EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

DBY656
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von DBY656 »

Das ehemalige Stallgebäude ist als TT-Netz angeschlossen und ein dicker Klappferrit an der versorgenden Seite angebracht. Dieses sollte eigentlich einen sehr niedrigen Differenzstrom erwarten lassen, aber ...

Zum Zeitpunkt der Messung waren in dem Gebäude keine Geräte, Licht und sonstiges aktiv!
Nachts, alles aus
Nachts, alles aus
Nachts, alles aus 1ms/Diff
Nachts, alles aus 1ms/Diff
Die von mir vermutete Störquelle ist hinter dem Stallgebäude, ob da was und wieviel einstrahlt?

Bei nächter Gelegenheit mach ich weiter ...

Gruß Markus
DBY656
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von DBY656 »

HF is a bitch ....

Der "gemessene" Strom zum Stall hat mich die Tage beschäftigt. Also mal eben alle Sicherungsautomaten in der UV raus sowie den dazugehörigen NH-Trenner an der versorgenden Verteilung.
Messung richtig???
Messung richtig???
Nach dieser Messung habe ich die Leitung zur Rogowski-Spule anderst gelegt ....
Messleitung verändert
Messleitung verändert
Die Rogowski-Spule mal neben der Leitung zur Stall-UV "messen lassen" ...
Störpegel neben Messobjekt
Störpegel neben Messobjekt
Ergebnis: Die Messwerte an dieser Stelle sind nicht Vertrauenswürdig!
DBY656
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von DBY656 »

Um der Messtechnik nicht die Schuld zu geben ....
Störpegel am Boden neben dem Oszi
Störpegel am Boden neben dem Oszi
Bei diesen für diese Messtechnik doch sehr kleinen Messwerte, unter 100mA bei einer 300A-Messchleife, wird es schon schwierig.

Die Messchleife ist 500mm lang, eigentlich wollte ich ursprünglich die 300mm-Version haben was dann an der Lieferbarkeit scheiterte.

Bei einem höheren Messbereich fallen Störeinstrahlungen nicht mehr so auf, siehe ...
Strom PEN der Verteilung zur Erdungsschiene
Strom PEN der Verteilung zur Erdungsschiene

... also weiter nachdenken ....
DBY656
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von DBY656 »

Heute war mal schönes Wetter für eine Aussenmessung an der Mobilfunkstation ...

Viel neues zu messen gibt es nicht, bestätigt aber meine früheren "Spannungsmessungen Kabelrinne <=> reale Erde".
ganze Wellen
ganze Wellen
Wellen-Ausschnitt
Wellen-Ausschnitt
Weitere Messungen, wie der zu den aussen befindlichen Radiomodulen vorhandene Differenzstrom, gingen im Grundrauschen der Messtechnik unter.

Mittlerweile habe ich eine Kontaktmöglichkeit per eMail zum Betreiber gefunden und diese beiden letzten Messbilder mit Kommentar an diesen gesendet.

Warten wir es ab ....

Gruß Markus
DBY656
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,

der Mobilfunkbetreiber hat diese Woche umbauen lassen. Aber .... furios1

Die Sendeanlage wurde deutlich erweitert, nun sind die höheren Frequenzen >1GHz auch mit drauf. An der "meine Technik störenden" Stromversorgung dieser Mobilfunkstation wurde noch nichts geändert. Die vor Ort arbeitenden Personen waren alle nur Sub-Unternehmer, von denen keiner was mit der Stromversorgungstechnik zu tun hat.

:mad: :mad: :mad: :mad:

Nun habe ich mit meiner billigen Digitalkamera ein Video aufgezeichnet wie ich die Spannung zwischen PE und Erde diagnostiziert habe.
Der Link dazu lautet https://youtu.be/Ix_HKdM5Hcc
Die Qualität der Videotechnik ist nich die beste ... bin schließlich Elektrotechniker und kein Influencer.

Gruß Markus
tm90
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von tm90 »

Hallo,

hier ein Artikel, der deine Vermutung bezüglich der PV Anlage bestätigt.

https://www.repo.uni-hannover.de/bitstr ... sAllowed=y

SMA hat auch schon eine Empfehlung für parasitäre Ströme an PV Anlagen veröffentlicht

https://files.sma.de/downloads/Ableitstrom-TI-de-26.pdf

Vielleicht baut sich dadurch ein Schwingkreis mit der Mobilfunkanlage auf? Schließlich sind die Niederohmig über Blitzableiter miteinander verbunden.
DBY656
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Re: EMV-Störung über PE, PEN und Erdungsanlage

Beitrag von DBY656 »

tm90 hat geschrieben: Donnerstag 27. Juli 2023, 23:42 Vielleicht baut sich dadurch ein Schwingkreis mit der Mobilfunkanlage auf? Schließlich sind die Niederohmig über Blitzableiter miteinander verbunden.
Nein, das ist nicht der Fall. Die Mobilfunkstation ist auf einem anderen Gebäude.
Das Störsignal hat eine Frequenz von etwa 600kHz, Erdungsanlagen haben da eine deutlich höhere Impedanz.

Die EMV-Störung kommt eindeutig über das Stromversorgungsnetz. Die komplette Hauptverteilung straht zu stark ab um mit meiner Messtechnik genauere Details erkennen zu können. Mit meiner Rogowski-Spule messe ich neben der Leitung den gleichen HF-Müll wie in den Leitungen.
Dank TN-C-Netz ist die Erdungsanlage mit Ausgleichsströmen im Ampere-Bereich belastet. was auch hier Messungen des HF-Anteils verhindert. Das zu messende Signal müsste deutlich größer sein als der vorhandene Störpegel.

Wieviel EMV-Störungen die PV-Anlage von sich aus machen würde kann ich erst nach Beseitigung anderen Störquelle feststellen. Das zieht sich ....

Gruß Markus
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