Probleme mit RCD

Schwerdti
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Schwerdti »

cyclist hat geschrieben: Montag 19. März 2018, 20:56 Handelt es sich eventuell um irgendeine besondere Serie, die verzögert auslöst?
Nein Standart FI/LS
Hast du mal andere RCD (von einem anderen Hersteller) gemessen und kannst die Werte vergleichen?
Ja einen von Eaton 1xdIn =150ms 5xdIn =30ms
Hast du 2-polig oder 3-polig (mit dem Schuko-Adapter bzw. mit der dritten Spiralkabel-Messleitung) gemessen?
nein nur Zweipolig! Was würde mir die freipolige Messung bringen? :confused:
vde1 Alle Angaben sind ohne Gewehr, für sein eigenes Handeln ist jeder selbst verantwortlich
bo_93
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von bo_93 »

Schwerdti hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 07:55
Hast du mal andere RCD (von einem anderen Hersteller) gemessen und kannst die Werte vergleichen?
Ja einen von Eaton 1xdIn =150ms 5xdIn =30ms
Hast du mit dem Installationstester die letzte Zeit bessere Auslösezeiten gemessen,
evtl. hast du Zugriff auf einen anderen Installationstester für eine Vergleichsmessung?

Die gemessenen Werte bei dem Eaton sind ja ähnlich, was mich etwas stutzig werden lässt verd1
Zumal an den RCDs nur eine CEE Steckdose hängt, an der nichts angeschlossen ist, wenn ich es richtig verstanden habe?

Gruß

bo_93
Probator
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Probator »

Schwerdti hat geschrieben: Montag 19. März 2018, 10:22 Im anhang ist mein kurzes Messprotokoll mit meinen durchgeführten Messungen mit dem GM MXtra. Es handelt sich hier um FI-LS 4 Polig B16/30ma Typ A. Betrieben wird das ganze im TN Netz. Meiner auffassung nach ist hier bei einem Werksneuen RCD die Auslösezeit viel zu hoch? verd1 Was denkt ihr??
Die Werte sind tatsächlich deutlich erhöht.

Um Missverständnisse auszuschließen, noch 2 Fragen:
1. Es handelt sich ja bei FI/LS sicher nicht um selektive RCDs, oder? Erkennbar an einem "S" in einem viereckigen Kasten, aufgedruckt auf dem RCD. Gibt es meines Wissens gar nicht zu kaufen, aber ich kann mich täuschen.

2. Welche Schalterstellung hast du am Messgerät gewählt? Ich gehe mal davon aus, dass du das Rädchen auf "IDeltaN" stehen hast und nicht die kombinierte Zeit-Strom-Messung auf Schalterstellung EXTRA verwendest?
Funker
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Funker »

Hallo Schwerti und Challanger,

Ich habe seit geraumer Zeit die VC 521 (Voltcraft) im Einsatz, da ich ab und zu auch Batterieströme von Notbeleuchtungsanlagen, RWA oder BMZ messen muß. Die hat 40 V DC/ 400 V DC / 40 V AC und 400 V AC, Auflösung bis auf 10 mA = 0,01 A.
Funktioniert ganz gut, auch im Vergleich mit anderen Geräten, wenn einmal andere Kollegen vor Ort sind zum Vergleich.
Ganz neu habe ich mir dann noch ein VC 330 zugelegt, die es gerade wieder neu gab, 2 A, 20 A 100 A DC und AC gleichermaßen in einer Einstellung,
Auflösung 0,001 A.
Die VC 521 ist bei AC ausgelegt für 50 Hz d.h. ganz gut bei Kontrolle mit einer allstromsensitiven Zange, ob es 50 Hz id oder höhere Frequenzen sind.
Ist für die Schutzmaßnahme nicht ganz unwichtig.
Die VC 330 ist zwar auch Ausgelegt für 50 hz aber ThrueRMS d.h. nimmt bei reiner Differenzstrommessung höhere Harmonische mit.
Werte lassen sich aber nur Ablesen und nicht speichern. Aber ansonsten ganz handlich, relativ preiswert zu ersten Abschätzungen gut geeignet.
DBY656
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von DBY656 »

Hallo Schwerdti,
Mit dem MXtra kann man auch mit ansteigender Rampe den minimalen Auslösestrom erfassen.
Hast du diese Messungen auch durchgeführt?
Liegt diese Werte nämlich sehr nahe am Nennwert (30mA), dann ist das träge Auslösen durchaus normal.
Oftmals sind sogar kurzzeitverzögerte RCD's erwünscht. Geräte mit Netzfiltern geben beim Einstecken gerne mal eine kurze Stromspitze ab und können einen sensiblen RCD zum auslösen bringen.

Gruß Markus
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cyclist
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von cyclist »

Hallo Schwerdti,
nein nur Zweipolig! Was würde mir die freipolige Messung bringen?
Du meinst sicher "dreipolige" Messung?
Ich mache z.B. bei den RCD oder FI/LS-Schaltern im Schaltschrank, für die Schaltschrankleuchten, die RCD-Auslösung mit dem Schuko-Adapter (mit dem MXtra). Man kann die Auslösung aber auch mit dem 2-Pol-Adapter + die 3. Messleitung mit dem Spiralkabel (die mit dem grünen Winkelstecker) machen. Da kann es zu abweichenden Messwerten kommen.
Du kennst dieses Thema?: viewtopic.php?f=60&t=14093
Daher meine Frage...
Wenn du die Möglichkeit hast, kannst ja mal mit den verschiedenen Varianten (2-Pol, Schuko, 3-Pol) eine Messreihe machen. :)

Wann war das Messgerät das letzte mal zur Kalibrierung? Welche Firmware-Version ist drauf? - Die aktuelle Version ist die 01.16.00.
Vorsichtshalber: Dieser Beitrag stellt keine, in diesem Forum nicht zulässige, Rechtsberatung dar.
Ciao + Gruss
Markus
Schwerdti
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Schwerdti »

Probator hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 13:14 1. Es handelt sich ja bei FI/LS sicher nicht um selektive RCDs, oder? Erkennbar an einem "S" in einem viereckigen Kasten, aufgedruckt auf dem RCD. Gibt es meines Wissens gar nicht zu kaufen, aber ich kann mich täuschen.
Nein definitiv kein Seleltiver!
2. Welche Schalterstellung hast du am Messgerät gewählt? Ich gehe mal davon aus, dass du das Rädchen auf "IDeltaN" stehen hast und nicht die kombinierte Zeit-Strom-Messung auf Schalterstellung EXTRA verwendest?
genau, die habe ich gewählt
vde1 Alle Angaben sind ohne Gewehr, für sein eigenes Handeln ist jeder selbst verantwortlich
Schwerdti
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Schwerdti »

cyclist hat geschrieben: Dienstag 20. März 2018, 19:41 Du kennst dieses Thema?: viewtopic.php?f=60&t=14093
Jetzt ja, werde ich gleich mal nachmessen....
Wann war das Messgerät das letzte mal zur Kalibrierung? Welche Firmware-Version ist drauf? - Die aktuelle Version ist die 01.16.00.
Jan 18, 01.16.00

Wir haben noch zwei Beha Install pro und ein weiteres MXtra hier kommen auch diese höhen werte raus.
vde1 Alle Angaben sind ohne Gewehr, für sein eigenes Handeln ist jeder selbst verantwortlich
Funker
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Funker »

Dann sind vielleicht doch Gleichströme im Spiel oder zu hoher Stromoberschwingungsanteil ?
Da sollte man einmal Oszillografieren oder mit Oberschwingungszange messen, z.B. HT G2 oder HT G3 mit HT96U oder HT97C ?

Ich habe in den letzten zwei Tagen schon wieder über 100 RCD gemessen jeweils mit Idn in der Anlage verbaut meist bei Teillast, nicht nachgemessen,
in einem Krankenhaus, Bsp. typische Werte mit MI 3105 Idn fest AC :

ED 25 A / 30 mA 25,3 ms 0,1 V
ED 40 A / 30 mA 35,7 ms 0,0 V
Hager B16 / 30 mA FILS 17,5 ms 0,1 V
EATON B16 / 30 mA FILS 12,2 ms 0,1 V
ABL 40 A / 30 mA 36,0 ms 0,1 V
Weber 25 A / 300 mA 43,0 ms 0,1 V
Weber 40 A / 30 mA 21,7 ms 0,1 V
SIEMENS 40 A / 30 mA 29,3 ms 0,3 V
ABB 40 A / 30 mA 41,0 ms 0,0 V
ECG 25 A / 30 mA 42,1 ms 0,5 V
ECG 40 A / 30 mA 29,4 ms 0,4 V
ECG 25 A / 300 mA 30,1 ms 0,2 V
Weber 63 A / 30 mA 28,0 ms 0,1 V
ABL 40 A / 300 mA 40,0 ms 0,3 V
Hager 40 A / 30 mA 31,3 ms 0,0 V
EATON 40 A / 30 mA 15,0 ms 0,4 V
AEG 25 A / 30 mA 28,0 ms 0,0 V
AEG 40 A / 30 mA 18,1 ms 0,1 V
ED 25 A / 30 mA 25,3 ms 0,1 V
ED 40 A / 30 mA 24,4 ms 0,1 V

In einem Fall hatte ich eine Fehlauslösung. Auf dem gleichen SK waren Putzsteckdosen + Sonnenschutzsteuerung / Jalousien,
t > 300 ms, auch Prüfttaste ging nicht - ECG. Wobei die Jalousien kurz vor der Messung selbständig gefahren sind, war gerade 05:00 Uhr.
Nach Abschaltung des Jalousieenstromkreises ging der RCD dann wieder - offensichtlich nicht EMV kompatibel.
Schwerdti
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Re: Probleme mit RCD

Beitrag von Schwerdti »

Funker hat geschrieben: Mittwoch 21. März 2018, 10:39 Dann sind vielleicht doch Gleichströme im Spiel oder zu hoher Stromoberschwingungsanteil ?
Da sollte man einmal Oszillografieren oder mit Oberschwingungszange messen, z.B. HT G2 oder HT G3 mit HT96U oder HT97C ?
Hallo Funker,

danke für die Werte. Diese entsprechen auch meiner Erfahrung. Ich habe die FI/LS an verschiedenen Stromkreisen gemessen welche sogar an verschiedenen Trafo´s hängen die gleichen Probleme. Aber unmöglich ist das jedoch wahrlich nicht.....
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