Schön zusammengefasst.Olaf S-H hat geschrieben: ↑Montag 27. Januar 2020, 22:16Erstprüfung:
Es ist der Nachweis der Niederohmigkeit des Schutzleiters gefordert. Dies geht ohne die Schleifenimpedanzmessung, da diese Messung im spannungsfreien Zustand gefordert ist.
Die Netzinnenimpedanz kann ich ohne RCD-Überbrückung messen.
So, nun habe ich alle relevanten Werte (gut, Iso und sonstige Prüfungen mal außer Acht gelassen).
Wozu nun also das Teil?
Wiederholungsprüfung:
Im Prinzip wie die Erstprüfung. Also auch ohne Überbrückungsdings möglich.
Auch hier die Frage: Wozu das Teil?
Und dann haben wir noch § 145 (2) Nr. 2 StGB. Da geht es um das Unwirksammachen von Schutzeinrichtungen. Ob dies auf den RCD auch zutreffen kann, mögen dann bitte die Juristen vor Gericht ausfechten.
Beim fett markierten gehe ich sogar noch einen Schritt weiter:
Ohne vorige Schutzleiterwiderstandsmessung DARF man eine neue Elektroanlage gar nicht in Betrieb nehmen.
Und da eine Schleifenimpedanzmessung ohne Spannung nicht möglich ist, würde ich den Satz so formulieren:
"Es ist der Nachweis der Niederohmigkeit des Schutzleiters vor dem ersten Einschalten gefordert. Dies muss ohne die Schleifenimpedanzmessung geschehen, da diese Messung im spannungsfreien Zustand gefordert ist."
Das ist die Norm und diese Forderung ist absolut berechtigt. Allein schon aus Eigenschutz für den Elektriker. Wie es auf der Baustelle wirklich gemacht wird, wisst ihr selber. Ich habe schon mehrfach Elektroinstallateure getroffen, die trotz jahrelanger Messpraxis nichteinmal wussten, wofür diese Rlo-Schalterstellung auf dem Messgerät da ist.
Bei der Erstprüfung ist man also sowieso verpflichtet, eine Rlo-Messung zu machen. Und wenn diese erfolgt ist, darf die Schleifenimpedanz (hinter dem RCD) vollständig entfallen.
Bei Wiederholungsprüfungen kann man es sich aussuchen, ob man ZL-PE oder Rlo misst.
Rlo geht einfach immer, egal ob mit oder ohne Spannung, egal mit oder ohne FI, egal welcher FI-Typ.
Zurück zum Thema, hier meine Meinung:
Würde ich als VEFK jemanden mit so einer Brücke im Werkzeugkasten erwischen, würde ich sie ihm entziehen und auf der Stelle verschrotten.
Sähe ich sie im Einsatz, wäre ein ernstes 4-Augen-Gespräch fällig, vermutlich gefolgt von einer Messtechnik-Schulung.
Die Zeiten, als der Schleifenwiderstand im Endstromkreis (mit) die wichtigsten Messung war, sind seit flächendeckender Einführung der RCDs vorbei. Scheint derjenige noch nicht mitbekommen zu haben.
In Altanlagen ohne FI (oder mit klassischer Nullung) bleibt sie natürlich elementar wichtig.