Produkte verkaufen, die nennen da doch nicht deren negativen Eigenschaften.
Gerade beim Kauf von Prüfgeräten muß doch viel Fachkompetenz beim Käufer liegen. Für die Prüftätigkeit ist diese doch Voraussetzung, oder :D
Ja, natürlich :-) aber es ist ein harter Weg, wenn Du bei den GF für ein Messgerät kämpfst und wenn es dann auf dem Tisch steht, stellst Du fest, dass die Versprechen im Prospekt nur teilwahr sind. Z.B. Prüfungen im IT Netz werden ausdrücklich beworben, funktionieren aber nur bis 400V und nicht in der sehr Verbreiteten Spannung 500V IT (und ja es stand "irgendwo" in der Bedienungsanleitung, aber nicht da wo alle gesucht haben.
DBY656 hat geschrieben: Freitag 14. Oktober 2022, 20:09 Meine Erfahrung zur Anwendung von Prüftechnik:
Die Normen sollten nicht als steinharte Vorgaben betrachtet werden, sondern mehr als Wegweiser in die richtige Richtung. Denn es kann immer wieder mal vorkommen das für eine zu lösende Aufgabe die zuständigen Normen nicht so richtig anwendbar sind. Dazu ist nun ein ordentliches Paket an Verständnis für die Ursachen und Hintergründe der in den Normen gemachten Vorgaben erforderlich. Wichtig: Normen und nicht der einen Norm!
Für eine Prüfaufgabe hätte ich theoretisch nach der Norm zur Prüfung der Isolation mindestens 2,5kV Spannung bei einer Frequenz um die 9kHz anwenden müssen. Viel Spass bei der Prüfgerätebeschaffung ...
Am Ende mussten mehrere Normen für eine Ersatzlösung herhalten. Diese ordentlich begründet und schriftlich dokumentiert, wurde bei jeder Zertifizierung akzeptiert.
Ja, da bin ich bei Dir, nach vielen Jahren Messzirkus, hat man ja auch Erfahrungen :D
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