tm90 hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. Juni 2022, 17:47Messleitungen kann man da an dem Gerät nicht kalibrieren. Das macht das Messgerät selbst (oder vielleicht auch nicht mehr) bei jeder Messung.
Die Gossen-Geräte arbeiten mit einem
4-Leiter-Messverfahren, darum braucht man die nicht nullen. Und daher messen die sowohl RLO, als auch die Schleifen- und Netzimpedanz auch ohne Offset exakt, egal wie lang die Leitung ist (es gibt ja auch ein Handstück mit
bis zu 15m* langer Strippe).
Die einzige Ausnahme, wo das nicht geht, ist das
Neutralleiter-Spiralkabel. Das hat nur
einen Kontakt:
Das heißt, dass ihr ungefähr
60 mOhm mehr Widerstand im Messkreis habt. Ansonsten ändert sich an der Messung (meines Wissens) überhaupt nichts.
Was bedeuten diese 60 mOhm nun?
Wäre euer Kurzschluss-Strom bei
300A (entspricht 0,767 Ohm), liegt er mit dem
Neutralleiter-Spiralkabel bei 0,827 Ohm. Oder umgerechnet
278A.
Heißt das nun, dass das Gossen eine Messabweichung erzeugt? Ja, ist so. Das tut es aber ausschließlich beim
Neutralleiter-Spiralkabel. Weder mit den zwei Spitzen, noch mit dem Schuko-Stecker tritt das auf.
Bei anderen Messgeräte (ohne 4-Leiter-Messverfahren) habt ihr diese Abweichung bei
allen Adaptern. Und darum fällt euch keine Abweichung auf - es ist bei allen
gleichmäßig "falsch".
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Unabhängig von den Messfehlern kann es am Messpunkt natürlich
echte Abweichungen zwischen PE und Neutralleiter geben.
So ist der PE oft doch
tatsächlich niederohmiger, z.B. wenn es Fundamenterder gibt. Dann kann der Strom
auf mehreren parallelen Wegen direkter ins Erdreich, während er auf dem Neutralleiter nur einen Weg gehen kann. Dann ist die Schleifenimpedanz niederohmiger als die Netzimpedanz.
*
Korrektur: es gibt sogar
50m!