Erdungswiderstand Stromzange
- SPS
- Beiträge: 6023
- Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
- Kontaktdaten:
Erdungswiderstand Stromzange
Hallo zusammen,
es gibt je nach Hersteller die Lösung 2 Zangen an einen Installationstester anzuschließen.
Andere können das mit einer Zange oder mit einzelner Zange ohne Anschluss an den Installationstester.
Ist die 2 Zangen Methode veraltet?
Praktisch gleichzeitig 2 Zangen zu verwenden erfordert einige Verrenkungen.
Dann noch den Abstand von 2 Zangen einhalten. Außerdem hoffen, dass die Erderanschlüsse für 2 Zangen genug Platz haben.
Bei Poti schienen 30 cm über dem Fußboden nicht einfach.
es gibt je nach Hersteller die Lösung 2 Zangen an einen Installationstester anzuschließen.
Andere können das mit einer Zange oder mit einzelner Zange ohne Anschluss an den Installationstester.
Ist die 2 Zangen Methode veraltet?
Praktisch gleichzeitig 2 Zangen zu verwenden erfordert einige Verrenkungen.
Dann noch den Abstand von 2 Zangen einhalten. Außerdem hoffen, dass die Erderanschlüsse für 2 Zangen genug Platz haben.
Bei Poti schienen 30 cm über dem Fußboden nicht einfach.
Mit freundlichem Gruß sps
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1302
- Registriert: Donnerstag 23. April 2015, 21:13
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Hallo SPS,
die Meßmethode mit 2 Zangen oder 1 Zange mit weiteren Erdsonden war nach mehrjähriger praktischer Anwendung erstmals in VDE 0100 - 600
in der Norm mit Bildern aufgeführt.
Wenn ich Erder z.B. Fundamenterder oder Ableiter von Blitzschutzanlagen als auch Erdungswiderstände von Potis an Hauptpotentialausgeichsschienen
prüfe mach ich das möglichst damit oder auch mit der Erdungsprüfzange, die beide Verfahren in einer Zange vereint.
Man muß nichts auf- oder abschrauben und dabei gegebenenfalls im Betrieb notwendigen PE Leitungen unterbrechen, d.h. kann im vollen Betrieb messen.
Die Zangen halte ich dann auch nicht in der Hand, sondern die werden dort, wo notwendig eingehängt. Bei üblichen Meßleitungslängen um 2 m
klappt das auch mit dem Abstand. Die Hände sind dann frei für die Bedienung des Meßgerätes.
Bei Messung mit vier Sonden benutzt man ja auch nicht vier Hände sondern die Klammern an den Meßleitungen und Erdspießen.
Dort wo das mit den Zangen nicht klappt empfehle ich als Mangelanzeige die Geometrie der Leiteranschlüsse so zu ändern, daß mit Zangen gemesen werden kann, z.B. bei Potischienen nur jede zweite oder dritte Klemme belegen, bzw. mache das bei geringfügigen Änderungen selber.
Vorteil bei zwei Zangen ist, daß man an Kreuzungen zwei Wege gleichzeitig erfassen kann, während man bei rein ohmscher Messung dann vier Verbindungen öffnen müßte und anschließend wieder schließen.
Sehr vorteilhaft bei offen verlegten Ableitern die in Trennstellenkästen in Erde ohne eingebaute normierte Trennstellen enden.
Das mit dem Ändern der Geometrie empfehle und fordere ich auch allgemein bei 90 % aller geprüften Verteilerkästen.
Laut VDE 0100 - 600, VDE 0100 - 530, VDE 0100 - 520, VDE 0100 - 510 oder VDE 0100 - 444 soll man ja bei Prüfungen auch Lastströme der Phasen, des N oder PE Ströme messen. Das geht temporär mur mit Zangen. Also müssen alle Anschlüsse von Verteilern so gebaut sein, daß man alle einzelnen Phasenströme, den N Strom, den PE Strom der Zuleitung, sonstige PE Ströme und den Differenzstrom der Zuleitung mit Zangen leicht und
sicher zugänglich ( VDE 0100 - 100 ) umfassen und messen kann. Wo das nicht gegeben ist, ist das ein schwerer Mangel einer nicht ausreichend prüfbaren Anlage und muß geändert werden.
die Meßmethode mit 2 Zangen oder 1 Zange mit weiteren Erdsonden war nach mehrjähriger praktischer Anwendung erstmals in VDE 0100 - 600
in der Norm mit Bildern aufgeführt.
Wenn ich Erder z.B. Fundamenterder oder Ableiter von Blitzschutzanlagen als auch Erdungswiderstände von Potis an Hauptpotentialausgeichsschienen
prüfe mach ich das möglichst damit oder auch mit der Erdungsprüfzange, die beide Verfahren in einer Zange vereint.
Man muß nichts auf- oder abschrauben und dabei gegebenenfalls im Betrieb notwendigen PE Leitungen unterbrechen, d.h. kann im vollen Betrieb messen.
Die Zangen halte ich dann auch nicht in der Hand, sondern die werden dort, wo notwendig eingehängt. Bei üblichen Meßleitungslängen um 2 m
klappt das auch mit dem Abstand. Die Hände sind dann frei für die Bedienung des Meßgerätes.
Bei Messung mit vier Sonden benutzt man ja auch nicht vier Hände sondern die Klammern an den Meßleitungen und Erdspießen.
Dort wo das mit den Zangen nicht klappt empfehle ich als Mangelanzeige die Geometrie der Leiteranschlüsse so zu ändern, daß mit Zangen gemesen werden kann, z.B. bei Potischienen nur jede zweite oder dritte Klemme belegen, bzw. mache das bei geringfügigen Änderungen selber.
Vorteil bei zwei Zangen ist, daß man an Kreuzungen zwei Wege gleichzeitig erfassen kann, während man bei rein ohmscher Messung dann vier Verbindungen öffnen müßte und anschließend wieder schließen.
Sehr vorteilhaft bei offen verlegten Ableitern die in Trennstellenkästen in Erde ohne eingebaute normierte Trennstellen enden.
Das mit dem Ändern der Geometrie empfehle und fordere ich auch allgemein bei 90 % aller geprüften Verteilerkästen.
Laut VDE 0100 - 600, VDE 0100 - 530, VDE 0100 - 520, VDE 0100 - 510 oder VDE 0100 - 444 soll man ja bei Prüfungen auch Lastströme der Phasen, des N oder PE Ströme messen. Das geht temporär mur mit Zangen. Also müssen alle Anschlüsse von Verteilern so gebaut sein, daß man alle einzelnen Phasenströme, den N Strom, den PE Strom der Zuleitung, sonstige PE Ströme und den Differenzstrom der Zuleitung mit Zangen leicht und
sicher zugänglich ( VDE 0100 - 100 ) umfassen und messen kann. Wo das nicht gegeben ist, ist das ein schwerer Mangel einer nicht ausreichend prüfbaren Anlage und muß geändert werden.
- SPS
- Beiträge: 6023
- Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
- Kontaktdaten:
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Funker
Hallo Funker,
hast mal Bilder so einer Verteilung, die das alles mit Zange messbar zeigen.
Bei Wohnungen wird da kaum Platz sein.
Würdest du heute noch eine 2 Zangen Lösung mit Installationstester kaufen?
Oder doch lieber eine 1 Zangen Lösung?
Hallo Funker,
hast mal Bilder so einer Verteilung, die das alles mit Zange messbar zeigen.
Bei Wohnungen wird da kaum Platz sein.
Würdest du heute noch eine 2 Zangen Lösung mit Installationstester kaufen?
Oder doch lieber eine 1 Zangen Lösung?
Mit freundlichem Gruß sps
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 955
- Registriert: Freitag 28. September 2007, 20:56
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Wenn Geld für die Strommessung keine Rolle spielt:
Für wenig Platz gibt es Messwandler-Zangen o.ä. Dazu gehören diverse Rogowski-Messwandler oder die Fluke 80i-110s / C.A. E3N.
Wenn die Kasse begrenzt gefüllt ist und möglichst viel erreicht werden soll dann wird man eine sogenannte "Leckstromzange" auswählen. Damit lassen sich kleine Fehlerströme, Differenzströme und Lastströme bis über 100A messen.
Zurück zum Thema:
Bei der 2-Zangen-Lösung kann evtl. die Messzange auch für eine AC-Strommessung verwendet werden. Mein MXTRA - Paket ha so eine Zange mit 4 Messbereichen von 1A bis 1000A. Die Generatorzange für die Widerstandsmessung ist auch nicht gerade klein.
Die "kompakteren" Erdungsmesszangen haben auch eine nicht zu verachtende Größe , die z.B. wegen Messkategorie CAT IV 600V auch mal größer sein können. Hinzu kommt noch ein stattlicher Kaufpreis.
Welches System das Bessere ist dürfte auf den häufigsten Einsatzzweck ankommen:
Der Blitzableitermonteur wird die 1-Zangen-Lösung bevorzugen, die Messwerte werden manuell in Liste/Plan protokolliert. Eine Messzange und die Schreibmappe lassen sich leichter herumtragen.
Bei Elektroinstallation, Betriebselektrik usw., wo üblicherweise ein VDE 0100- Prüfgerät immer benötigt wird, kann eine darin integriertre 2-Zangen-Lösung seine Vorteile ausspielen. Die Messwerte werden hier direkt im Prüfgerät abgelegt und stellen dabei oft nur einen kleinen Teil der Prüfaufgabe dar.
Gruß Markus
Für wenig Platz gibt es Messwandler-Zangen o.ä. Dazu gehören diverse Rogowski-Messwandler oder die Fluke 80i-110s / C.A. E3N.
Wenn die Kasse begrenzt gefüllt ist und möglichst viel erreicht werden soll dann wird man eine sogenannte "Leckstromzange" auswählen. Damit lassen sich kleine Fehlerströme, Differenzströme und Lastströme bis über 100A messen.
Zurück zum Thema:
Bei der 2-Zangen-Lösung kann evtl. die Messzange auch für eine AC-Strommessung verwendet werden. Mein MXTRA - Paket ha so eine Zange mit 4 Messbereichen von 1A bis 1000A. Die Generatorzange für die Widerstandsmessung ist auch nicht gerade klein.
Die "kompakteren" Erdungsmesszangen haben auch eine nicht zu verachtende Größe , die z.B. wegen Messkategorie CAT IV 600V auch mal größer sein können. Hinzu kommt noch ein stattlicher Kaufpreis.
Welches System das Bessere ist dürfte auf den häufigsten Einsatzzweck ankommen:
Der Blitzableitermonteur wird die 1-Zangen-Lösung bevorzugen, die Messwerte werden manuell in Liste/Plan protokolliert. Eine Messzange und die Schreibmappe lassen sich leichter herumtragen.
Bei Elektroinstallation, Betriebselektrik usw., wo üblicherweise ein VDE 0100- Prüfgerät immer benötigt wird, kann eine darin integriertre 2-Zangen-Lösung seine Vorteile ausspielen. Die Messwerte werden hier direkt im Prüfgerät abgelegt und stellen dabei oft nur einen kleinen Teil der Prüfaufgabe dar.
Gruß Markus
- SPS
- Beiträge: 6023
- Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
- Kontaktdaten:
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Markus,
Leider sind die nicht ganz günstigen Zangen immer auf einen Installationstester Hersteller festgelegt.
Ist der Installationstester defekt, ist man an den Hersteller gebunden.
Das zum Beispiel HT Instruments für den Installationstester eine 1 Zangen Lösung hat finde ich gut.
Wobei die HT mit eigenem Display wahrscheinlich auch ohne Installationstester funktioniert?!
https://ht-instruments.de/produkte/vde- ... e/t2100-2/
Die gemischten Messungen wie bei anderen Herstellern Zange und Sonden an das Messgerät werden jedoch nicht gehen.
Leider sind die nicht ganz günstigen Zangen immer auf einen Installationstester Hersteller festgelegt.
Ist der Installationstester defekt, ist man an den Hersteller gebunden.
Das zum Beispiel HT Instruments für den Installationstester eine 1 Zangen Lösung hat finde ich gut.
Wobei die HT mit eigenem Display wahrscheinlich auch ohne Installationstester funktioniert?!
https://ht-instruments.de/produkte/vde- ... e/t2100-2/
Die gemischten Messungen wie bei anderen Herstellern Zange und Sonden an das Messgerät werden jedoch nicht gehen.
Mit freundlichem Gruß sps
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 955
- Registriert: Freitag 28. September 2007, 20:56
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Trifft bei meinem Prüfgerät nicht ganz zu. Die Messzange hat eine gängige A/mV - Umsetzung und kann dadurch mit einem beliebigen Messgerät oder auch Oszilloskop eingesetzt werden. Die Generatorzange müsste man testen ob die Impedanz zum Nachfolge-Prüfgerät passen würde.
- SPS
- Beiträge: 6023
- Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
- Kontaktdaten:
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Wie würde hier eine 2 Zangen Messung möglich sein?
https://www.benning.de/assets/images/6/ ... 0ae957.jpg
Nur mal als übliches Beispiel
https://www.benning.de/assets/images/6/ ... 0ae957.jpg
Nur mal als übliches Beispiel
Mit freundlichem Gruß sps
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1302
- Registriert: Donnerstag 23. April 2015, 21:13
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Hallo SPS,
beiliegend ein paar Bilder von Differenzstrommessungen
1. Hauptlichverteilung eines 15 MVA Biomasseheizkraftwerks nach Umstellung von TN - C auf TN - S durch
parallele Verlegung von separaten PE`s 2. Einzangenmessung Niederohmigkeit von PE im gleichen Kraftwerk im Betrieb
nach Zweizangenmessung suche ich noch in meinen Archivbildern
beiliegend ein paar Bilder von Differenzstrommessungen
1. Hauptlichverteilung eines 15 MVA Biomasseheizkraftwerks nach Umstellung von TN - C auf TN - S durch
parallele Verlegung von separaten PE`s 2. Einzangenmessung Niederohmigkeit von PE im gleichen Kraftwerk im Betrieb
nach Zweizangenmessung suche ich noch in meinen Archivbildern
-
- Null-Leiter
- Beiträge: 1302
- Registriert: Donnerstag 23. April 2015, 21:13
Re: Erdungswiderstand Stromzange
Hallo zusammen,
beim ersten Beispiel doch das falsche Beispiel erwischt.
Hier ist noch der Fehler darauf von ca. 600 mA wegen einem gekennzeichneten Abgang.
Jetzt das richtige Bild mit der TN - C ==> TN - S Änderung und Senkung des Ableitstromes auf unter 10 %
beim ersten Beispiel doch das falsche Beispiel erwischt.
Hier ist noch der Fehler darauf von ca. 600 mA wegen einem gekennzeichneten Abgang.
Jetzt das richtige Bild mit der TN - C ==> TN - S Änderung und Senkung des Ableitstromes auf unter 10 %
- SPS
- Beiträge: 6023
- Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
- Kontaktdaten: