Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

euser
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Re: Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

Beitrag von euser »

Guten Morgen zusammen, vielen Dank für Eure Beiträge. Eine kleine Bitte habe ich: Lest vor der Antwort bitte den ersten Beitrag, um nicht immer wieder schon bekannte Fakten erneut schreiben zu müssen und die Beiträge unnötig in die Länge zu ziehen. Ich bitte um Verständnis.

Hier einige Stickpunkte meinerseits darüber hinaus zur Antwort / Klarstellung:
- Das Metrel 3155 kann lt. Bedienungsanleitung PRCD (auch PRCD-K) testen.
- Mir ist klar, dass der PRCD-K als Gerät für sich getestet werden kann.
- Die Auslösung mittels Testtaste funktioniert bei dem beschriebenen Betrieb über den Stromerzeuger (Akku).
- Vom Hersteller des Stromerzeugers kommt lediglich die Aussage, dass der PRCD-K nach einem Merkblatt der Fa. Kopp zu prüfen wäre. (Man kann sich darüber beschweren, dass der Hersteller des PRCD-K nicht Kopp ist, aber nun gut.) In diesem Merkblatt kommt man letztlich auch an den Punkt, an dem die Auslösefunktion nachgewiesen werden muss.
Ich bin der Meinung, dies sollte im Zusammenhang mit dem Einsatzfall (der Gesamtanlage) erfolgen. Darum geht es mir.
tm90
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Re: Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

Beitrag von tm90 »

euser hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 15:26 Hallo tm90, grundsätzlich gebe ich Dir bezüglich des zweiten Fehlers recht. Ich weiß nur nicht, ob der "Einbau" eines Fehlers so richtig den Prüfanforderungen genügt.
Der erste und primäre Schutz am Stromerzeuger ist die Schutztrennung. Zwangsläufig musst du den primären Schutz durch einen erzeugten Fehler außer Kraft setzen, damit du mit einem PRCD den zweiten Fehler erkennst. Wie soll sonst ein Fehlerstrom über den Potentialausgleich fließen, den der PRCD erkennen soll?
Probator
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Re: Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

Beitrag von Probator »

SPS hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 16:40Es wäre möglich beim PRCD-K vom L Ausgang gegen den PRCD-K N Eingang zu messen.
Dabei müsste er auslösen.
Da ich mobile RCDs immer so prüfe, kann ich sagen: er tut es!
euser
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Re: Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

Beitrag von euser »

tm90 hat geschrieben: Donnerstag 28. Juli 2022, 14:05
euser hat geschrieben: Mittwoch 27. Juli 2022, 15:26 Hallo tm90, grundsätzlich gebe ich Dir bezüglich des zweiten Fehlers recht. Ich weiß nur nicht, ob der "Einbau" eines Fehlers so richtig den Prüfanforderungen genügt.
Der erste und primäre Schutz am Stromerzeuger ist die Schutztrennung. Zwangsläufig musst du den primären Schutz durch einen erzeugten Fehler außer Kraft setzen, damit du mit einem PRCD den zweiten Fehler erkennst. Wie soll sonst ein Fehlerstrom über den Potentialausgleich fließen, den der PRCD erkennen soll?
Wie gesagt, ich gebe Dir recht.
Prüft jemand so in der Praxis? Falls ja, wie genau sieht euer Prüfaufbau aus?
OChatter
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Re: Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

Beitrag von OChatter »

Der PRCD-K besitzt einen Summenstromwandler, durch welchen der PE zusätzlich noch gegensinnig mit durchgeführt ist, um etwaige Ströme auf dem PE zu erkennen und dabei ebenfalls auszulösen. Der PE wird hier ausnahmsweise mitgeschaltet.Zu beachten ist dabei, dass durch die gegensinnige Rückführung des PE eine verdoppelte Empfindlichkeit auf gegen PE abgeführte Fehlerströme besteht. Diese fließen dann ja zweimal wirkend durch den Summenstromwandler. Für echte Erdschlüsse mit Rückführung am PRCD-K vorbei oder reine Schutzleiterströme (als Resultat eines mehr oder minder auf dem PE unter Spannung stehenden Speisepunkts) besteht hingegen die gewöhnliche einfache Empfindlichkeit.

Zum Testen gibt's nun prinzipiell mehre Möglichkeiten. Einbau im TN bzw. erstellen einer Sternpunkt-PE-Brücke:
Anschluss Installationstester lastseits. doppelte Empfindlichkeit beachten.
Anschluss Insta-Tester lastseits, aber PE-Messleitung netzseits (paralleler Steckplatz in Mehrfachsteckdose o.ä.) angeschlossen: einfache Empfindlichkeit
Anschluss Insta-Tester netzseits parallel zum PRCD-K, PE jedoch auf Lastseite geführt: Vom Tester nach PE abgeführter Prüfstrom wird als Schutzleiterstrom durch den PRCd-K geführt, einfache Empfindlichkeit.

Steht ein TN nicht zur Verfügung bzw. macht ein vorgelagerter netzseitiger RCD dabei Probleme:
Anschluss Insta-Tester netzseitig parallel zum PRCD-K, PE-Prüfleitung jedoch lastseitig auf den N geführt. Nur der Prüfstrom wird durch den PRCD-K geführt. Einfache Empfindlichkeit.
Oder Instatester lastseits am PRCD-K anstecken, PE-Anschluss jedoch netzseitig auf den N führen. Hier wird dann die Differenz durch den fehlenden Prüfstrom wirksam. Einfache Empfindlichkeit.
tm90
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Re: Ungeerdeter Stromerzeuger mit PRCD-K

Beitrag von tm90 »

Moin,

mit batteriegespeisten Stromerzeugern habe ich nur als USV-Version Erfahrung - nicht aber als Baustellenstromer, da arbeiten wir nur mit generatorbetriebenen Stromerzeugern. Bei generatorbetriebenen Stromerzeugern habe ich das wie beschrieben bei der allgemeinen Stromerzeugerprüfung mit getestet.
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