Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

E-Jens
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von E-Jens »

Hallo,

gibt es zu den Bauteilen der Messschaltung Erfahrungswerte für die Dimensionierung?
Gruß Jens
DBY656
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,

man könnte meinen hier wäre eine Ansammlung von Laien!

Meine Leckstrommesszange CM9 von Benning, die ich bereits seit vielen Jahren besitze, hat einen zuschaltbaren Oberwellenfilter. Damit erkennt man schon mal ob Oberwellen die Ursache sind oder nicht. Für genaueres nehm ich mein Oszilloskop + Messwiderstand, gegen Erde zu messen ist damit kein Problem. Als Stomzange könnte man auch eine Fluke 80i-110s an das Oszi anschließen, kostet nur (etwas?!) mehr.

Zu dem Beitrag im EP:
Es ist bekannt das Leuchten heutzutage viel Ableitstrom verursachen können und auch einen hohen Einschaltstrom haben können. Wenn man wie genannt 24 Leuchten verbaut, dann würde ich vorher eine einzige komplett vermessen. Mit dem Ergebnis kann ich dann auf die geplante Anlage hochrechnen und weiß was ich zu erwarten habe.

Gruß Markus
E-Jens
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von E-Jens »

Hallo Markus,

schön, dass du in die Runde der "Laien" eingetreten bist. So kannst auch du dazu beitragen unser aller Wissen zu verbessern. bier1
Ich messe Schutzleiterströme im Differenzstromverfahren mit der Beha Amprobe AC50 mit 50 Hz Filter. Hauptsächlich an Ladegeräten für elektrisch angetriebene Industriefahrzeuge.
Gruß Jens
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SPS
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von SPS »

Die Leckstrommesszange CM9 von Benning wird auch im Beitrag angesprochen.
Ist für 50 kHz jedoch nicht geeignet. Nach dem Beitrag gibt es dafür keine Zangen.

Es geht ja darum den vollen Fehlerstrom zu Messen. Nicht nur 50 Hz oder bis 1 kHz
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von SPS »

dank1 Markus

Habe deine Zange für den Ozi gefunden.

https://asset.re-in.de/add/160267/c1/-/ ... 0-100A.pdf

Danach >20 kHz zusätzlicher Messfehler nicht bestimmt.
Also nicht so ganz dafür vorgesehen
Mit freundlichem Gruß sps
DBY656
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von DBY656 »

SPS hat geschrieben: Dienstag 12. Januar 2021, 19:52 Die Leckstrommesszange CM9 von Benning wird auch im Beitrag angesprochen.
Ist für 50 kHz jedoch nicht geeignet. Nach dem Beitrag gibt es dafür keine Zangen.

Es geht ja darum den vollen Fehlerstrom zu Messen. Nicht nur 50 Hz oder bis 1 kHz
Im Beitrag des EP wird die CM11 von Benning genannt. Das ist ein Stromzangen-Multimeter und keine echte Leckstromzange. Alleine der Preisvergleich zwischen den Produkten sagt schon einiges aus.
Die rote CM9 ist auf dem Bild 1 mit den vielen Stromzangen mit abgebildet, der 50/60Hz-Filter ist hier nicht aktiv geschaltet.

Wie genau soll den gemessen werden? Selbst ein "Oszi + kleinem Messwiderstand" in den PE geschaltet verursacht einen gewissen Messfehler.

Der Stromversorger betrachtet sein Netz bis zur 50. Harmonischen, also 2,5kHz, hier geht es um den Strom im Netz. Viele EMV-Normen fangen erst bei 9kHz an, denn hier geht es um die drahtlose Stör-Aussendung. Zwischen den beiden Grenzen ist man auf sich alleine gestellt wenn es zu technischen Problemen kommt. Der Elektrofachmann muß seine Messtechnik selbst zusammenstellen und über deren Fähigkeiten bescheid wissen.

Gruß Markus
ThomasR
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von ThomasR »

Hallo Markus,

der ursprüngliche Beitrag mit dem Verweis auf die EP fragt wie ein so extremer Strom von 600mA auf dem PE zustande kommen kann, wenn doch alle Leuchten "Normgerecht" sind.

Wie ein anderer Kollege schon schrieb sind wir auf Fehlerfälle bei "niedrigen" Frequenzen geschult. Es wird wohl einfach per Definition davon ausgegangen, daß z.B. 50kHz für den Menschen nicht gefährlich sind. Das mag ja stimmen, siehe Teslaexperimente und HF Medizintechnik.

Gleichzeitig werden aber immer bessere Messgeräte verkauft, die plötzlich auch hochfrequente Spannungen und Ströme messen können. Also werden uns nun Fehler bzw. Ableitströme angezeigt, die wir vorher gar nicht sehen konnten!

Aber gerade deshalb erneut meine Frage: die hochfrequenten Ströme mögen im Menschen keinen negativen Effekt haben, in Form eines Lichtbogens aber schon! Warum toleriert man dann diese hohen Ableitströme betriebsmäßig auf dem PE?
DBY656
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von DBY656 »

Bei dem "Normgerecht" habe ich so meine Zweifel!

Die genannten 600mA könnten nämlich der Betriebsstrom einer Leuchte sein. Da müsste man mal den N abklemmen und schauen ob eine von den Dingern weiterhin leuchten kann. Das N und PE vertauscht sind wäre nichts neues.
DBY656
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Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,

dank privater Investitionen in neue Messtechnik kann ich mich nun endlich mit dem im Betreff genannten Problem effektiv befassen.
Entschuldigt bitte das noch etwas unprofessionelle Erscheinen, es fehlt mir noch etwas (viel) Übung mit der neuen Technik.

Hier eine Messung der Stromaufnahme einer 120W - LED - Hallenleuchte (mit Messzange):
Nennstrom.png

Hier eine Messung des Schutzleiterstrom dieser Hallenleuchte (über Widerstand 1 Ohm):
Schutzleiterstrom.png

Mein Multimeter Metrahit XTRA misst hier eine Stromaufnahme von 531mA und einen Schutzleiterstrom von 0,56mA.

Betrachtet man diese HF - Strompaket - Paare auf dem Schutzleiter, die sich da mit etwa 48kHz wiederholen, wird einem klar das etliche Messtechnik mit derartigen Signalen nicht klar kommen kann.

Gruß Markus
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SPS
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Re: Hoher Schutzleiterstrom einer LED-Beleuchtung

Beitrag von SPS »

Hallo Markus,
Glückwunsch zum neuen Spielzeug. bravo1
Was hast du genau für ein Geräte und Zange?

Mit der Darstellung kann ich noch nicht viel anfangen.
Ich verstehe die Anzeige nicht ganz was welche Bedeutung hat.
Sehe nur auf der unteren blauen Linie das in Abständen "Spitzen" auftauchen.
Mit freundlichem Gruß sps
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