Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

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SPS
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hallo ich habe eine Anleitung zum Gosen Gerät gesucht.
https://asset.re-in.de/add/160267/c1/-/ ... -Labor.pdf

Richtige?

Noch mal zu den Einstellungen
Gossen-Metrawatt hat geschrieben:8.3 Einstellungen zur Kurzschlussstrom-Berechnung – Parameter I K
Gossen-Metrawatt hat geschrieben:IK : 2/3 Z zur Berechnung des IK wird der angezeigte Messwert
von Z L-PE um alle möglichen Abweichungen korrigiert
Wenn das nur bei einer Messung so eingestellt und bei der anderen nicht ist, wäre der Fehler erklärbar.
tm90 hat geschrieben:Zuleitung L1-PE mit Schleifenimpedanz 950A, mit Netzimpedanz nur 650A
950 * ( Faktor 2/3) 0,67 = 636,5A. Das wäre dann ein Unterschied im üblichen Rahmen zum gemessenen 650 A und könnte als Fehler passen.

tm90 hat geschrieben:Zuleitung L1-N mit Netzimpedanz nur 660A, mit Schleifenimpedanz 885A
Hier nicht mehr ganz so nahe beieinander 885 * 0,67 = 592,95 zu 660A gemessen.
Mit freundlichem Gruß sps
DBY656
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von DBY656 »

An SPS: Die Anleitung ist die Richtige.

Da ich nur den Widerstandswert bei meinem Test betrachtet habe, konnte das mögliche Problem "verschiedene Berechnungs-Einstellungen" bei mir gar nicht zuschlagen.

Wenn da Einer etwas umgestellt hat und der umwissende Kollege damit zum Prüfen geht .... gutnacht1

Bei der Prüftechnik vor xx Jahren gab es all die Einstellmöglichkeiten noch nicht. So ist z.B. meine Lehrzeit bereits über 30 Jahre her und damals konnte so ein VDE-Prüfgerät maximal Ik=U:R berechnen und anzeigen. Nicht ohne Grund gebe ich privat viel Geld für neue Technik aus, da kann das Finanzamt über meine "Fortbildungkosten" meckern was es will.

Gruß Markus
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SPS
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

dank1 Markus,

ist es denn beim Gossen Messgerät möglich, für Zs und Zi verschiedene Einstellungen für den Faktor voreinzustellen?
Sodass, der nachfolgende Prüfer durcheinander kommen kann.
Ich würde die Anleitung so lesen.

In welchen Bereich würdest du hier Unterschiede akzeptieren?
Also bei der Messung ZI und Zs am gleichen Prüfpunkt.

Welche Unterschiede sind bei einer normalen Messung von ZI und ZS mit verschiedenen Prüfpunkten noch normal?
Ich dachte so bis 100 A oder besser eine Angabe wie 10 %
Mit freundlichem Gruß sps
tm90
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von tm90 »

Moin,

vielen Dank für die Detektivarbeit - SPS.

Wenn es so ist, wie ich es vorher noch nie Gedacht habe, finde ich das sehr verwirrend.

Auf Seite 28 wird es erklärt:
Bei der Einstellung des Ik in den Einstellungen unter Z (L-PE) wird dieser eingestellter Grenzwert bei Z (L-N) übernommen.

Jetzt kommt aber der großer Haken:
Unter Z (L-PE) wird der Messwert NICHT verändert, sondern der Mindest-Ik um den Wert verändert (z.B. B16A von 80A auf 120A bei 2/3 Messunsicherheitsaufschlag).
Ganz anders ist es bei Z (L-N). Hier wird der 2/3 Messunsicherheitsaufschlag vom Messwert abgezogen.
Das ist ziemlich verwirrend :confused:
tm90
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von tm90 »

Dazu muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich mir das schon durchgelesen habe, aber bis jetzt noch nie so verstanden habe, aber nach den Berechnungen von SPS macht es Sinn - das hatte es bis jetzt noch nicht gemacht.
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SPS
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hallo,
tm90 hat geschrieben: Samstag 28. Mai 2022, 22:37 Moin,

Unter Z (L-PE) wird der Messwert NICHT verändert, sondern der Mindest-Ik um den Wert verändert (z.B. B16A von 80A auf 120A bei 2/3 Messunsicherheitsaufschlag).
Ganz anders ist es bei Z (L-N). Hier wird der 2/3 Messunsicherheitsaufschlag vom Messwert abgezogen.
Das ist ziemlich verwirrend :confused:

So ganz kann ich praktisch nicht folgen.
Gossen-Metrawatt hat geschrieben:IK : 2/3 Z zur Berechnung des IK wird der angezeigte Messwert
von Z L-PE um alle möglichen Abweichungen korrigiert
Doch ein anderes Messgerät von Gossen

Ich bin dafür, mit Faktor 1 ohne Bewertung zu messen.
Dazu eine Tabelle auf Papier mit den berechneten IK der den Messfehler enthält.
Für die meisten LSS kann man 50 % im Kopf rechnen.

Zumindest bei Handeintragungen in ein Protokoll ist ein Hinweis zu den Einstellungen wichtig.
Mit freundlichem Gruß sps
tm90
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von tm90 »

Stellt man eine Fehlertoleranz bei dem Messpunkt Z L-PE in diesem Messgerät ein, wird diese Toleranz nicht von dem Messwert des Z L-PE abgezogen, jedoch im Messgerät bei der Messung vom Messwert Z L-N.

Bei Z L-PE erhöht sich nur der Grenzwert, den man mindestens erreichen muss um den eingestellten Toleranzfaktor um die Prüfung zu bestehen.

Edit: ich teste das Montag, dann kann ich mehr dazu sagen. Die Anleitung passt, die habe ich auch.
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hallo,
beim Metrel kann ich Faktoren einstellen. Diese werden mit dem Messwert multipliziert. Dann wird der angezeigte Wert angepasst.
Der Faktoren gilt global für alle neuen Schleifen Messungen. Kann ich nach jeder Messung wieder ändern.
Der angezeigte Widerstand wird nicht verändert.
Mit freundlichem Gruß sps
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hier ein Bild mit der Auto-Messung.
Beide Messwerte Zs und Zi mit Widerstand und Ik in einer Messdatei und ein Bildschirm. Beide der gleiche Faktor.
Schnell zu vergleichen.
ZS und ZI Metrel.jpg
Mit freundlichem Gruß sps
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Re: Unterschied Netzimpedanz und Schleifenimpedanz

Beitrag von SPS »

Hier die Ergebnisse bei gleichem Messpunkt für N und PE. Werte sehr nahe beieinander.
ZS und ZI Metrel V2.jpg
Mit freundlichem Gruß sps
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